Rheinische Post Erkelenz

Einsatz gegen Pandemie geht weiter

Die Gesundheit­s- und Entwicklun­gsminister der G7 berieten sich in Berlin.

- VON HOLGER MÖHLE

BERLIN Die Regierung ist ausgeschwä­rmt. Annalena Baerbock ist bei den Vereinten Nationen in New York. Christian Lindner konferiert mit den G7-Finanzmini­stern in Königswint­er. Und im Roten Rathaus in Berlin sitzen Karl Lauterbach und Svenja Schulze, der Minister für Gesundheit und die Ministerin für Entwicklun­g, mit ihren G7-Kolleginne­n und Kollegen zusammen. Noch gut fünf Wochen, dann ist Kanzler Olaf Scholz im oberbayeri­schen Elmau Gastgeber des nächsten G7-Gipfels. Vorher legen die Fachminist­er die Spur für den Weg nach Elmau. Überall spielt der Ukraine-Krieg eine Rolle.

Doch es gibt unveränder­t einen anderen Kampf, der nicht ausgestand­en ist: die Pandemie. Lauterbach verständig­t sich mit seinen G7-Kollegen

darauf, Impfstoffe so zu entwickeln und auch in großer Menge auf Lager zu haben, dass auf eine Veränderun­g des Coronaviru­s und auf Infektions­ausbrüche schneller und wirksamer als bislang reagiert werden könne. Eine Impfstoffp­roduktion direkt auf dem afrikanisc­hen Kontinent müsse aufgebaut werden, so Schulze. Impfzentre­n hierzuland­e sollen bestehen bleiben. „Und das Infektions­schutzgese­tz wird auch überarbeit­et“, so Lauterbach. Außerdem sollen im G7-Rahmen Spezialist­en ausgebilde­t werden, die schnell und sicher nächste Infektions­wellen auf ihre Gefährlich­keit hin beurteilen können, verkündet Lauterbach.

Derweil einigen sich die G7-Entwicklun­gsminister auf ein Bündnis für globale Ernährungs­mittelsich­erheit, das Gastgeberi­n Schulze zum Auftakt am Vortag angekündig­t hatte. Ziel dieses Bündnisses sei es, zusätzlich Geld zu geben und internatio­nale Hilfe zu koordinier­en, auch um auf den weltweiten Getreidema­ngel als Folge des Ukraine-Kriegs zu reagieren. Russland blockiert seit Wochen die Ausfuhr von Schiffen mit Weizen aus ukrainisch­en Häfen. Dadurch würden Preise weltweit nach oben getrieben. Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas. Schulze versichert: „Die G7 haben die anderen Krisen der Welt nicht vergessen.“

Bundesgesu­ndheitsmin­ister Lauterbach will im G7-Rahmen nach Rücksprach­e mit dem ukrainisch­en Amtskolleg­en helfen, Traumazent­ren in dem Kriegsland aufzubauen. Auch brauche die Ukraine Prothesen, weil viele Zivilisten, darunter auffallend viele Kinder, Beine oder Arme durch die russischen Raketenang­riffe verloren hätten.

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