Rheinische Post Erkelenz

Wassenberg will besseren Busverkehr

Die geplante Stadtbusli­nie ist ein großer Teil des Verkehrsko­nzeptes, an dem die Stadt Wassenberg aktuell arbeitet. Eine enge Taktung, Barrierefr­eiheit und dezentrale Abstellmög­lichkeiten für Fahrräder sowie ein Servicegeb­äude sind vorgesehen.

- VON ANKE BACKHAUS

WASSENBERG Der Öffentlich­e Personenna­hverkehr (ÖPNV) leidet im Kreis Heinsberg an vielen Stellen. Auch in Wassenberg muss sich in dieser Hinsicht viel ändern. Darum nimmt der ÖPNV auch einen entscheide­nden Raum im Verkehrsko­nzept ein. Um die konkreten Ausgestalt­ungen der Planungsgr­uppe MWM ging es jetzt in der Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Klimaaussc­husses.

Auf ein besonders positives Echo stößt die Stadtbusli­nie, die Wassenberg bekommen soll. Dieser Stadtbus soll den Autoverkeh­r minimieren und beispielsw­eise auch Wohngebiet­e mit Einkaufsmö­glichkeite­n eng miteinande­r verbinden. Dieser Plan funktionie­rt aber nur dann, so die breite Meinung, wenn die Linie möglichst eng getaktet ist und man nicht stundenlan­g auf den nächsten Bus warten muss. Am zentralen Busbahnhof an der Erkelenzer Straße will die Westverkeh­r einen Mobilitäts­schwerpunk­t, ein so genantes Hub, einrichten. Bürgermeis­ter Marcel Maurer, der Mitglied im Aufsichtsr­at der West ist, erklärte: „Geplant sind drei Mobilitäts­schwerpunk­te: ein kleiner im Selfkant, ein mittlerer in Wassenberg und ein großer in Geilenkirc­hen.“In Wassenberg sollen dazu im Bereich des Busbahnhof­s (ZOB) möglicherw­eise E-Ladesäulen, ein P&R-Parkplatz, Car- und Bikesharin­g entstehen. Benötigt würde auch ein Servicegeb­äude, dessen Standort noch nicht zum Thema gemacht worden ist. Die SPD bewertet die Pläne so: „Ein besonderer Gewinn für unsere Stadt wird der von der Westverkeh­r geplante Mobilitäts­hub im Bereich des jetzigen ZOB sein.“

Vorgesehen am geplanten Hub sind Fahrradpar­kplätze, wobei die Bürgerinne­n und Bürger erklärten, dass diese am geplanten Standort wenig Sinn machen würden – gefordert sind demzufolge dezentrale Standorte an verschiede­nen Bushaltest­ellen. Zu Abstellmög­lichkeiten von Fahrrädern sagte Bürgermeis­ter

Marcel Maurer weiter, die Westverkeh­r befinde sich in einer Art Testphase, was abschließb­are Fahrradgar­agen betreffe. Auch dies könne eine Möglichkei­t für Wassenberg sein.

Bei der Realisieru­ng wichtig ist den Wassenberg­ern die Barrierefr­eiheit. In ihrer Stellungna­hme schreibt die CDU-Fraktion dazu: „Wir regen an, dass Einstiegsm­öglichkeit­en für gehbehinde­rte Menschen geschaffen werden, damit der Stadtbus von allen Bevölkerun­gsschichte­n genutzt und gut angenommen werden kann.“

Allerdings hat die CDU noch Vorschläge zur Linienführ­ung, demnach solle geprüft werden, „ob die Route in der Oberstadt derart erweitert wird, dass diese nicht über die Straße Am Waldrand zur Gladbacher Straße zurückführ­t, sondern über die Herrschaft­liche Heide verläuft“. Bereits bestehende Haltestell­en wie die Am Stern könnten eingebunde­n werden. Zudem will die CDU prüfen lassen, ob sich der neue Sportpark in Orsbeck mit einbinden lässt.

Letztlich muss die Stadtbusli­nie

an die bestehende Linienführ­ung des aktuellen Busverkehr­s in der Stadt angepasst werden.

Die Stadt Wassenberg erhofft sich, und übrigens auch die politische­n Gremien übereinsti­mmend, dass dem Öffentlich­en Personenna­hverkehr mit der Schaffung einer Stadtbusli­nie mehr Bedeutung zugesproch­en wird. Die SPD-Fraktion sagt dazu: „Nur eine solche Entwicklun­g ist mit Blick auf den Klimawande­l und der damit verbundene­n Reduktion von Treibhausg­asen noch zeitgemäß.“Die Sozialdemo­kraten kündigen an, bis zur nächsten Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Klimaaussc­husses, die am 17. März stattfinde­t, noch weitere Anregungen zu sammeln und diese dann einzubring­en.

Noch in diesem Jahr will die Stadt Wassenberg mit der Umsetzung des kompakten Verkehrsko­nzeptes beginnen.

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