Rundweg durch Effelds Vergangenheit
Das kleine Dorf an der niederländischen Grenze lädt zum Spaziergang ein. Die Effelder Natur- und Heimatfreunde haben dabei eine spezielle Idee realisiert.
EFFELD Ob Tankstelle, Getränkehandel oder Eisenwarengeschäft: in Effeld gab es viele Geschäfte und Betriebe. Besonders das Korbmacherund Weberhandwerk war, wie in so vielen Dörfern der Umgebung, sehr populär. Auch das Gebäude des 2021 eröffneten Dorfladens „Mittendrin“ist im vergangenen Jahrhundert vielseitigem Wandel unterlaufen. Anfang der 1940er Jahre befand sich in dem heutigen Dorfladen noch eine Bäckerei und eine Kolonialwarenhandlung.
„Handel im Wandel“– so heißt Station 18 des neuen historischen Rundwanderweges und befindet sich am Dorfladen. Weil die meisten dieser ehemaligen Einzelhandelsgeschäfte geschlossen sind, widmete der Effelder Natur- und Heimatfreundeverein dem Handel des Dorfes eine Hinweistafel.
Doch nicht nur der ehemaligen Handelszweig erfährt Aufmerksamkeit. „Wir haben hier das Schloss, die Kirche, die alte Pumpenanlage – das sind so die Klassiker“, erklärt Hubert Ramakers, Vereinsvorsitzender des Natur- und Heimatfreundevereins. All jene historischen und besonderen Anlaufziele sind nun dank des Engagements des Vereins durch einen historischen Rundwanderweg miteinander verbunden. Diese Orte und Gebäude sind durch Hinweistafeln mit Text und Bildern für alle Interessierten zugänglich gemacht.
„Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag im Monat. Wir nennen uns die Rentnerband. Wir pflegen oder schneiden Hecken und machen vieles, was sonst noch so anfällt. Und jetzt ist Zeit, den historischen Rundwanderweg aufzubauen“, so Ramakers. Eine kleine Projektgruppe bestehend aus ihm, Helmut Preuss, Ewald Schmitz und Kurt Stieding erstellten die 60 mal 40 Zentimeter großen Schilder, schrieben Infotexte und wählten Fotos aus, die sie vom Verein oder von Privatleuten erhielten. Sie entschieden sich unter anderem für Hinweistafeln vor der Kirche in Effeld, dem Schloss Effeld dem alten Webereigebäude oder dem alten Gasthof Lintzen. So kamen 18 Stationen zusammen.
Bei ihrem Vorhaben bekamen die Effelder nachbarschaftliche Unterstützung und zeigen sich darüber sehr dankbar. Der Heimatverein Wassenberg packte bei dem Projekt der Natur- und Heimatfreunde nicht nur tatkräftig mit an, sondern auch finanziell. Vorsitzender Walter Bienen sagte: „Was für uns wichtig war, ist, dass wir viele Mitglieder auch aus Effeld haben. Da dachten wir: Wir haben Geld und wir tun etwas dazu.“Mit 1000 Euro unterstützten die Wassenberger die Effelder und halfen mit ihrer Erfahrung bei der Antragstellung bei der Bezirksregierung Köln aus. So förderte diese das Projekt „Ausweisung eines Rundwanderweges mit Zugänglichmachung von historisch interessanten Orten und Gebäuden im Stadtgebiet Wassenberg, Stadtteil Effeld, durch Hinweistafeln“. Diese Förderung fand im Rahmen des Förderprogramms „Heimat-Scheck“statt, der eines von fünf Elementen des Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen“. Die Landesregierung möchte so die Menschen für lokale und regionale Besonderheiten begeistern und auf die Vielfalt von NRW aufmerksam machen.
Vor mehreren Jahren gab es einen Vorläufer der Beschilderung. Die neue Beschilderung entspricht dem Vorbild der Hinweisschilder in Wassenberg. Die Effelder erhoffen sich durch den neuen Rundweg, den Effeldern selbst sowie Besuchern die Ortsgeschichte näherzubringen. Man ist sich sicher, dass der Rundweg zu einer höheren Identifikation mit der Heimat beitragen wird. Durch Führungen will der Heimatund Naturfreundeverein ein großes Stück Effelder Geschichte vermitteln. So befindet sich zum Beispiel unterirdisch immer noch eine große historische Brunnenanlage. Der Rundweg ist barrierefrei.
Damit ist unverkennbar, dass Effeld viel zu bieten hat. Das Dorf an der niederländischen Grenze hält zusammen und glänzt mit dorfeigenen Projekten und Veranstaltungen. Nun hat das HinweisschilderProjekt Einzug gefunden und lädt zum Spaziergang ein.