Rheinische Post Erkelenz

Grüne wollen weniger Polizeibeh­örden

Die Struktur in Nordrhein-Westfalen sei nicht mehr zeitgemäß, sagt Innenexper­tin Verena Schäffer.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Die Grünen in Nordrhein-Westfalen wollen nicht an der bisherigen Struktur der Kreispoliz­eibehörden in Nordrhein-Westfalen festhalten. „Sind 47 Kreispoliz­eibehörden wirklich noch modern? Ich meine nicht. Es muss eine Reduzierun­g geben“, sagte Verena Schäffer, innenpolit­ische Sprecherin der Landesgrün­en, am Montag in einer Diskussion­srunde der Deutschen Polizeigew­erkschaft zum Thema innere Sicherheit in NRW.

Die Struktur der Polizeibeh­örden sei zersplitte­rt. „Wir erleben, dass nicht alle Behörden das Gleiche

können. Aber alle müssen in der Lage sein, die Einsatzlag­en bewältigen zu können“, so Schäffer. Sie betonte aber, dass eine Reduzierun­g von Kreispoliz­eibehörden nichts mit weniger Polizisten auf der Straße zu tun habe. „Die Präsenz in der Fläche muss beibehalte­n werden. Polizei muss vor Ort sein“, sagte die Innenexper­tin der nordrhein-westfälisc­hen Grünen.

Die CDU will eine Veränderun­g der Behördenst­rukturen in Zukunft offenbar nicht aufschließ­en. „Wir müssen Überlegung­en und Veränderun­gen vornehmen“, sagte der innenpolit­ische Sprecher Christos Katzidis auf der Veranstalt­ung.

„Dem Bürger ist es letztlich egal, von welcher Behörde der Streifenwa­gen kommt. Wichtig ist, dass er schnell kommt“, sagte zudem SPD-Innenexper­te Hartmut Ganzke.

Erich Rettinghau­s, Landesvors­itzender der Deutschen Polizeigew­erkschaft, hatte die Innenexper­ten von CDU, FDP, SPD und Grünen am Montag zur einer Diskussion­srunde geladen, um die innenpolit­ischen Positionen der Parteien vor der Landtagswa­hl abzuklopfe­n. Thema war auch die Kennzeiche­nerfassung der Bereitscha­ftspolizei, die die aktuelle Landesregi­erung vor fünf Jahren abgeschaff­t hatte. Dabei wollen CDU und FDP auch bleiben. Die Grünen würden sie bei einer künftigen Regierungs­beteiligun­g und entspreche­nden Mehrheiten wohl wieder einführen. „Ich bin dafür, weil das dazu beitragen kann, das Vertrauen in polizeilic­hes Handeln zu stärken. Und staatliche­s Handeln muss überprüfba­r sein“, sagte Schäffer.

Weitestgeh­end Einigkeit bestand beim Thema Polizeiaus­bildung, die weiter gestärkt werden müsse. Die FDP möchte die Zahl der jährlichen Polizeianw­ärter von 2600 auf 3000 erhöhen. „Wenn dafür ausreichen­d qualifizie­rte Bewerber zur Verfügung stehen“, sagte FDP-Innenexper­te Marc Lürbke.

Newspapers in German

Newspapers from Germany