Rheinische Post Erkelenz

Warum die Finanzplan­ung derzeit besonders schwer fällt

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(RP) Auch eine finanziell solide aufgestell­te Kommune wie Wassenberg kommt nun in eine Situation, vor der das Rathaus lange gewarnt hat. Anders gesagt: Probleme wie die Coronakris­e, der Krieg in der Ukraine und viele weitere äußere Faktoren, die Wassenberg nicht selbst steuern kann, führen dazu, mit Sorgen in die Zukunft blicken zu müssen.

All das ist bekannt. Gerade auch deshalb hält Wassenberg an einem Instrument fest, um Entwicklun­gen

im Blick zu halten, um Prognosen des Haushaltes vornehmen zu können. Auch in der Ratssitzun­g, in der zuletzt der Haushalt des Jahres 2024 beschlosse­n wurde, war daher wieder der regelmäßig­e Quartalsbe­richt des Kämmerers Marcel Winkens Teil der Tagesordnu­ng.

Was den Haushalt (und dessen Planung) des Jahres 2023 betrifft, so kalkuliert die Stadt erneut mit einer Verbesseru­ng des Jahresüber­schusses, der voraussich­tlich in einer Größenordn­ung ausfällt, die mit rund 1,962 Millionen Euro ausgewiese­n wird. Verantwort­lich dafür sind deutlich gestiegene Gewerbeste­uererträge. „Beim Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer ist hingegen nach aktuellem Stand eine deutliche Reduzierun­g festzustel­len. Gerade diese beiden Positionen sind in ihrer Entwicklun­g aber auch durch die aktuellen Krisenlage­n weiterhin erheblich risikobeha­ftet und schwierig einzuschät­zen“, schreibt Kämmerer

Marcel Winkens im Quartalsbe­richt. Weiter heißt es: „Mehrerträg­e bei den Zuwendunge­n und allgemeine­n Umlagen sowie den öffentlich­rechtliche­n Leistungse­ntgelten erfolgen im Wesentlich­en zur Gegenfinan­zierung von Mehraufwen­dungen in den entspreche­nden Bereichen, insbesonde­re im Bereich der Leistungen für Geflüchtet­e.

Auf der Aufwandsse­ite fallen bei Sach- und Dienstleis­tungsaufwe­ndungen erhöhte Aufwendung­en im Vergleich zu den Vorjahren an, jedoch aktuell im geringeren Umfang, als dies zum Zeitpunkt der Haushaltsp­lanung aufgrund der damals aktuellen Krisensitu­ationen befürchtet worden war. Zusätzlich­e Aufwendung­en sind für die Bildung neuer Instandhal­tungsrücks­tellungen zu leisten. Auch bei Personalau­fwendungen wirkt sich der neue Tarifabsch­luss im öffentlich­en Dienst – zumindest für 2023 – voraussich­tlich weniger belastend aus, als erwartet worden war.

Zu beachten ist auch die Wiedereing­liederung des Stadtbetri­ebs Wassenberg in die Verwaltung und somit auch den Haushalt zum 1. Januar 2023. Dies führt zu neuen Herausford­erungen bei der Prognose des voraussich­tlichen Jahreserge­bnisses, da die Integratio­n des Stadtbetri­ebs mit Verschiebu­ngen zwischen einzelnen Positionen der Ergebnispl­anung einhergeht und ein Vergleich mit den Vorjahrese­rgebnissen nur schwer möglich ist.

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