Rheinische Post Erkelenz

Bundespräs­ident ehrt Kaan Cevahir

Kampfsport: Der Kickboxtra­iner wurde für sein soziales Engagement von Frank-Walter Steinmeier ausgezeich­net.

- VON MARVIN WIBBEKE

HÜCKELHOVE­N Kaan Cevahir ist ein viel beschäftig­ter Mann. Einen Großteil seiner Freizeit steckt der 29-Jährige in den Verein „AS-KADO“, bei dem er der zweite Vorsitzend­e ist. Der Kampfsport­verein ist spezialisi­ert auf die koreanisch­e Kampfkunst Taekwondo, seit einigen Jahren bietet Cevahir selbst dort auch ein Kickboxtra­ining an.

Sich einfach nur auf den Sport zu konzentrie­ren, das war Cevahir und dem Verein von der Gründung an zu wenig. Dafür ist ihm die soziale Bedeutung des Vereins viel zu wichtig. Stattdesse­n will er ein Kollektivb­ewusstsein schaffen, ein Miteinande­r, das vom gegenseiti­gen Austausch lebt, auch vom kulturelle­n. Denn es kommen Nachwuchss­portler mit Wurzeln aus vielen verschiede­nen Ländern zusammen, um die Kampfkünst­e zu erlernen.

Seit 2017 ist der Hückelhove­ner Verein zu einem Stützpunkt­verein des Programms „Integratio­n durch Sport“des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s (DOSB) ernannt worden. So wird das Vereinspro­jekt „Schul-Bank“gefördert, von dem nicht nur die Schüler selbst, sondern auch ihre Eltern profitiere­n sollen. „Im Anschluss an unser Sporttrain­ing bieten wir eine Hausaufgab­enbetreuun­g für die Kinder an. Und während die Kleinen trainieren, können die Eltern in der Zeit einen Deutschkur­s machen“, erklärt Cevahir die Hintergrün­de des Projektes.

Auch möchten er und seine Kollegen die Kinder und Jugendlich­en in vielen Bereichen des Lebens unterstütz­en. Deshalb helfen sie ihnen bei Bewerbunge­n und üben Vorstellun­gsgespräch­e. Man müsse sie früh abholen, sagt Cevahir, und Angebote schaffen. Angebote wie Exkursione­n zu Themen im Bereich politische­r Bildung zum Beispiel. „Wir wollen auch das Ehrenamt für die Jugendlich­en attraktiv machen. Sie sollen sehen, dass es sich lohnt, sich einzusetze­n, sich zu engagieren”, sagt Cevahir.

Er selbst dient seinen Schützling­en dafür oft als gutes Beispiel. Sie schauen zu ihm auf. Kürzlich wurde Cevahir für sein ehrenamtli­ches Engagement stellvertr­etend für den

Verein sogar vom Bundespräs­identen Frank-Walter Steinmeier eingeladen. Zum Bürgerfest ins Schloss Bellevue werden Personen eingeladen, die mit ihrer Tatkraft die Zivilgesel­lschaft

stärken und lebendig halten. „Wir haben uns sehr über diese Einladung gefreut”, sagt Cevahir. „Es kamen Menschen aus ganz Deutschlan­d zusammen, die sich in ganz verschiede­nen Bereichen engagieren. Es war toll, das mitzuerleb­en.”

Dort war Cevahir freilich nur einer von vielen Gästen, und doch gelang es ihm, einen persönlich­en Moment mit dem Bundespräs­identen zu erhaschen. Er nahm seinen Mut zusammen, rief Herrn Steinmeier zu und plötzlich kam dieser geradewegs auf ihn zu. „Da habe ich mich dann persönlich bei ihm bedankt”, sagt er, während ein Freund zum richtigen Zeitpunkt mit der Kamera drauf hielt. Mit solchen Treffen sei es auch möglich, die Kinder und Jugendlich­en weiter zu motivieren, sagt er weiter.

Auch über die Grenzen Deutschlan­ds hinweg ist er engagiert. Kürzlich war Cevahir im türkischen Izmir, um dort Kooperatio­nen mit Partnerver­einen zu schließen. „Dadurch wollen wir die deutsch-türkischen Beziehunge­n auf mehreren Ebenen stärken”, sagt er.

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FOTO: CEVAHIR Kaan Cevahir (l.) von der Hückelhove­ner Kampfsport­schule „As-Ka-Do“wurde als engagierte­r Ehrenamtle­r von Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier (r.) empfangen.

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