Mit 28 schon viele Jahre in der Verantwortung
Marc Baltes, Geschäftsführer des SC Wegberg, ist der Ehrenamtspreisträger 2024 des Fußballkreises Heinsberg. Schon seit über elf Jahren gehört der 28-Jährige dem Vorstand an und gestaltet sowohl mit Ideen als auch Taten das Vereinsleben maßgeblich mit.
Ein Ereignis im abgelaufenen Jahr überstrahlte für Marc Baltes alles: Am 15. Oktober wurde der waschechte Wegberger erstmals Vater – da kam seine Tochter Mia zur Welt. „Das war eindeutig der Höhepunkt eines tollen Jahres“, bekräftigt der 28-Jährige.
Ebenfalls für ihn höchst erfreulich, aber sicher nicht ganz mithalten konnte da der Brief vom DFB aus Frankfurt am 26. September. Darin wurde ihm zweierlei mitgeteilt. Erstens: Ihm wurde zum Ehrenamtspreis 2024 des Fußballkreises Heinsberg gratuliert. Zweitens: Ihm wurde zugleich eröffnet, in den DFB-Club 100 der Ehrenamtler aufgenommen worden zu sein.
„Als ich den Absender DFB sah, dachte ich zunächst, es würde sich um eine Werbesendung handeln. Als ich den Brief dann gelesen hatte, dachte ich mir: Da hat mein Verein wirklich mal an mich gedacht“, erzählt Baltes, trotz seiner gerade mal 28 Jahre schon seit fünf Jahren der Geschäftsführer des SCW.
Für den Ehrenamtspreis eines mehr als verdienten Vereinsmitglieds können sich die Vereine in schriftlicher Form beim Fußballkreis bewerben – das wusste Baltes. „Also habe ich direkt mal recherchiert, wer sich da für mich stark gemachthatte.“Fündig wurde er beim Vorsitzenden Gottfried Reiners und Schatzmeister Stefan Havers. Letzterer hatte dann auch das offizielle Schreiben an den zunächst einmal zuständigen Fußball-Verband Mittelrhein geschickt.
Darin heißt es: „Marc Baltes besticht durch seine Energie, Motivation und seinen Tatendrang. Durch ihn ist der Verein im Innenleben und in seiner Außendarstellung deutlich aktiver und präsenter geworden. Er ist direkter Ansprechpartner für sämtliche Verbände und sonstige Institutionen und vertritt die Interessen unseres Vereins auf eine extrem professionelle Art und Weise.“
So sei er aktiv in das Förderprogramm „Sport am Beeckbach“zur Modernisierung der Wegberger Sportanlagen eingebunden. Auch für den Auftritt des Vereins in den sozialen Medien zeichne er verantwortlich. „Bei Veranstaltungen unseres Vereins wie die jährlichen
Familien- und Integrationstage ist er stets als treibende Kraft an vorderster Front aktiv. Es ist sicherlich nicht übertrieben, wenn wir als Verein sagen, dass wir Marc Baltes sehr viel zu verdanken haben und seine Arbeit im Verein extrem wertschätzen. Ohne ihn wäre der Sportclub 1912 Wegberg heute nicht da, wo er ist“, führt Havers da weiterhin aus. Dazu ist Baltes auch noch der Chefredakteur der Vereinspostille „SCW Aktuell“.
Baltes macht keinen Hehl daraus, dass es für ihn nicht einfach ist, Familie und Verein stets unter einen Hut zu bekommen. „Es ist für mich ein täglicher Balanceakt, sowohl die Familie als auch den Verein zufriedenzustellen. Gottlob zieht meine
Frau Julia aber voll mit – mit der bin ich ja auch schon zehn Jahre zusammen, und die kennt mich nicht anders.“Am Tag der Geburt von Töchterchen Mia habe er diese auch direkt beim SCW als Mitglied angemeldet. „Und bei Borussia Mönchengladbach gleich mit“, fügt der BMG-Fan schmunzelnd hinzu.
Baltes hat beim SCW in den vergangenen gut zehn Jahren ja schon so manches auf den Weg gebracht – die Krönung, bei deren Planung er von Vereinsseite aus von Anfang an eng eingebunden war, soll in diesem Jahr folgen: „Das Projekt ,Sport am Beeckbach‘ ist für uns sicherlich das wichtigste und größte Projekt der letzten 20 Jahre. Wenn im Herbst dieses Jahres die beiden Kunstrasenplätze
fertig sein sollten, würde das für unseren Verein einen wahren Quantensprung bedeuten – gerade in der Jugend. Dann wird einiges ein Selbstläufer.“
Vor einigen Jahren habe der Vorstand damit begonnen auszuloten, welche Faktoren für potenzielle Spieler wichtig seien. „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass zum Beispiel vernünftige Kabinen und Kunstrasen da ganz wichtig sind. Genau das haben wir auch in Angriff genommen und umgesetzt“, sagt Baltes.
Apropos Jugend: Ein anderes Langzeitprojekt nimmt allmählich auch konkrete Formen an: die Rekrutierung von Seniorenspielern aus dem eigenen Nachwuchsbereich.
„Vor fünf, sechs Jahren haben wir mit der Umsetzung dieses Ziels angefangen. Ab der nächsten Saison werden wir nach langer Zeit wieder eine A-Jugend haben, 2026 wechselt diese dann in den Seniorenbereich“, sagt Baltes. Genau darauf sei auch die Zusammenarbeit mit Maik Schiffers, seit vergangenen Sommer Coach der Ersten Mannschaft, ausgerichtet.
Den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga A habe sich der Verein dagegen nicht mit aller Macht auf die Fahnen geschrieben. Aktuell liegt der SCW in der B-Liga, Staffel 1, fünf Punkte hinter Spitzenreiter Germania Rurich. „Da kann aber noch viel passieren, warten wir ab“, meint Baltes.
Froh ist er auf alle Fälle, dass in diesem Jahr die Zeit zwischen der Wegberger Hallen-Stadtmeisterschaft (die findet diesen Samstag statt) und dem ersten Punktspiel im neuen Jahr am 17. Februar beim SV Helpenstein II diesmal recht kurz ist. „Das hat den großen Vorteil, dass wir direkt nach der Stadtmeisterschaft die Vorbereitung aufnehmen können, es diesmal da keine Pause gibt.“
Ab dem Monat darauf erntet Baltes dann die Früchte des Ehrenamtspreises und 100er-Clubs: Ende März wird er das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt gegen die Niederlande besuchen, im April steht dann zum einen ein DFB-Dankeschön-Wochenende und zum anderen die dazugehörende Galaveranstaltung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund an. Und offiziell vom Fußballkreis Heinsberg wird er in der Mitgliederversammlung des SCW im März geehrt. „Dafür hat sich der Kreis-Vorsitzende Michael Kranz schon angesagt“, erläutert Baltes.
Der betrachtet die Auszeichnung vor allem als großen Motivationsquell: „Diese Ehrung und die darauf bereits erhaltenen sehr positiven Reaktionen bekräftigen mich, in der bisherigen Form auch weiterzumachen. Es macht mir Spaß, den SC Wegberg zu managen.“