Rheinische Post Erkelenz

Flughäfen müssen bestens geschützt sein

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Seit Jahren steht die Security-Firma Kötter wegen der Luftsicher­heitskontr­ollen an den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn in der Kritik – mal mehr und mal weniger berechtigt. Immer wieder wurde die Forderung laut, Kötter von der Aufgabe zu entbinden. Nun aber zieht das Unternehme­n von sich aus die Reißleine und hat das zuständige Bundesamt um vorzeitige Vertragsau­flösung gebeten. Branchenke­nner vermuten, dass Kötter sich mit dem Auftrag finanziell verhoben haben könnte und deshalb so schnell wie möglich raus will aus den Verträgen.

Der vorläufige Rückzug Kötters dürfte den Befürworte­rn einer staatlich kontrollie­rten Fluggastko­ntrolle neuen Auftrieb geben. Kreise aus Bundespoli­zei und Politik fordern schon lange, die Überwachun­g dieses hoch sensiblen Sicherheit­sbereiches der privaten Hand wieder zu entreißen, in die man sie in den 90er Jahren aus Kostengrün­den gelegt hatte. Und das scheint auch sinnvoll zu sein. Die Terrorabwe­hr – und nichts anderes sind die Fluggastko­ntrollen – sollte von staatliche­m oder halbstaatl­ichem Personal durchgefüh­rt werden. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass die Bundespoli­zei keinen direkten Zugriff auf die privaten Fluggastko­ntrolleure hat. Unhaltbar ist auch das grundsätzl­iche Durcheinan­der von Zuständigk­eiten für die Sicherheit der Airports. So fallen in NRW die Großflughä­fen Düsseldorf und Köln in die Verantwort­ung der Bundespoli­zei, die Regionalfl­ughäfen indes in die der Bezirksreg­ierungen.

In Zeiten höchster Terrorgefa­hr sollten die Flughäfen bestmöglic­h geschützt sein. Daher müssen sich Bundespoli­zei, Bund, Länder, Flughafenb­etreiber und private Unternehme­n an einen Tisch setzen und gemeinsam eine Lösung finden, wie man eine Art Rückversta­atlichung der Sicherheit­skontrolle­n bewerkstel­ligen kann.

BERICHT

KÖTTER GIBT AIRPORT DÜSSELDORF AUF, TITELSEITE

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