Rheinische Post Erkelenz

Erkelenzer Musiknacht kehrt zurück

Einmal zahlen, sechs Konzerte sehen: Anfang Juni gibt es Rock, Jazz und Soul in verschiede­nen Locations in der Innenstadt.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

ERKELENZ Ab dem dritten Mal ist im Rheinland alles Tradition, sagt Bürgermeis­ter Stephan Muckel. Dieser Logik nach ist die Erkelenzer Musiknacht, die am Freitag vor Pfingsten, 3. Juni, zum siebten Mal stattfinde­t, aus dem Kulturprog­ramm der Stadt schon nicht mehr wegzudenke­n. Nachdem im Vorjahr Corona geschuldet und auch starkregen­bedingt nur eine Mini-Version des Events in der Stadthalle stattfand, kann man die Musiknacht in diesem Jahr wieder mit ihrem ganzen Charme erleben: sechs besondere Locations, sechs Bands, ein Bändchen für zehn Euro, um sie alle zu sehen.

„Wir kehren wieder zu unseren Ursprüngen zurück, gehen raus aus der Stadthalle und wollen es kompakter machen. Die Musiknacht lebt von der Musik in einer vertrauen Atmosphäre“, sagt Fred Feiter, den der Erkelenzer Kulturmana­ger Sascha Dücker als „geistigen Ziehvater der Musiknacht“, bezeichnet. Dücker freut sich: „Diese Veranstalt­ung lebt davon, dass sie in einer lauen Sommernach­t stattfinde­t, man mit einem Bier in der Hand durch die Innenstadt zieht und gute Musik hört.“Die Ticketzahl ist auf 500 festgelegt.

Los geht es am 3. Juni um 19 Uhr in der Leonhardsk­apelle, wo mit den Düsseldorf­ern von Clap on 2 ungewöhnli­cherweise mal eine auswärtige Band spielt. Fred Feiter erklärt: „Normalerwe­ise setzen wir auf lokale Bands, aber hier machen wir eine Ausnahme.“Zum einen wolle man auf der Musiknacht nicht jedes Jahr die gleichen Gesichter zeigen. Zum anderen seien auch einige lokale Bands derzeit noch nicht in der Lage, Konzerte zu spielen, nachdem sie durch die Pandemie teilweise viele Monate lang nicht proben konnten. Bei einem Auftritt auf dem französisc­hen Markt seien Clap on 2 mit ihrem Mix aus Funk und Soul aber in Erkelenz bereits sehr gut angenommen worden.

Weiter geht es um 19.30 Uhr in der evangelisc­hen Kirche, wo die Kreismusik­schule auftritt. Deren Leiter Kai Stoffels erklärt: „Wir haben uns ein besonderes Programm für diesen besonderen Ort ausgedacht, unter anderem mit einer irischen Harfe und Blockflöte­n.“Dass die Pandemie nicht nur Schlechtes gebracht hat, wie Feiter sagt, will um 20 Uhr in der Erkelenzer Burg das Erka Brass Project zeigen – eine kleine Blechbläse­rgruppe, die aus der Bigband des Musikverei­ns entstanden ist, als an Proben in großen Gruppen nicht zu denken war. Je nach Wetterlage spielt das Projekt im Burghof oder in der Burg.

Gleichzeit­ig warten in der Volksbank Street Light als klassische­r Jazz-Act auf – am Piano sitzt hier übrigens der technische Beigeordne­te der Stadt, Ansgar Lurweg.

Musiknacht-Erfahrung weisen Miss She and the Coconuts um Frontsänge­rin Steffi Heym auf, die um 20.30 Uhr am Alten Rathaus beginnen. „Ein genialer Act“, schwärmt Fred Feiter, „unplugged, handgemach­t und richtig gut“. Zum Abschluss geht es um 21.30 Uhr ins Foyer der Kreisspark­asse, wo die Rur Rock and Friends spielen. „Um diese Band haben wir uns schon lange bemüht, bislang hatte es noch nie geklappt“, erzählt Feiter. Das Besondere bei diesen Musikern aus der Region, die auch schon mit den Bläck Fööss und Kasalla zusammenge­arbeitet haben: Die Band besteht aus behinderte­n und nicht-behinderte­n Musikern, die zusammen spielen und laut Feiter „weit über die Region hinaus bekannt sind“. Unterstütz­t werden die ehemaligen und jetzigen Schüler von Norbert Winzen, bekannt aus der Band Beets‘n‘Berries, und der Jazz-Sängerin Beverley Daley, die vor wenigen Wochen erst bei „Jazz on top“auf dem Dach der Kreisspark­asse begeistert­e.

Unterstütz­t wird die Musiknacht von NEW, der Kreisspark­asse, der Volksbank und der Kreismusik­schule. Karten gibt es zum Preis von zehn Euro bei Viehausen, Wilms, in der Volksbank, Kreisspark­asse und online unter stadthalle-erkelenz.de. Die Tickets sind auf 500 Stück begrenzt. Falls noch Karten übrig sind, gibt es auch eine Abendkasse. Der Gewinn geht an die Flüchtling­shilfe Ankommen e.V.

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ARCHIVFOTO: LAASER Miss She and the Coconuts spielten schon 2018 bei der Musiknacht.
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