Seoanes Plan mit Fukuda und Boteli
Borussias Trainer äußerte sich zu beiden Sturm-Talenten und zu Hannes Wolf.
Hannes Wolf fehlte bei Borussias Testspiel am Samstag gegen die Go Ahead Eagles aus Deventer und dann auch beim Trainingsauftakt am Montag. Der Österreicher, der in dieser Saison noch ohne Einsatzsekunde ist, hatte einen Infekt und wurde daher erst mal rausgenommen. Seit Dienstag trainiert er wieder, das aber ändert nichts an seiner Situation: Er ist weiterhin ohne Chance auf Spielzeit.
Wolfs Berater und Manager Roland Virkus sind schon länger in Kontakt. „Beide Parteien sprechen und suchen nach einer Lösung“, sagte nun auch Borussias Trainer Seoane noch mal. Die Lösung kann eigentlich nur eine Auflösung der unglückseligen Verbindung durch einen Transfer sein, und zwar möglichst noch in diesem Wechselfenster. Die Beziehung des Klubs und dem Offensivmann, der für insgesamt elf Millionen Euro von RB Leipzig kam, ist längst in einer Sackgasse angekommen.
Allerdings fand sich schon im Sommer 2023 keine Lösung. So kann es durchaus sein, dass ein schneller Abgang nicht zustande kommt und Wolf bleibt, bis sein Vertrag nach dieser Saison endet, um dann ablösefrei zu gehen. Sollte sich aber ein Klub finden, würde ein Kaderplatz frei werden in der Offensive. Und das möglicherweise für einen, der im Gegensatz zu Wolf beim Testspiel dabei war und ein Ausrufezeichen setzte mit seinem Siegtor: Shio Fukuda, der acht Minuten nach seiner Einwechslung das 3:2 erzielte.
Seoane hat den Japaner im Blick, ebenso den zweiten derzeit sehr treffsicheren Nachwuchsstürmer Winsley Boteli, der ein Schweizer
Landsmann des Gladbacher Cheftrainers ist und aktuell mit seinen 17 Jahren bei der U23 mittrainiert. Im direkten Vergleich ist Fukuda als möglicher Aufrücker aus der U23 zu den Profis jedoch in der Poleposition. „Bei Shio sind wir uns einig, dass viel Potenzial da ist. Wie es kurzfristig mit ihm weitergeht, ist auch abhängig von der Kader-Entwicklung und der damit verbundenen Kader-Größe“, sagte Seoane.
Der Trainer hat bei Moritz Nicolas und Rocco Reitz bereits bewiesen, dass er Talenten eine Chance gibt, wenn sie soweit sind – Fukuda könnte im zweiten Saisonteil der nächste aus dem Fohlenstall sein, der an der Reihe ist.
Fukuda war schon öfter „oben“dabei, kam vor dem Spiel gegen Deventer auch gegen 1860 München, Werder Bremen und St. Truiden zum Einsatz, gegen die Löwen traf er ebenfalls. Fukuda macht wie Boteli regelmäßig im Talenttraining mit, das Co-Trainer Guido Streichsbier federführend betreut, und ist somit eines der Talente, die im ständigen
Fokus des Trainerstabs sind. Auch ohne einen Abgang könnte er durch personelle Engpässe in der Offensive die Gelegenheit erhalten, mindestens im Training, aber auch mal im Spieltagskader dabei zu sein.
Boteli hingegen, der bei Juventus Turin und Ajax Amsterdam im Gespräch ist, muss mehr Langmut haben, was seine Ambitionen nach oben angeht. „Winsley hat eine gute Quote und gute physische Voraussetzungen, aber er muss seine Leistungen im Nachwuchsleistungszentrum noch bestätigen“, sagte Seoane.
Er will, dass die jungen Spieler optimal vorbereitet sind auf die Anforderungen der Bundesliga, nicht nur als Fußballer, sondern auch von der Persönlichkeit her. Was das angeht, ist der zwei Jahre ältere Fukuda wohl etwas weiter als der 17 Jahre alte Boteli, bei dem es derzeit noch kein Thema ist, zu den Profis aufzurücken.
Da ist Geduld nötig. Die Frage ist, ob Boteli die hat angesichts der sich bietenden Perspektiven.