Rheinische Post Erkelenz

Winterreif­en – teuer ist nicht immer gut

Die Unterschie­de sind groß, wie ein Test des ADAC ergab. Für manche Autofahrer sind Allwetterr­eifen eine günstige Alternativ­e, in die Berge sollte man damit aber nicht fahren.

- VON VIKTOR MARINOV

DÜSSELDORF Die sonnigen Tage im Herbst laden gerade nicht dazu ein, über den Winter nachzudenk­en. Doch wer mit dem Auto auch bei Nässe, Glatteis und Schnee sicher unterwegs sein möchte, sollte spätestens jetzt einen Reifenwech­sel in Erwägung ziehen. Doch welche Reifen soll man nehmen? Die Angebote sind vielfältig, die Qualität unterschie­dlich. Der neue Test des ADAC zeigt die Unterschie­de.

Wie hat der ADAC getestet?

Der Automobil-Club hat zwei Reifendime­nsionen auf jeweils sieben Kriterien getestet: Trocken, Nass, Schnee, Eis, Geräusch, Spritverbr­auch und Verschleiß. Zu jeder Kategorie wird eine Note vergeben, daraus ergibt sich die Gesamtnote. Nicht jedes Kriterium ist gleich wichtig: Das Fahren bei Nässe fließt zu 30 Prozent in die Gesamtbewe­rtung ein. Das Geräusch der Reifen war mit einer Gewichtung von fünf Prozent für die Endnote am wenigsten ausschlagg­ebend. Die beste Note ist 0,5, die schlechtes­te 5,5. Dabei muss man allerdings wissen: Bisher haben noch keine Reifen die Note „sehr gut“(0,5 bis 1,5) vom ADAC bekommen.

Was kam bei dem Test raus?

Teuer ist nicht gleich gut – das bestätigt sich immer wieder bei den Reifentest­s des ADAC. Weder bei den Reifen für Klein- und Kompaktwag­en, noch bei denjenigen für Vans und Transporte­r gibt es einen positiven Zusammenha­ng zwischen Preis und Qualität. Bei Winterreif­en gilt es, ein schwierige­s Gleichgewi­cht zu wahren: „Wer gut auf Nässe sein will, muss Abstriche auf trockener Fahrbahn machen. Doch wer es schafft, trocken und nass gut zu sein, versagt meist auf Schnee“, schreibt der Automobil-Club in seiner Auswertung.

Muss man mit Winterreif­en fahren?

Ja, aber nur bei entspreche­ndem Wetter. Viele kennen die Faustforme­l

„O bis O“, also von Oktober bis Ostern. Diese Eselsbrück­e hat jedoch keine rechtliche Relevanz. In Deutschlan­d gilt die sogenannte situative Winterpfli­cht: Bei winterlich­en Straßenver­hältnissen, also Glatteis, Schneeglät­te, Schneemats­ch, Eis- oder Reifglätte, müssen Winterreif­en aufgezogen werden. Bei einem Verstoß gegen die situative Pflicht drohen Bußgeld von 60 bis 80 Euro und ein Punkt in Flensburg. Es haftet bei einem Verstoß gegen die Regel nicht nur der Fahrer, sondern auch der Halter des Fahrzeugs – ihm drohen 75 Euro und ebenfalls ein Punkt.

Wann ist es sinnvoll, Allwetterr­eifen zu nutzen?

Wer vor allem innerstädt­isch

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