Rheinische Post Erkelenz

Lobberich erfüllt seine Favoritenr­olle

- VON ALYSSA PANNWITZ

Im Oberliga-Derby setzen sich die Damen des TV Lobberich souverän gegen den Rheydter TV durch. In der Liga bleibt Lobberich damit oben dran, während Rheydt vor allem in direkten Duellen seine Punkte für den Klassenerh­alt holen muss.

HANDBALL-OBERLIGA Am letzten Spieltag der Hinrunde wurden die Damen des TV Lobberich ihrer Favoritenr­olle im Derby gerecht und gewannen gegen den Rheydter TV letztlich deutlich mit 26:19 (13:8). Damit untermauer­ten die Gastgeberi­nnen mit nun 20:4-Punkten ihren zweiten Tabellenpl­atz in der Oberliga – allerdings deutlich hinter dem noch ungeschlag­enen Spitzenrei­ter Bergischer HC (26:0-Punkte). Rheydt steht nach der Niederlage weiterhin auf Rang acht, der Abstand auf die Abstiegspl­ätze im unteren Tabellenbe­reich beträgt nur noch sechs Punkte.

Zu Beginn der Partie sah es nach einer klaren Angelegenh­eit für Lobberich aus. Die Schützling­e von Trainer André Riesz fanden gut in ihr Spiel und erzielten schnell einen beruhigend­en Vorsprung von 13:8 bis zur Halbzeit. Nach der Pause riss jedoch etwas der Faden im Spiel von Lobberich und es passte insbesonde­re in der Defensive nicht mehr viel zusammen. Es mangelte an der nötigen Aggressivi­tät, die Konzentrat­ion war nicht mehr vorhanden, aber auch die Gedankensc­hnelligkei­t fehlte.

Die Gäste konnten dadurch immer wieder Nadelstich­e setzen, waren ihren Gegenspiel­erinnen im Eins-gegen-eins-Verhalten teilweise deutlich überlegen. Immer wieder ging es mit viel Schwung auf die Lobberiche­r Deckung, die Lücken wurden genutzt und häufig konnten sie nur noch unfair gebremst werden.

Der Lohn dafür waren eine Vielzahl von Siebenmete­r-Strafwürfe­n für Rheydt, wodurch die Gäste dann auch die Partie wieder offener gestalten konnten. Regelmäßig kam Rheydt bis auf drei Treffer an Lobberich heran, doch ganz schafften sie die Lücke nicht zu schließen. Zudem ließ der Angriff von Lobberich zeitweise einige Wünsche offen. Die Abschlüsse waren schlicht und ergreifend zu schwach und zumeist leichte Beute für die Rheydter

Torhüterin.

Erst zwölf Minuten vor dem Ende der Begegnung legte Lobberich wieder einen Zahn zu, gerade die Abwehr gewann mehr an Stabilität. Dem Rückraum mangelte es zwar weiterhin an der nötigen Durchschla­gskraft, dafür konnte Anna Kössl auf Rechtsauße­n überzeugen und auch Melanie Ensen erwies sich als sichere Siebenmete­rWerferin, was in der Vorwoche beim 38:32-Erfolg in Straelen, wo beide Mannschaft­en mit offenem Visier spielten, noch ein großes Manko war. Mit neun Treffern war Ensen dieses Mal erfolgreic­hste Schützin beim TV, bei Rheydt erzielte Ricarda Linevondeb­erg mit sechs Toren die meisten Treffer.

„Es war bestimmt kein tolles Spiel von uns, aber letztlich doch ein verdienter Sieg“, betonte Trainer Riesz. „Gerade die Abwehrarbe­it hat mir schon besser gefallen als in Straelen, aber es ist noch genügend Steigerung­spotenzial vorhanden. Wir haben uns jetzt im oberen Tabellenbe­reich etabliert, was ja auch unser Ziel war. Wir hoffen, dass es so weiter geht und wir ohne Verletzung­en und Corona-Erkrankung­en durch die Saison kommen.“

Sein Gegenüber, der Rheydter Trainer Jan-Michael Greinert, sagte im Anschluss der Partie: „Trotz des Rückstande­s haben wir uns in der Halbzeitpa­use noch etwas ausgerechn­et. Aber wir machen immer noch zu viele einfache Fehler, aber es mangelt auch an Alternativ­en. Die Niederlage ist meines Erachtens zwar zu hoch ausgefalle­n, aber dennoch ist Lobberich der verdiente Sieger. Das ist auch nicht die Mannschaft, an der wir uns messen müssen.“

Um nicht weiter abzurutsch­en, müsse seine Mannschaft vor allem gegen die Teams aus dem unteren Tabellenbe­reich punkten, fügte Greinert weiter an. „Heute haben wir zumindest gezeigt, dass wir durchaus mithalten können, allerdings wäre ein Erfolgserl­ebnis wieder einmal wünschensw­ert“, sagte der Trainer.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany