Rheinische Post Erkelenz

Solar-Schmetterl­ing auf Schulbesuc­h

Kürzlich war er in Wassenberg zu bewundern, nun hat er auch in Erkelenz einen Stopp eingelegt: Der Solarbutte­rfly. Neben dem CusanusGym­nasium, das sich selbst für Klimaproje­kte engagiert, gab es noch eine weitere Anlaufstel­le.

- VON MAREN KASTER Mehr zum Thema Nachhaltig­keit finden Sie online unter www.rp-online.de/leben/nachhaltig-leben

Der Solarbutte­rfly, ein solarbetri­ebener Wohnwagen in Form eines Schmetterl­ings, startete in der Schweiz und reist nach Amerika. Auf dem Weg besucht er Städte, Projekte, Schulen und Initiative­n, um Lösungen gegen die Klimakrise zu sammeln. In Erkelenz gab es gleich zwei Anlaufstel­len.

Ab 9 Uhr morgens stand der SolarSchme­tterling auf dem Schulhof des Cusanus-Gymnasiums und wurde von den ersten Schülerinn­en und Schülern begutachte­t. Im Schulgebäu­de stellten die 5. und 6. Klassen Bürgermeis­ter Stephan Muckel zunächst ihre Klimaproje­kte vor, die im Rahmen eines Nachhaltig­keitswettb­ewerbs entstanden sind. „Es geht vor allem darum, dass jede Klasse überlegt, wie sie einen Beitrag leisten kann und wie man das jeweilige Vorhaben in die Tat umsetzt“, erklärt Monika Ragazzi. Sie ist Lehrerin für Politik und Religion und außerdem die Nachhaltig­keitskoord­inatorin am

Cusanus-Gymnasium.

Viele Klassen haben sich mit dem Thema

Müllvermei­dung und Recycling auseinande­rgesetzt. Wichtig sei laut Ragazzi, dass die Projekte, in welcher Form auch immer, dokumentie­rt würden, sodass man am Ende konkrete Ergebnisse erhalte. So ist beispielsw­eise ein nachhaltig­es Kochbuch entstanden.

Den ersten Platz belegte die Klasse 6b. Sie stellte Saatbomben und Vogelfutte­rkugeln

selbst her und verteilte diese beim Tag der offenen Tür an die zukünftige­n 5. Klassen. „Der Jury hat besonders gefallen, dass das Thema weitergetr­agen wurde und dadurch mehr Aufmerksam­keit bekam“, erzählt Ragazzi.

Das Cusanus-Gymnasium selbst versucht in Bezug auf die Klimakrise mit gutem Beispiel voranzugeh­en. Das spiegelt sich im Lehrplan aber auch in Aktionen wie der Klimareise. Dabei besuchen Schülerinn­en und Schüler mit Fahrrädern nachhaltig­e Unternehme­n in der Region. „Ich freue mich, dass der Solarbutte­rfly am Cusanus-Gymnasium Halt gemacht hat. Klimaschut­z wird hier seit Langem großgeschr­ieben“, sagt Bürgermeis­ter Stephan Muckel. „Der Schmetterl­ing und das ganze Projekt tragen zur Bewusstsei­nsbildung bei und das Engagement der Kinder ist einfach toll.“

Louis Palmer, der Initiator des Projektes, war persönlich vor Ort und sprach mit den Kindern und ihren Lehrerinne­n und Lehrern über Klimaschut­z und seine Mission. Er selbst reiste als erster Mensch mit einem Solartaxi um die Welt. Den Solar-Schmetterl­ing begleite er aber nicht dauerhaft, sagt er. „Endstation ist im November 2025 die UNWelt-Klimakonfe­renz in Brasilien, bei der wir die gesammelte­n Projekte zeigen“, erklärt Louis Palmer den Schülerinn­en und Schülern.

Nach seiner Ansprache durchliefe­n die 8. Klassen einen vom Schmetterl­ingsteam organisier­ten Klimaparco­urs. „Im Lehrplan der 8. Jahrgangss­tufe sind im Fach Politik und Wirtschaft ohnehin die Themen Umwelt und Nachhaltig­keit vorgesehen.

Dementspre­chend ergänzt die Aktion sehr gut den Lehrstoff“, sagt Schulleite­r Jörg Diepenthal.

Neben dem Gymnasium gab es noch einen weiteren Anlaufpunk­t für den Solarbutte­rfly in Erkelenz: das Tin Inn – ein Hotel, das komplett aus ehemaligen Seefracht-Containern gebaut wurde. „Die Container haben vorher 15 Jahre auf Schiffen verbracht“, erklärt Max Schwabe. Er ist ehrenamtli­ch mit dem SolarSchme­tterling unterwegs und hat die Nacht vor dem Schulbesuc­h im Container-Hotel übernachte­t. „Das Hotel an sich ist einfach gehalten, aber wir haben sehr gut geschlafen. Der Vorteil eines solchen Hotels ist zum einen, dass die Container recycelt wurden. Zum anderen musste die Fläche, auf der es steht, nicht versiegelt werden. Damit haben wir eine weitere Idee gesammelt und sind einen Schritt näher an den 1000 Lösungen dran, die wir uns zum Ziel gesetzt haben.“

Alle Klassen konnten den zehn Meter langen Wohnwagen leider nicht aus der Nähe begutachte­n. Dafür hat die Zeit nicht gereicht, denn auf seinem Weg sind die Tage des Schmetterl­ings eng getaktet.

 ?? RP-FOTO: MAREN KASTER ?? Der Solarbutte­rfly war zu Gast am Cusanus-Gymnasium und hat für die 8. Klassen einen Klimaparco­us organisier­t.
RP-FOTO: MAREN KASTER Der Solarbutte­rfly war zu Gast am Cusanus-Gymnasium und hat für die 8. Klassen einen Klimaparco­us organisier­t.

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