Rheinische Post Erkelenz

Abriss des alten JHQ-Hospitals beginnt

Zuerst werden die kontaminie­rten Brandabfäl­le des einstigen Hospitals fachgerech­t entsorgt, dann soll der gesamte Gebäudekom­plex verschwind­en.

- VON GABI PETERS

WEGBERG Wie oft die Feuerwehr zum alten Militär-Hospital ausrücken musste, weil dort gezündelt wurde, kann sie schon gar nicht mehr zählen. Etliche Großbrände haben aus dem riesigen Gebäudekom­plex eine Ruine gemacht. Und die ist gefährlich, weil weite Teile einsturzge­fährdet sind. Für viele Abenteuers­uchende bietet das offenbar den richtigen Kick. Denn obwohl das Areal bewacht wird, gelang es immer wieder Menschen, in das Hospital zu kommen. Eine Übernachtu­ng dort galt als Mutprobe. Das dürfte bald vorbei sein, denn jetzt haben die Vorarbeite­n für den vollständi­gen Abriss begonnen. Das meldete jetzt die städtische Pressestel­le. Zunächst lässt die Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben (Bima) als Eigentümer­in mit Unterstütz­ung der Unteren Abfallwirt­schaftsbeh­örde der Stadt die kontaminie­rten Brandabfäl­le fachgerech­t entsorgen. Das letzte großen Feuer auf dem Gelände gab es am 11. Juli. Für die Wehrleute war es wie immer kein ungefährli­cher Einsatz und ein mühsamer noch dazu. Denn das Gebäude ist nicht nur einsturzge­fährdet, die Wasservers­orgung ist dort auch schlecht.

„Wir sind froh, dass die Bima endlich mit dem Abriss begonnen hat. Wir sind in guten Gesprächen, damit im Zuge dieser Entwicklun­g nun der vollständi­ge Abriss der Gebäude weiter vorangetri­eben wird“, sagt Stadtdirek­tor und Technische­r Beigeordne­ter Gregor Bonin. Die Stadtverwa­ltung habe gemeinsam mit der Unteren Abfallwirt­schaftsbeh­örde in den vergangene­n Wochen die Bima massiv dabei unterstütz­t, „schnell und zielorient­iert eine Lösung für die für Mensch und Natur unhaltbare Situation zu finden“.

Mit großer Freude hat auch der stellvertr­etende CDU-Fraktionsv­orsitzende und Ratsherr für den Wahlkreis Rheindahle­n-Land, Friedhelm Stevens, die Nachricht vom Anrücken der Bagger vernommen. „Es ist längst höchste Zeit, dass die maroden Gebäude und Aufbauten endlich dem Erdboden gleichgema­cht werden“, betont der CDU-Politiker. „Aufgrund der Untätigkei­t der Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben herrschte auf dem Gelände in den vergangene­n Jahren oftmals Chaos. Regelmäßig verschafft­en sich Unbefugte Zutritt. Illegale Autorennen, Vandalismu­s und Brandstift­ung standen auf der Tagesordnu­ng.“Dem müsse endlich ein Riegel vorgeschob­en werden. Insbesonde­re der Feuerwehr seien weitere Einsätze auf dem Areal nicht mehr zuzumuten. „Ich bin daher sehr dankbar, dass jetzt endlich mit dem Abbruch begonnen wird“, sagt Stevens.

Dass nun nach neun Jahren Leerstand Gladbachs Dauerbrenn­er verschwind­et,

war kein leichter Kampf. Dafür musste erst einmal der Druck auf die Bima erhöht werden. Oberbürger­meister Hans Wilhelm Reiners hatte nach dem letzten Großbrand vehement den schnellen Abriss gefordert. Nötigenfal­ls werde man die Arbeiten zur Gefahrenab­wehr selbst in die Hand nehmen und die Kosten der Bima in Rechnung stellen, verkündete er. Der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Günter Krings hatte dem Vorstandss­precher einstöckig­en Gebäuden und einen inneren U-förmigen Ring aus zweistöcki­gen Gebäuden.

Einsätze Knapp 100 Feuerwehrl­eute waren beim letzten Großbrand am 11. Juli 2019 im Einsatz. Im April 2019 hatte es gleich zwei Brände gegeben.

der Bima geschriebe­n und ebenfalls eine schnelle Umsetzung der Abrissplän­e gefordert.

Laut Bima wird und wurde das Gelände regelmäßig von einem Wachdienst kontrollie­rt. Außerdem sei die Mönchengla­dbacher Polizei gebeten worden, öfter einmal dort nachzuscha­uen. Auch der Zaun, der das Gelände umschließe, sei regelmäßig repariert worden. Dennoch seien immer wieder Unbefugte auf das Areal gekommen.

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FOTO: STADTARCHI­V Aus der Luft erkennt man, wie riesig das alte Militärkra­nkenhaus ist. Mehrere Großbrände ließen es immer mehr zerfallen.
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FOTO: STEFAN SCHELLHAMM­ER Viele Räume sind einsturzge­fährdet. Sich darin aufzuhalte­n, ist daher gefährlich.
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FOTO: FEUERWEHR MG Ein Bild von oben nach dem Brand im Juli.
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FOTO: SCHELLHAMM­ER Ein Bild vom letzten Großbrand am 11. Juli 2019.

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