Wassenberg will besseren Busverkehr
Die geplante Stadtbuslinie ist ein großer Teil des Verkehrskonzeptes, an dem die Stadt Wassenberg aktuell arbeitet. Eine enge Taktung, Barrierefreiheit und dezentrale Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie ein Servicegebäude sind vorgesehen.
WASSENBERG Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) leidet im Kreis Heinsberg an vielen Stellen. Auch in Wassenberg muss sich in dieser Hinsicht viel ändern. Darum nimmt der ÖPNV auch einen entscheidenden Raum im Verkehrskonzept ein. Um die konkreten Ausgestaltungen der Planungsgruppe MWM ging es jetzt in der Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Klimaausschusses.
Auf ein besonders positives Echo stößt die Stadtbuslinie, die Wassenberg bekommen soll. Dieser Stadtbus soll den Autoverkehr minimieren und beispielsweise auch Wohngebiete mit Einkaufsmöglichkeiten eng miteinander verbinden. Dieser Plan funktioniert aber nur dann, so die breite Meinung, wenn die Linie möglichst eng getaktet ist und man nicht stundenlang auf den nächsten Bus warten muss. Am zentralen Busbahnhof an der Erkelenzer Straße will die Westverkehr einen Mobilitätsschwerpunkt, ein so genantes Hub, einrichten. Bürgermeister Marcel Maurer, der Mitglied im Aufsichtsrat der West ist, erklärte: „Geplant sind drei Mobilitätsschwerpunkte: ein kleiner im Selfkant, ein mittlerer in Wassenberg und ein großer in Geilenkirchen.“In Wassenberg sollen dazu im Bereich des Busbahnhofs (ZOB) möglicherweise E-Ladesäulen, ein P&R-Parkplatz, Car- und Bikesharing entstehen. Benötigt würde auch ein Servicegebäude, dessen Standort noch nicht zum Thema gemacht worden ist. Die SPD bewertet die Pläne so: „Ein besonderer Gewinn für unsere Stadt wird der von der Westverkehr geplante Mobilitätshub im Bereich des jetzigen ZOB sein.“
Vorgesehen am geplanten Hub sind Fahrradparkplätze, wobei die Bürgerinnen und Bürger erklärten, dass diese am geplanten Standort wenig Sinn machen würden – gefordert sind demzufolge dezentrale Standorte an verschiedenen Bushaltestellen. Zu Abstellmöglichkeiten von Fahrrädern sagte Bürgermeister
Marcel Maurer weiter, die Westverkehr befinde sich in einer Art Testphase, was abschließbare Fahrradgaragen betreffe. Auch dies könne eine Möglichkeit für Wassenberg sein.
Bei der Realisierung wichtig ist den Wassenbergern die Barrierefreiheit. In ihrer Stellungnahme schreibt die CDU-Fraktion dazu: „Wir regen an, dass Einstiegsmöglichkeiten für gehbehinderte Menschen geschaffen werden, damit der Stadtbus von allen Bevölkerungsschichten genutzt und gut angenommen werden kann.“
Allerdings hat die CDU noch Vorschläge zur Linienführung, demnach solle geprüft werden, „ob die Route in der Oberstadt derart erweitert wird, dass diese nicht über die Straße Am Waldrand zur Gladbacher Straße zurückführt, sondern über die Herrschaftliche Heide verläuft“. Bereits bestehende Haltestellen wie die Am Stern könnten eingebunden werden. Zudem will die CDU prüfen lassen, ob sich der neue Sportpark in Orsbeck mit einbinden lässt.
Letztlich muss die Stadtbuslinie
an die bestehende Linienführung des aktuellen Busverkehrs in der Stadt angepasst werden.
Die Stadt Wassenberg erhofft sich, und übrigens auch die politischen Gremien übereinstimmend, dass dem Öffentlichen Personennahverkehr mit der Schaffung einer Stadtbuslinie mehr Bedeutung zugesprochen wird. Die SPD-Fraktion sagt dazu: „Nur eine solche Entwicklung ist mit Blick auf den Klimawandel und der damit verbundenen Reduktion von Treibhausgasen noch zeitgemäß.“Die Sozialdemokraten kündigen an, bis zur nächsten Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Klimaausschusses, die am 17. März stattfindet, noch weitere Anregungen zu sammeln und diese dann einzubringen.
Noch in diesem Jahr will die Stadt Wassenberg mit der Umsetzung des kompakten Verkehrskonzeptes beginnen.