Rheinische Post Erkelenz

DRK setzt weiter auf das Ehrenamt

Ohne die ehrenamtli­che Hilfe von Bürgerinne­n und Bürgern wären viele Angebote nicht möglich. Beim Kreisverba­nd des Deutschen Roten Kreuzes ist jeder Tag ein Tag des Ehrenamtes.

-

ERKELENZ (RP) Das Ehrenamt im Kreis Heinsberg hat viele Gesichter. Zum Beispiel das der emsigen Mitarbeite­rinnen der Kleiderkam­mern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die es allein in Erkelenz auf rund 4000 Arbeitsstu­nden im Jahr bringen. Oder das des freundlich­en Reisebegle­iters bei den betreuten DRK-Reiseangeb­oten für Senioren. „Wir organisier­en im kommenden Jahr 17 mehrtägige Reisen für Senioren“, sagt Sina Döbling. Sie betreut das Reiseangeb­ot beim Kreisverba­nd des DRK und weiß, dass es ohne ehrenamtli­che Begleitung schwierig wäre. Die Begleiter sind mit Rat und Tat zur Stelle, organisier­en vor Ort Ausflüge und sind Ansprechpa­rtner für die Reiseteiln­ehmer. „Wer berufstäti­g ist, muss extra Urlaub für die Reise nehmen und bekommt nichts dafür“, weiß Döbling. „Trotzdem fahren die Leute gerne mit und bringen sich ein.“

Einbringen, darum geht es. Für ein gemeinsame­s Ziel, für eine gute Sache, für andere. Wer beschließt sich einzubring­en, hat seine persönlich­en Gründe. Zum Beispiel Christel König. Sie hatte vor 47 Jahre einen Unfall, den sie nur überlebte, weil ein DRK-Helfer vor Ort sich um sie kümmerte. „Ich hatte das Gefühl, danke zu sagen und etwas zurückgebe­n zu wollen“, sagt sie heute. So begann sie beim Blutspende­n des DRK zu helfen. „Angefangen habe ich damit, den Leute nach der Spende ein belebendes Schnäpsche­n anzubieten“, erinnert sie sich. An so etwas glaubte man damals noch. Auch ohne Schnäpsche­n blieb Christel König dabei und brachte es „von der kleinen Helferin“zur ehrenamtli­chen Blutspende­beauftragt­en und zuletzt zur Kreisberei­tschaftsle­iterin des DRK-Kreisverba­ndes. Das mag bürokratis­ch klingen, bekommt jedoch in Litern eine ganz andere Dimension. Denn Christel König trug durch ihren Einsatz dazu bei, dass allein im Jahr 2022 über 2000 Liter Blut gespendet und zur Rettung von Menschenle­ben eingesetzt werden konnten.

„Die Ehrenamts-Struktur ist ausgesproc­hen deutsch“, sagt auch DRK-Geschäftsf­ührer Lothar Terodde. Und das meint er durchaus positiv. Denn der Mensch, der helfen will, steht nicht alleine da. Die persönlich­e Bereitscha­ft des Ehrenamtle­rs zu helfen trifft bei Sozialverb­änden wie dem DRK auf ein profession­elles Umfeld. „Ehrenamt soll Spaß machen, daher ist es wichtig, dass potenziell­e Ehrenamtli­che frei entscheide­n können, in welchen Bereichen sie aktiv werden möchten“, sagt Stefanie Bohnen vom KAI Heinsberg. Hauptamtli­che Gesellscha­ft ohne Ehrenamt ist nicht vorstellba­r“, betont DRK-Chef Lothar Terodde.

Kontakt Wer sich für die Möglichkei­ten des Ehrenamtes beim DRK interessie­rt, kann sich per Mail an ehrenamt@drk-heinsberg.de oder auf der Homepage www.drk-heinsberg.de informiere­n. „Ich hatte Zeit und wollte etwas Sinnvolles tun.“Also begann sie in der Kleiderkam­mer. Mittlerwei­le bringt sie sich auch bei den Sprachange­boten des DRK ein. Während der Corona-Pandemie nähte Zimmermann mit ihren Mitstreite­rinnen auch Schutzmask­en. Oder sie übernimmt besondere Aufgaben, bei denen ihr berufsbedi­ngtes Organisati­onstalent gefragt ist. Aufgaben wie die kurzfristi­ge Beschaffun­g von Turnschuhe­n für die geflüchtet­en Kinder an der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Unterbruch. Rund 50 Paar Schuhe kamen dank der Hilfe der Katholisch­en Frauengeme­inschaft Schafhause­n zusammen, die von Zimmermann aktiviert wurde.

„Ohne die erfolgreic­he Vernetzung von Haupt- und Ehrenamt wäre die Arbeit des KAI nicht möglich“, ist sich Stefanie Bohnen sicher. Das Angebot an Projekten steht und fällt mit den ehrenamtli­chen Helfern. Das kann auch Hardy Hausmann bestätigen. Er ist beim Kreisverba­nd des DRK für den Katastroph­enschutz zuständig. Seine Einheiten sind aber auch im Einsatz, damit andere gefahrlos feiern können. Rund 110 dieser „Sani-Dienste“standen in diesem Jahr auf dem Programm, wobei über 7000 ehrenamtli­che Einsatzstu­nden geleistet wurden – Tendenz steigend.

 ?? FOTOS: DRK ?? Ehren- und hauptamtli­che Teamplayer (v.l.): Ira Stormanns, Christel König, Stefanie Bohnen, Marianne Zimmermann, Sina Döbling, Hardy Hausmann und DRKKreisge­schäftsfüh­rer Lothar Terodde arbeiten gemeinsam, damit alles läuft.
FOTOS: DRK Ehren- und hauptamtli­che Teamplayer (v.l.): Ira Stormanns, Christel König, Stefanie Bohnen, Marianne Zimmermann, Sina Döbling, Hardy Hausmann und DRKKreisge­schäftsfüh­rer Lothar Terodde arbeiten gemeinsam, damit alles läuft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany