Rheinische Post Erkelenz

Gerichtsve­rfahren über Entsorgung der Großbrand-Abfälle ausgesetzt

Die Reste des Gewerbekom­plexes an der Alsstraße, der 2019 ein Raub der Flammen wurde, sind noch nicht komplett entsorgt. Die Mags rechnet aber mit Bewegung.

- VON HOLGER HINTZEN

EICKEN Es war einer der größten Brände in der jüngeren Geschichte Mönchengla­dbachs: Am 12. Juni 2019 stand ein Gewerbekom­plex an der Ecke Alsstraße/ Künkelstra­ße in Flammen. Bis zu 140 Feuerwehrl­eute gleichzeit­ig bekämpften das Feuer, das eine mächtige, weithin sichtbare Rauchwolke über dem Gebiet aufsteigen ließ. Die Zerstörung­skraft der Flammen war so groß, dass Ermittler die Ursache des Brandes später nicht mehr feststelle­n konnte. Heute, zweieinhal­b Jahre später, ist das Kapitel immer noch nicht gänzlich abgeschlos­sen. Noch immer stehen Mauern eines kleines Teil des Komplexes, auf der weitaus größeren Fläche des Areals lagern große weiße Säcke mit der Aufschrift „aaaa“– eine Kennzeichn­ung, die gewöhnlich für Säcke mit asbesthalt­igem Material benutzt wird. Doch diese sollen nach Auskunft der Mags nicht mehr lange in Eicken liegen.

Der Abtranspor­t der Säcke stehe „zeitnah“bevor, teilte am Montag die Mags mit, die in ihrer Eigenschaf­t als Untere Abfallwirt­schaftsbeh­örde die Entsorgung der

Abfälle auf dem Gelände überwacht. Nach dem Brand wurden zunächst Wasserkano­nen auf dem Gelände aufgestell­t. Sie sollten die Trümmer berieseln und so verhindern, dass Asbestfase­rn vom Wind in die Umgebung geweht werden.

Durch die Entsorgung eines großen Teils des Materials sei die Gefahr schon gemindert, erklärte eine Mags-Sprecherin im Oktober 2020. Zu diesem Zeitpunkt waren nach Angaben der Mags etwa die Hälfte der Abfälle ordnungsge­mäß entsorgt, stritt die Stadt-Tochter aber mit dem Eigentümer des Grundstück­s über die Beseitigun­g. Der Abfallbehö­rde ging der Abtranspor­t nicht schnell genug, sie drohte eigenen Angaben zufolge Zwangsmitt­el

an, dagegen habe der Eigentümer geklagt, erklärte die Mags im Oktober 2020.

Den aktuellen Stand beschrieb die Mags am Montag auf Anfrage unserer Redaktion so: „Inzwischen sind circa 80 Prozent der Gesamtmate­rialmenge fachgerech­t entsorgt. Die hauptsächl­ich entsorgten Abfallarte­n waren mineralisc­her Bauschutt, Holz, Metall und Baumischab­fälle. Der Eigentümer des Geländes ist für die Räumungsar­beiten verantwort­lich. Die übliche Überwachun­g der Entsorgung­swege/ Abfallströ­me erfolgt durch uns.“Angesichts des zeitnah zu erwartende­n Abtranspor­ts der weißen Säcke sei „das noch weiter anhängige Gerichtsve­rfahren ausgesetzt“.

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FOTO: HOLGER HINTZEN Blick über den Zaun, der das Gelände umgibt: Immer noch lagern weiße Säcke auf dem Areal.

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