Nur fünf Stimmen mehr als nötig für die FDP
Links oben Die Linke hat in Thüringen ihr bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl überhaupt erzielt – 31 Prozent. Zum ersten Mal ist sie auch über der 30-Prozent-Marke gelandet. Ihre bisherige Bestmarke lag bei 28,2 Prozent: ebenfalls in Thüringen, 2014. 2004 in Brandenburg hatte die Linke 28 Prozent erreicht.
Knapp, knapper, FDP Die Liberalen haben es wieder in den Landtag geschafft – aber nur mit Ach und Krach. 5,0005 Prozent weist das vorläufige Ergebnis aus, 55.422 Zweitstimmen. Das sind genau fünf mehr als nötig. Genauso viele Abgeordnete wird auch die Fraktion haben.
Fotofinish Überhaupt war dies die Wahl der knappen Ergebnisse: Fast die Hälfte der 44 Wahlkreise wurden mit einem Vorsprung von weniger als 1000 Erststimmen entschieden. Im Saale-Holzland-Kreis I südlich von Jena lag Stephan Tiesler (CDU) nur 71 Stimmen vor Markus Gleichmann (Linke).
Roter Leuchtturm 44 Direktmandate waren in Thüringen zu vergeben. Die Wahlkreiskarte ist dabei deutlich schwärzer als das Zweitstimmenergebnis. 21 Wahlkreise gingen an die CDU, je elf an Linke und AfD und einer an die SPD: In Gotha, wo 1875 die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands gegründet wurde, 1890 in SPD umbenannt, lag Fraktionschef Matthias Hey deutlich vorn. 2014 hatte die Wahlkreiskarte noch ganz anders ausgesehen: 34 mal CDU, neunmal Linke, einmal SPD.
Ohne Chance im Wahlkreis AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke hat ein Direktmandat verpasst. Im katholischen Eichsfeld, einer traditionellen CDU-Hochburg, unterlag er mit 21 zu 49 Prozent dem Christdemokraten Thadäus König. SPD-Spitzenkandidat Wolfgang Tiefensee kam in Gera nur auf Platz 3 hinter den Konkurrenten von AfD und Linker.
Erststimmen-König CDU-Mann König hat damit auch das beste Erststimmenergebnis überhaupt eingefahren. Auf Platz 2 folgt dann schon Ministerpräsident Bodo Ramelow mit 42,1 Prozent in Erfurt.
Grüne Inseln Die Grünen sind auch in Thüringen die Partei der Hochschulstädte. Davon gibt es hier aber nicht allzu viele, entsprechend mau ist das Ergebnis: 5,2 Prozent. Wirklich stark sind sie nur in Jena, Weimar und Erfurt. Nicht stark genug allerdings für ein Direktmandat: Die Wahlkreise in diesen Städten gingen allesamt an Kandidaten der Linken.
Und sonst?
Von den „anderen Parteien“(5,4 Prozent) erreichten zwei mehr als ein Prozent der Zweitstimmen: die Satirepartei „Die Partei“und „Tierschutz hier“mit je rund 1,1 Prozent. Am wenigsten Zweitstimmen bekamen die Kommunisten von der KPD: 756 (0,07 Prozent). fvo