Rheinische Post Erkelenz

Ärger um Ratten und Straßenrei­nigung

Die Schröders sind Nachbarn eines städtische­n Grundstück­s. Sie finden: Dessen Zustand und der Dreck auf der Straße davor sind untragbar.

- VON MAREN KÖNEMANN

SCHELSEN Sie haben schon viel versucht: Köderboxen, Rattengift, selbst Hand anlegen. Gegen die zahlreiche­n Ratten, die sich nach Aussage von Brigitte und Kurt Schröder an und auf ihrem Grundstück sowie entlang der Horster Straße herumtreib­en, konnten sie damit bisher wenig ausrichten. Der Rattenbefa­ll hat seinen Ursprung nämlich beim Nachbargru­ndstück, vermutet zumindest Kurt Schröder.

Dieses Grundstück gehört der Stadt – und werde nicht besonders gepflegt, sagt Kurt Schröder. Zweimal im Jahr werde das Unkraut klein geschredde­rt, der Straßenber­eich werde bei der Reinigung aber wohl ausgenomme­n. „Der Bürgerstei­g vor diesem Grundstück ist von Wildnis überwucher­t, und an anderer Stelle bröckelt der Asphalt“, sagt der 74-Jährige.

Um die Zuständigk­eit fürs Reinigen herauszufi­nden, lohnt ein Blick in die Straßenrei­nigungs-Satzung der Mags. In dem Dokument sind die Regeln für jede Straße in Mönchengla­dbach aufgeführt. Für die Schröders gilt demnach: Die Fahrbahn reinigt die Mags, den Gehweg reinigen die Anlieger – zumindest zum Teil. Denn, wie die Mags auf Anfrage mitteilte, wird nur der Hauptzug der Horster Straße – von der Schloss-Dyck-Straße bis Hausnummer 136/139 – einmal die Woche gereinigt. Ausgenomme­n sind die schwerer zugänglich­en Abzweigung­en der Straße. In diesem Bereich – und das gilt laut Mags für jede schwer zugänglich­e und alle Stichstraß­en – sind die Grundstück­seigentüme­r sowohl für Gehweg als auch Fahrbahn selbst verantwort­lich. Um einen Teil der Straße müssen sich also die Schröders kümmern. Die städtische Entwicklun­gsgesellsc­haft (EWMG), der das unbebaute Nachbargru­ndstück gehört, hat hingegen den gesamten Abschnitt von Gehweg und Fahrbahn entlang ihres Grundstück­s zu reinigen.

Kurt Schröder findet: Die Pflege lässt zu wünschen übrig. Die Folgen können er und seine Frau täglich im Garten beobachten. Rattenlöch­er gibt es dort genügend. „Mittlerwei­le habe ich aufgehört, sie zu stopfen“, sagt Brigitte Schröder. Bis vor einem Jahr hätten sie die Ratten noch selbst bekämpft: Mit Köderboxen und „eimerweise Rattengift“, wie sie sagen. Aufgrund einer Vorschrift ist das Gift aber nicht mehr für Privatpers­onen erhältlich.

Kurt Schröder bat deshalb bei der städtische­n Stelle für Rattenbekä­mpfung um Hilfe. Dort können Bürger Rattenbefa­ll melden und eine kostenfrei­e Schädlings­bekämpfung erhalten. „Man sagte mir, man kümmere sich. Bisher ist nichts passiert“, sagt Schröder. Seitens der Stadt heißt es dazu: „In den vergangene­n Monaten hat es keine Meldung von Anliegern der Horster Straße über Ratten in dem Bereich gegeben.“Man werde aber eine Schädlings­bekämpfung­sfirma beauftrage­n, die sich die Situation ansehe und wenn nötig tätig werde.

Und die Straße vor dem städtische­n Grundstück? Laut Mags haben eigene sowie GEM-Mitarbeite­r die Fläche bereits umfassend kontrollie­rt und die Stadt dazu aufgeforde­rt, der Reinigungs­pflicht nachzukomm­en. „Hier haben wir die Rückmeldun­g erhalten, dass die Reinigung kurzfristi­g veranlasst wird.“Auch die EWMG teilte mit, dass der Hinweis eingegange­n sei und sich Mitarbeite­r darum kümmern würden. Sieben Tage später ist laut Aussage von Brigitte Schröder allerdings noch nichts geschehen.

Fazit: Problem ungelöst

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FOTOS: KÖNEMANN Brigitte Schröder (Bild) und ihr Mann Kurt sind verärgert über den Zustand des Gehweges ihres Nachbargru­ndstücks an der Horster Straße: Überall wuchert das Unkraut. Das Grundstück gehört der städtische­n Tochter EWMG.
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