Datenschutzbeauftragte prüft Vorwürfe bei Flaschenpost
DÜSSELDORF (frin) Die Vorwürfe gegen den Getränke-Lieferdienst Flaschenpost werden nun von der Landesdatenschutzbeauftragten aus NRW überprüft. Mitarbeiter hatten gegenüber unserer Redaktion von Videoüberwachung in den Logistikzentren und GPS-Sendern in den Lieferfahrzeugen berichtet. „Wir nehmen den Bericht zum Anlass, den Einsatz von Video- und GPS-Technik bei Flaschenpost zu überprüfen“, sagte die Landesdatenschutzbeauftragte Helga Block. „Dazu haben wir das Unternehmen zunächst um eine Stellungnahme gebeten.“
Mitarbeiter hatten berichtet, dass Fahrzeuge mit GPS-Sendern ausgerüstet worden seien. Außerdem seien in den Logistikzentren mehrere Kameras angebracht. Diese würden jedoch nicht nur Bereiche überwachen, wo teure Spirituosen oder Wein gelagert werden, sondern auch andere Bereiche des Lagers. „Die Halle ist in allen Ecken ausgeleuchtet und es wird auch aufgezeichnet“, hatte ein Ex-Mitarbeiter aus Düsseldorf berichtet und behauptet, dass die Bilder auch in der Zentrale in Münster angeschaut werden könnten.
Flaschenpost hatte den Einsatz mit dem Schutz vor Einbrüchen und Diebstählen begründet. „Ein Zugriff auf diese Daten ist nur in begründeten Ausnahmefällen und mit vorheriger Genehmigung des Datenschutzbeauftragten möglich“, hatte eine Sprecherin betont. Die Videoaufzeichnungen dienten der Prävention und Beweissicherung. Die Arbeitsleistungen der Mitarbeiter würden nicht ausgewertet.
Ob diese Praxis verhältnismäßig ist, soll nun geprüft werden. Denn eine Überwachung von Mitarbeitern ist laut Block nur dann ausnahmsweise zulässig, wenn eine Prüfung ergebe, dass die Interessen des Arbeitgebers überwiegen.