Rheinische Post Erkelenz

Lage der Geflügelfr­eunde bleibt unsicher

Der Konflikt um die Kleintierz­uchtanlage an der Hardterbro­icher Allee ist noch nicht gelöst. Welche Optionen die Geflügelzü­chter jetzt haben.

- VON GARNET MANECKE

MÖNCHENGLA­DBACH Für Horst Waszinsky, Vorsitzend­er des Kleintierz­uchtverein­s „Mönchengla­dbacher Geflügelfr­eunde“, ist klar: „Wir machen erst mal weiter.“Im Frühjahr werden also in den Nestern der Tauben wieder Eier gelegt. Zwar ist die Zukunft der Vereinsmit­glieder und ihrer mehr als 1000 Tiere an der Hardterbro­icher Allee alles andere als sicher. Aber die Auseinande­rsetzung mit der Stadt und der Entwicklun­gsgesellsc­haft Mönchengla­dbach (EWMG), die die städtische­n

Grundstück­e verwaltet, kann wohl noch einige Jahre andauern. Es sei denn, die Parteien finden eine einvernehm­liche Lösung.

„Baurechtli­ch ist die Sache komplex“, sagt Dieter Breymann, CDUFraktio­nsvorsitze­nder

in der Bezirksver­tretung Ost. Die CDU unterstütz­t den Verein, der seit 1985 auf dem Gelände ansässig ist. Drei Möglichkei­ten habe der Verein. Erstens: Versuchen, eine nachträgli­che Baugenehmi­gung für die Aufbauten zu erreichen, die laut Stadt von der erteilten Baugenehmi­gung nicht gedeckt sind. Eine zweite Möglichkei­t wäre, eine Änderung des Bebauungsp­lanes anzustrebe­n. Als dritte Option bliebe, es auf die Räumungskl­age ankommen zu lassen. Dann entscheide­n am Ende Gerichte, ob das Areal geräumt werden müsste.

Im November war die CDU in der Bezirksver­tretung Ost mit dem Antrag gescheiter­t, Oberbürger­meister Felix Heinrichs (SPD) erneut mögliche Lösungen prüfen zu lassen. Nun loten die Geflügelfr­eunde und ihre Unterstütz­er die weiteren Optionen aus. Für eine nachträgli­che Baugenehmi­gung müssten die Vereinsmit­glieder einen Architekte­n beauftrage­n. Im Wesentlich­en beträfe das die Überdachun­gen der Volieren, die auf Geheiß des Gesundheit­samtes zum Schutz vor der Vogelgripp­e gebaut wurden. Auf die „Geflügelfr­eunde Mönchengla­dbach“kämen dann Kosten von etwa 10.000 Euro zu, schätzt Breymann.

Für ein Bauplanung­sverfahren zur Änderung des Bebauungsp­lanes fehlt vermutlich die politische Mehrheit. Für eine dauerhafte Rechtssich­erheit wäre das die beste Lösung, weil die Tierhaltun­g in der Kleingarte­nanlage, zu der das Grundstück gehört, nicht erlaubt ist.

Bleibt die Räumungskl­age: „Das kann Jahre dauern und am Ende gibt es nur Verlierer“, sagt Rechtsanwa­lt Breymann. Man bleibe mit dem Verein im Dialog, bestätigen EWMG und Stadt.

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