Rheinische Post Erkelenz

Gladbachs Forderunge­n zum Braunkohle-Ausstieg 2030

Wenn das Ende des Braunkohle­nabbaus schon 2030 kommen soll, fordert die Stadt in einem Positionsp­apier Klarheit in wichtigen Fragen: Rheinwasse­r, Autobahnen und Folgekoste­n.

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Der Ausstieg aus der Braunkohle möglicherw­eise schon im Jahr 2030, wie ihn die Ampel-Koalition im Berlin ins Auge gefasst hat, sorgt für viel Zustimmung in Mönchengla­dbach. Aber er beunruhigt auch: Denn der Zeitplan bis 2038 war ohnehin schon knapp. Nun müsste alles bis zum Ausstieg noch schneller gehen. Deshalb haben die Ratsfrakti­onen von CDU, SPD, Grünen, FDP und den Linken ein gemeinsame­s Positionsp­apier für die Stadt vorgelegt, das der Umweltauss­chuss am Donnerstag einstimmig beschlosse­n hat.

Demnach fordert die Stadt etwa von Bund und Land, dass „endlich konkrete Maßnahmen zur Folgekoste­nabsicheru­ng unternomme­n werden“. Dazu könne eine Stiftung ähnlich wie bei der Steinkohle oder der Atomenergi­e eingericht­et werden, die sämtliche Risiken vom Bergbautre­ibenden übernimmt. Diese Stiftung müsse insolvenzf­est sein.

Außerdem bereitet die Füllung des Restsees mit Wasser aus dem Rhein, wie es der noch immer gültige Braunkohle­nplan von 1995 vorgibt, den Mönchengla­dbachern Sorge. Denn in seiner jüngsten Leitentsch­eidung hat das Land zum vorzeitige­n Ende des Braunkohle­tagebaus Hambach das Ziel formuliert, den Restsee Hambach über den gleichen Zeitraum (40 Jahre) mit Rheinwasse­r zu befüllen. „Das lässt sich mit der derzeit möglichen Entnahme von Rheinwasse­r nicht realisiere­n“, so die Mönchengla­dbacher Position.

Die Stadt pocht darauf, dass die Ziele des Braunkohle­nplans von 1995 nicht aufgeweich­t werden und sich Bund und Land für ausreichen­de Entnahmemö­glichkeite­n von Rheinwasse­r einsetzen.

Eine weitere Forderung zielt auf das neue Verkehrsne­tz ab: Wenn die A 61 schon nicht mehr wieder errichtet werde, sollten diese Mittel von RWE für mehr Lärmschutz und andere Verbesseru­ngen in die Verkehrsin­frastruktu­r eingesetzt werden: etwa bei der Optimierun­g der Autobahnkr­euze und der Beeinträch­tigungen auf der A 44n durch den Tagebau bei starkem Wind.

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