Rose mit Borussia auf Hecking-Kurs
Vergleicht man die Spiele dieser Saison mit denen der vergangenen läuft es für Borussia bislang fast gleich.
Auch wegen der Tabellenführung in der Bundesliga ist die Euphorie, gerade im Umfeld der Borussen, sehr groß. Trainer Marco Rose ist nicht nur sportlich erfolgreich, sondern kommt auch bei den Fans sehr gut an. Bei seinem Vorgänger Dieter Hecking war das anders, er schien nie der Liebling der Tribüne zu sein, wird bis heute noch kritisch gesehen. Es gibt Kommentatoren in den sozialen Netzwerken, die aktuelle Auftritte wie beim 0:4 gegen den Wolfsberger AC in der Europa League auf Nachwehen der Hecking-Zeit zurückführen.
Was viele vergessen: Borussia hatte auch unter dem heutigen Trainer des Hamburger SV Erfolg. Er hat Gladbach aus einer schwierigen Situation befreit und letztendlich mit der Europa League auch ein nachweislich gutes Ergebnis erreicht. Dennoch wollte man am Niederrhein etwas Neues, Rose kam für ihn im Sommer – und der ist bislang zwar in der Tabelle besser positioniert, aber doch genau auf dem Kurs, den Hecking in der vergangenen Saison hatte.
Vergleicht man die Spiele gegen die Gegner, die Borussia bislang hatte, ist die Bilanz nämlich fast gleich. Auch unter Hecking gewann Gladbach in Mainz, gegen Düsseldorf und Augsburg, verlor ebenfalls gegen Leipzig. Unterschiedlich lief es gegen Schalke, da gewann Heckings Borussia, unter Rose gab es ein Unentschieden. Besser für den 43-Jährigen lief es bei 1899 Hoffenheim beim 3:0-Sieg, unter Hecking gab es dort ein 0:0. Bei Aufsteiger Köln gewann Roses Borussia, Heckings Team siegte auswärts gegen zwei der drei Absteiger in die Zweite Liga. Und auch außerhalb der Bundesliga gibt es eine große Gemeinsamkeit: Beide hatten einen sehr schmerzhaften Ausreißer nach unten. Rose das 0:4 gegen Wolfsberg, Hecking schied gegen Leverkusen mit einem 0:5 aus dem DFB-Pokal aus.
Ergebnistechnisch ist Rose also auf Hecking-Kurs. Doch das Ziel war auch nicht, Borussia besser zu machen, sondern sie anders zu machen. Das ist gelungen, das belegen die Statistiken. Das Team rennt vor allem im intensiven Bereich mehr und legt deutlich mehr Sprints hin, außerdem geht es schneller Richtung gegnerisches Tor. Darunter leidet jedoch die Passqualität.
„Ich glaube nicht, dass es um besser oder schlechter geht. Wir hatten einen gewissen Stil und irgendwann braucht man etwas Neues, auch mit neuen Menschen“, sagt Christoph Kramer im Gespräch mit unserer Redaktion. „Max Eberl hatte das Gefühl, dass mal frischer Wind in den Laden muss, und das ist eine Sache, die kein Spieler und kein Journalist beurteilen kann, weil wir nicht den Blick auf das Ganze haben. Das kann nur einer entscheiden, der die Draufsicht hat, und da muss man sagen, dass Max Eberl bisher noch nicht so viele falsche Entscheidungen getroffen hat, vielleicht sogar keine.“ Wie liefen die Spiele in der vergangenen Saison?
Unter Dieter Hecking war Borussia zweimal recht chancenlos gegen den BVB. Beim 1:2 in Dortmund hielt das Tor von Christoph Kramer die Partie eng, das 0:2 im Borussia-Park am letzten Spieltag, als Gladbach noch die Chance auf die Champions League hatte, war jedoch sehr deutlich.
Wer sind die Schiedsrichter?
Sascha Stegemann aus Niederkassel leitet die Partie. Er pfiff Borussia zuletzt im Mai beim 2:2 gegen Hoffenheim. Seine Assistenten sind Mike Pickel und Christof Günsch, vierter Offizieller wird Norbert Grudzinski sein, Video-Assistent Harm Osmers.