Rheinische Post Erkelenz

US-Strafzölle treffen auch Lambertz

Auf Gebäck aus der EU werden 25 Prozent Sonderabga­be fällig.

- VON GEORG WINTERS

DÜSSELDORF Die Wirtschaft­spolitik des amerikanis­chen Präsidente­n Donald trump wirkt sich auch auf den Aachener Lebkuchen- und Printenher­steller Lambertz aus. Ab Freitag gelten in den USA auf Gebäck aus der Europäisch­en Union Strafzölle von 25 Prozent. Das werde sich in diesem Jahr zwar nocht nicht auswirken, doch im nächsten Jahr müssten die Konsumente­n in den USA dann mehr zahlen, sagte Lambertz-Alleingese­llschafter Hermann Bühlbecker am Donnerstag in Düsseldorf. Trumps Politik gefährde „erheblich die Substanz des bestehnend­en und durchaus wichtigen Exportgesc­häftes mit den US-Handelspar­tnern“, erklärte das Unternehme­n.

Der US-Markt macht knapp fünf Prozent des Lambertz-Umsatzes aus. Knapp drei Prozent sind es in Großbritan­nien, wo der bevorstehe­nde Brexit das vergleichs­weise kleine Geschäft der Aachener Gruppe auch beeinfluss­en wird. Bühlbecker rechnet mit deutlichen Umsatzrück­gängen zwischen zehn und 20 Prozent auf der britischen Insel.

Gleichzeit­ig spielen andere Märkte für Lambertz eine weitaus stärkere Rolle, so dass Bühlbecker weiteres Wachstum erwartet. Im vergangene­n Gechäftsja­hr 2018/19 (bis zum 30. Juni) ist der Nettoumsat­z bei 626 Millionen Euro nahezu konstant geblieben. Zwar ist der Konzern vielen vor allem durch klassische Vorweihnac­hts-Produkte wie Aachener Printen, Nürnberger Lebkuchen und Dresdner Stollen ein Begriff. Doch 60 Prozent der Erlöse entfallen auf Kuchen-, Gebäck- und Pralinenan­gebote, die übers gesamte Kalenderja­hr verkauft werden. Wichtigste­r Auslandsma­rkt für die Gruppe, die knapp ein Viertel ihres Umsatzes jenseits der deutschen Grenzen erzielt, ist Polen. Dort wuchs das Geschäft leicht auf etwa 45,5 Millionen Euro. Für Bühlbecker ist das Nachbarlan­d der Brückenkop­f nach Osteuropa.

Was die Weihnachts­gebäck-Vorlieben der Deutschen angeht: Lebkuchen ist nach Angaben des Süßwaren-Industriev­erbandes BDSI mit einem Absatzante­il von etwa 39 Prozent klar die Nummer eins vor Spekulatiu­s (22 Prozent), Stollen (20) und Dominostei­nen (acht Prozent).

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