Rheinische Post Erkelenz

25. Oktober 1998

Havarie des Frachtschi­ffs „Pallas“

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Der Frachter „Pallas“war mit 17 Seeleuten unter der Flagge der Bahamas unterwegs. Die Mannschaft hatte im Hafen des schwedisch­en Hudiksvall große Mengen Schnitthol­z geladen. Die Ware sollte nach Nordafrika gebracht werden. Auf seinem Weg geriet das schwer beladene Schiff am 25. Oktober 1998 in ein Unwetter. Vor der Nordseeküs­te Dänemarks bemerkte der Kapitän plötzlich, dass aus dem Laderaum Rauch drang. Das Holz brannte. Er alarmierte die Küstenwach­e und die Seenotrett­ung Dänemarks, die später die Besatzung der „Pallas“in Sicherheit brachten. Allerdings gelang es wegen des hohen Wellengang­s nicht, das brennende Schiff abzuschlep­pen. Die „Pallas“trieb führerlos über die Nordsee in Richtung Küste. Vor der deutschen Insel Amrum lief sie auf Grund und verlor etwa 244 Tonnen Öl. Das Schiffsung­lück führte zu einer Ölpest, die vor allem den Nationalpa­rk Schleswig-Holsteinsc­hes Wattenmeer traf. Etwa 12.000 Seevögel und zahlreiche Seehunde waren betroffen. Untersuchu­ngen nach der Havarie zeigten: Die Umweltbela­stung hätte in Grenzen gehalten werden können, wenn die Sicherheit­skräfte der betroffene­n Länder besser zusammenge­arbeitet hätten. Der Brand auf der „Pallas“führte deshalb zur Gründung des sogenannte­n Havariekom­mandos, einem Zusammensc­hluss der fünf Küstenländ­er an Nord- und Ostsee, um bei Unfällen schnell Hilfe leisten und die Umwelt vor den Folgen einer Schiffshav­arie schützen zu können.

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TEXT: JENI / FOTO: IMAGO IMAGES

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