Minigolf zwischen Superhelden und Dinosauriern
Der Freizeitanbieter „FunZone“hat im KoenigsKarree weitere Attraktionen eröffnet. Neben „Axtwerfen“und einer „Bash Zone“für spielshowartige Teamduelle können Besucher in der „Glow Zone“4DSchwarzlichtminigolf spielen. Unser Autor hat mit seinem achtjährige
MÖNCHENGLADBACH Bei den Dinosauriern riecht es noch nach frischer Farbe, genauso wie in der Titanic und auf dem Mond. Die „4D-Schwarzlichtminigolf“-Bahnen in der „Glow Zone“im Koenigskarree sind gerade erst eröffnet. Genau wie die angrenzende Axtwurf-Anlage, deren hölzerne Zielscheiben hingegen schon einige Gebrauchsspuren aufzeigt. Dort können Besucher aus 4,5 Metern Entfernung Äxte und Ähnliches werfen. Die dritte Neuerung ist die „Bash Zone“, in der Teamduelle im Stil bekannter TV-Shows ausgetragen werden können. Diese Räume sind an diesem Tag leer. Doch an einem der Wurfstände steht eine Gruppe junger Männer und donnert unter Aufsicht eines Mitarbeiters Äxte, Messer, Schaufeln und Ninja-Wurfkarten auf die roten Zielscheiben.
„Das sind alles Sportgegenstände“, versichert „Fun Zone“-Geschäftsführer Patrick Wrobel: „Das LKA war hier und hat uns bestätigt, dass es keine Waffen sind.“Trotzdem sind die Sicherheitsstandards an den 13 Wurfboxen hoch, damit aus dem Spaß kein Unfall wird. Jede Wurfbox trägt einen Namen, der aus der nordischen Götterwelt entlehnt ist und auf einem Holzschild prangt: Odin, Thor und andere, aber auch Loki, der Gott des Schabernacks. Um hier eine Axt zu schleudern, muss man
mindestens 18 Jahre alt sein oder 14 Jahre, wenn ein Volljähriger zur Begleitung mitkommt. Mit meinem Sohn Noah könnte ich also in sechs Jahren wiederkommen.
Wir erkunden also das „4DSchwarzlichtminigolf“. Außer passenden Schlägern bekommen wir dafür 3D-Brillen, wie man sie aus dem Kino kennt, bevor wir durch eine mit einem Vorhang verhangene Tür den ersten Raum betreten. 750 Quadratmeter umfasst die Indoor-Minigolf-Anlage, auf der sich 18 Bahnen aus fünf Themenwelten verteilen. Hinter dem Vorhang erwartet uns ein abgedunkelter Raum,
von dessen Wänden Konturen wie von den mutierten Schildkröten der „Hero Turtles“entgegen leuchten. In bester Comicoptik sieht man die abgedrehten Ninja-Schildkröten vor einer nächtlichen Großstadtkulisse. Das Schwarzlicht lässt Figuren und Panorama regelrecht erstrahlen. Die 3D-Brille verleiht den riesigen Bildern eine Tiefe, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Gerade, rote Flächen auf dem Boden scheinen zu schweben, und ich merke, dass wir ab und an einen Schritt machen, als wollten wir eine Stufe hinaufsteigen, obwohl der Boden eben ist.
Mindestens genauso beeindruckend
ist der Looping, durch den wir den Ball spielen sollen. Etwa zwei Meter erhebt er sich im Raum. „Hier muss man wirklich sehr heftig den Ball schlagen“, empfiehlt uns Patrick Wrobel. Damit behält er recht, aber beim dritten Versuch schießt mein Ball dann doch durch den Looping. Noahs Schlag reicht zwar nicht ganz, sodass der Ball am Scheitelpunkt des Loopings herfällt. Näher ans Ziel ist er so trotzdem gekommen.
Der Ball, der wie die Schläger im Schwarzlicht leuchtet, sollte im nächsten Raum vor einer Weltraumkulisse in die Löcher gespielt werden. Eine Wand dominiert ein
Held mit Lichtschwert, eine andere ein Bösewicht, der stark an Darth Vader aus dem „Star Wars“-Universum erinnert. Die fantastisch-futuristische Landschaft eines fernen Planeten ziert die übrigen Flächen. Alles leuchtet im Schwarzlicht. Die Bilder sind mit Liebe zum Detail gestaltet und bieten immer wieder etwas Neues zu entdecken an. Hier ist zudem eine Projektionsfläche eingebettet, auf der Asteroiden durch das All trudeln oder Raumschiffe vorbeizischen.
Auch wenn Noah und ich in den Ferien gerne Minigolf spielen, erweisen sich einige Bahnen als recht herausfordernd. Dem Spaß tut dies aber keinen Abbruch, eher sind es die fantastischen Kulissen, die einen dazu verführen, ein paar Fotos zu schießen als Bälle zu schlagen. So wie bei dem nächsten Raum, der sofort zu Noahs Favorit avanciert: Ein übergroßer Superheld, der jeden Spiderman-Fan begeistert, lässt das Minigolfspielen für einen kurzen Moment in den Hintergrund treten. Während im „Space-Raum“noch Weltraumgetöse die Geräuschkulisse beherrscht, sind es hier heroische Klänge wie aus den Marvel-Filmen. Allerdings sind weder Sound noch Musik störend laut.
Im nächsten Raum lassen Noah und ich uns gleichermaßen ablenken: Eine bunte Dinosaurierwelt kann erkunden, wer nicht gerade Minigolf spielt. „Die Dinosaurier sind alle kindgerecht gestaltet. Wir wollen hier nichts Gruseliges zeigen“, erklärt Patrick Wrobel das Konzept. Das sieht man auch im „UnterwasserRaum“, der die Herzen der Freunde von „Findet Nemo“höher schlagen lässt: Die Haie grinsen hämisch, wirken aber nicht bedrohlicher als jene aus dem Pixar-Klassiker.
Raus aus den Schwarzlicht-Räumen geht es zu weiteren Bahnen, die von großen Figuren auf Requisiten geziert werden: Eine, deren Optik an Super Mario-Spiele erinnert, eine andere an das Wohnzimmer der Simpsons und wieder eine andere könnte aus großen Legosteinen gebaut sein. Bald stehen wir auf einer kleinen Mondlandschaft vor einem Astronauten, dann in einem Raum der „Titanic“, die bereits so weit gesunken ist, dass alles in einem spitzen Winkel steht. Die Sinne werden geschickt getäuscht: Als Noah versucht, mit einem Queue den Ball in einem vermeintlich waagerecht stehenden Billardtisch zu versenken, kommt uns der Ball – scheinbar der Schwerkraft trotzend – direkt wieder entgegen. „Sehr viel Liebe zum Detail und sehr fantasievoll“, resümiert Noah. Bleibt mir nur zu ergänzen: Wer gerne Minigolf spielt und eine außergewöhnliche Pause vom Alltag sucht, findet in der „Glow Zone“eine gute Gelegenheit.