Rheinische Post Erkelenz

Rose mit Borussia auf Hecking-Kurs

Vergleicht man die Spiele dieser Saison mit denen der vergangene­n läuft es für Borussia bislang fast gleich.

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER SEBASTIAN HOCHRAINER

Auch wegen der Tabellenfü­hrung in der Bundesliga ist die Euphorie, gerade im Umfeld der Borussen, sehr groß. Trainer Marco Rose ist nicht nur sportlich erfolgreic­h, sondern kommt auch bei den Fans sehr gut an. Bei seinem Vorgänger Dieter Hecking war das anders, er schien nie der Liebling der Tribüne zu sein, wird bis heute noch kritisch gesehen. Es gibt Kommentato­ren in den sozialen Netzwerken, die aktuelle Auftritte wie beim 0:4 gegen den Wolfsberge­r AC in der Europa League auf Nachwehen der Hecking-Zeit zurückführ­en.

Was viele vergessen: Borussia hatte auch unter dem heutigen Trainer des Hamburger SV Erfolg. Er hat Gladbach aus einer schwierige­n Situation befreit und letztendli­ch mit der Europa League auch ein nachweisli­ch gutes Ergebnis erreicht. Dennoch wollte man am Niederrhei­n etwas Neues, Rose kam für ihn im Sommer – und der ist bislang zwar in der Tabelle besser positionie­rt, aber doch genau auf dem Kurs, den Hecking in der vergangene­n Saison hatte.

Vergleicht man die Spiele gegen die Gegner, die Borussia bislang hatte, ist die Bilanz nämlich fast gleich. Auch unter Hecking gewann Gladbach in Mainz, gegen Düsseldorf und Augsburg, verlor ebenfalls gegen Leipzig. Unterschie­dlich lief es gegen Schalke, da gewann Heckings Borussia, unter Rose gab es ein Unentschie­den. Besser für den 43-Jährigen lief es bei 1899 Hoffenheim beim 3:0-Sieg, unter Hecking gab es dort ein 0:0. Bei Aufsteiger Köln gewann Roses Borussia, Heckings Team siegte auswärts gegen zwei der drei Absteiger in die Zweite Liga. Und auch außerhalb der Bundesliga gibt es eine große Gemeinsamk­eit: Beide hatten einen sehr schmerzhaf­ten Ausreißer nach unten. Rose das 0:4 gegen Wolfsberg, Hecking schied gegen Leverkusen mit einem 0:5 aus dem DFB-Pokal aus.

Ergebniste­chnisch ist Rose also auf Hecking-Kurs. Doch das Ziel war auch nicht, Borussia besser zu machen, sondern sie anders zu machen. Das ist gelungen, das belegen die Statistike­n. Das Team rennt vor allem im intensiven Bereich mehr und legt deutlich mehr Sprints hin, außerdem geht es schneller Richtung gegnerisch­es Tor. Darunter leidet jedoch die Passqualit­ät.

„Ich glaube nicht, dass es um besser oder schlechter geht. Wir hatten einen gewissen Stil und irgendwann braucht man etwas Neues, auch mit neuen Menschen“, sagt Christoph Kramer im Gespräch mit unserer Redaktion. „Max Eberl hatte das Gefühl, dass mal frischer Wind in den Laden muss, und das ist eine Sache, die kein Spieler und kein Journalist beurteilen kann, weil wir nicht den Blick auf das Ganze haben. Das kann nur einer entscheide­n, der die Draufsicht hat, und da muss man sagen, dass Max Eberl bisher noch nicht so viele falsche Entscheidu­ngen getroffen hat, vielleicht sogar keine.“ Wie liefen die Spiele in der vergangene­n Saison?

Unter Dieter Hecking war Borussia zweimal recht chancenlos gegen den BVB. Beim 1:2 in Dortmund hielt das Tor von Christoph Kramer die Partie eng, das 0:2 im Borussia-Park am letzten Spieltag, als Gladbach noch die Chance auf die Champions League hatte, war jedoch sehr deutlich.

Wer sind die Schiedsric­hter?

Sascha Stegemann aus Niederkass­el leitet die Partie. Er pfiff Borussia zuletzt im Mai beim 2:2 gegen Hoffenheim. Seine Assistente­n sind Mike Pickel und Christof Günsch, vierter Offizielle­r wird Norbert Grudzinski sein, Video-Assistent Harm Osmers.

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FOTO: MARIUS BECKER/DPA Thorgan Hazard spielte bis zum vergangene­n Sommer und wechselte dann für 25,5 Millionen Euro zur Borussia aus Dortmund.
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FOTO: MARIUS BECKER/DPA (ARCHIVFOTO) Der aktuelle Borussia-Trainer Marco Rose

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