Neuer Streit bei Media-Saturn
Miteigentümer Convergenta kritisiert Ceconomy-Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen.
DÜSSELDORF (gw) Kaum hat der Elektronikhändler Ceconomy die sofortige Trennung von seinem bisherigen Vorstandschef Jörn Werner vollzogen, da stehen der Aufsichtsrat und sein Vorsitzender Jürgen Fitschen schon heftig in der Kritik. „Wir sind irritiert, dass der Ceconomy-Aufsichtsrat unter der Leitung von Herrn Fitschen offenbar meint, sich von dem Vorstandsvorsitzenden nach nur wenigen Monaten und auf diese Art und Weise trennen zu müssen“, sagte am Freitag Ralph Becker, Geschäftsführer der Firma Convergenta, die Minderheitsgesellschafter bei der Ceconomy-Tochter Media-Saturn ist. „Kurzfristiger Aktionismus entspricht nicht unserem Strategie-Ansatz und schafft auch keinen Mehrwert für Gesellschafter und Aktionäre“, so Becker.
Das Vorgehen sei „für die Beziehung zwischen Ceconomy und Convergenta sowie die weitere Entwicklung der Media-Saturn-Holding ein beunruhigendes Signal, da sich gerade unter Herrn Werner das Verhältnis zwischen den Gesellschaftern erkennbar verbessert hatte“. Zwischen der alten Metro, zu der Ceconomy früher gehörte, und der Convergenta hatte es zu Lebzeiten des 2016 verstorbenen Media-Markt-Mitgründers Erich Kellerhals häufig Streit und gerichtliche Auseinandersetzungen gegeben.
Jetzt will die Convergenta, in der die Anteile der Firma Kellerhals gebündelt sind, stärker in die künftige strategische Ausrichtung eingebunden werden. „Eine erfolgreiche Transformation setzt die Einbindung der Convergenta Invest in das Transformation Committee voraus, welche wir hiermit einfordern“, erklärte das Unternehmen Ein solches Gremium, da aus Mitgliedern des Vorstands von Ceconomy und der Geschäftsführung von Media-Saturn bestehen soll, hatte Aufsichtsratschef Fitschen am Donnerstag angekündigt.
Für die Ceconomy-Aktie ging es am Freitag weiter bergab. Der Kurs stürzte um mehr als zehn Prozent ab. Offensichtlich hat die Personalrochade die Investoren nicht überzeugt.