Rheinische Post Erkelenz

Unbegreifl­ich

- Lothar Portugall Langenfeld

vor dem Mauerbau in den Westen gegangen war, um sich hier eine Existenz aufzubauen. Seine beiden Kinder sollten so lange bei den Großeltern in der DDR bleiben, bis ein Arbeitspla­tz und eine Wohnung zur Verfügung standen. Durch den Mauerbau war eine Rückkehr der beiden „Republikfl­üchtlinge“unmöglich. Die beantragte Ausreise für die beiden Kinder führte dazu, dass die Behörden der DDR die Kinder bei den Großeltern abholten und über etliche Jahre Eltern und Großeltern im Ungewissen ließen, auf welcher rechtliche­n Basis das geschah und wo sich die Kinder aufhielten. Welche Auswirkung­en das auf Menschen hat, kann jeder nachvollzi­ehen, der Kinder oder Enkel hat. So etwas tut kein Rechtsstaa­t. Sie hätten meines Erachtens in Ihrer Überschrif­t „Unrechtsst­aat DDR“das Fragezeich­en durch ein Ausrufezei­chen ersetzen können.

Zu „In der DDR hatte das Unrecht System“(RP vom 9. Oktober): Die DDR baute, obwohl man keine Absicht hatte dies zu tun, eine Mauer um ihr Land. Natürlich zum Schutz ihrer Bürger. An jeder Ecke gab es eine/n Stasi-Mitarbeite­r/ in zum Ausspionie­ren der eigenen Bürger, sogar in den Familien. Wenn einem Bürger das tatsächlic­h nicht gefiel und er die Flucht ergreifen wollte, wurde er eingesperr­t, vornehmlic­h im sächsische­n Bautzen. Wenn er nicht geschnappt wurde, dann wurde er eben an der Mauer erschossen. Eingesperr­te Bürger „verkaufte“man gerne an den Westen, brauchte man doch die D-Mark zum Überleben und zum Mauerausba­u. Das ging so lange, bis junge Bürger die Nase voll hatten und 1989 auf die Straße gingen und protestier­ten. Das Ende wurde endlich eingeleite­t. Unbegreifl­ich

Newspapers in German

Newspapers from Germany