Dotterblömkes spenden für krebskranke Kinder
Die Baaler Frauen unterstützen Jahr für Jahr eine karitative Einrichtung. Sie erzählen, warum dies eine Herzensangelegenheit ist und was sie in dieser Session geplant haben.
BAAL Eine reine Frauensitzung an Karneval und der Hückelhovener Ortsteil Baal – das ist seit Jahren eine Kombination, bei der einfach alles passt. Zwei Veranstaltungen planen „de Dotterblömkes“, wie der Baaler Verein heißt, pro Session. Dafür proben sie monatelang Woche für Woche mit viel Liebe zum Detail und mit Herzblut. Schließlich laden sie für ihre Sitzungen keine Künstler aus anderen Vereinen oder Städten ein, sondern konzipieren das gesamte Bühnenprogramm alleine – und setzen auch alles alleine um.
Mit 14 aktiven Frauen fingen sie 2002 an, in den vergangenen Jahren haben sich allerdings drei Todesfälle ereignet, sodass die Gruppe derzeit nur noch neun aktive Frauen umfasst. Umso mehr ist das wertzuschätzen, was die Frauen dort auf die Beine stellen. „Unsere Sitzungen dauern bis zu fünf Stunden“, sagt die erste Vorsitzende Barbara Derichs. Wie ihre Stellvertreterin Andrea Münter mit einem Augenzwinkern ergänzt, gebe es aber auch eine 20-minütige Pause, sodass alles nicht so schlimm sei. Das, was dann auf der Bühne dargeboten wird, ist eine bunte Mischung aus Solostücken und Duetten, aus Showtanz, Gesang und Sketchen.
Es ist nicht nur die gemeinsame Leidenschaft für den Karneval, der für die Baaler Frauen den besonderen Reiz ihres Vereins ausmacht. „Ich bin eigentlich gar keine Karnevalistin“, sagt Andrea Münter. Trotzdem ist sie schon seit 2007 dabei – und hat diese Entscheidung nicht einen Tag bereut. In einem Jahr habe sie mitgeholfen, im nächsten Jahr stand sie schon auf der Bühne. Wenn sich die Frauen zu den Proben treffen, stehe das auch an erster Stelle, aber natürlich werde auch viel geredet und sich ausgetauscht. „Wir geben uns gegenseitig Halt“, sagt Simone Fajger. „Wir sind neun Alphatiere – trotzdem gibt es keinen Knatsch“, hebt sie hervor.
Neue Gesichter sind bei den Dotterblömkes gerne gesehen, sofern sie die eine wichtige Voraussetzung erfüllen: Sie sind weiblich. Freude am Karneval sei natürlich auch von Vorteil. Aber am Ende muss es halt menschlich einfach passen, das sei ein Entschluss, den die Gruppe nur gemeinsam treffen kann.
Ende Januar ist es dann wieder so weit, der Vorverkauf startet am Samstag, 13. Januar, um 14 Uhr im Baaler Bürgerhaus. „In der Vergangenheit
haben auch schon Mädels beim Vorverkauf gezeltet“, berichtet Barbara Derichs. Besuchen dürfen die Frauensitzung übrigens, wie der Name schon vermuten lässt, ausschließlich Frauen.
Jedes Jahr spenden de Dotterblömkes
die Sitzungserlöse an wohltätige Einrichtungen. So sind in den vergangenen Jahren rund 20.000 Euro zusammengekommen, die von den Baaler Frauen gespendet wurden. Zu den begünstigten karitativen Einrichtungen zählen unter anderem Kinderhospize, das Tierheim und die Tafel. Wenn es einen großen Anlass gab, wie etwa 2021 mit dem Hochwasser, wurden auch für solche Zwecke die Spenden generiert. Einen besonderen Anlass haben die Baaler Frauen in diesem Jahr auch, aber durch eine private Betroffenheit und Verbundenheit.
Denn 2018 starb der Sohn eines Mitglieds nach einer schweren Krebserkrankung. Alle haben den Verlauf der Krankheit hautnah miterlebt – eine intensive und emotionale Zeit. Der Verstorbene war Polizist und nach seinem Tod hat sich eine Gruppe von fünf Polizisten gebildet, die in Gedenken an den
Kollegen einen jährlichen Spendenmarathon mit den Fahrrädern absolvieren, um so Gelder für krebskranke Kinder zu sammeln. Dieses Ansinnen wollen auch de Dotterblömkes in ihrem Jubiläumsjahr (22 Jahre) unterstützen, und haben daher 222,22 Euro zur Verfügung gestellt. Pandemiebedingt konnte der Betrag nicht größer sein.
Eric Block von der Aktion „Pascal and Friends“freut sich über jeden Euro. In diesem Jahr wollen die radelnden Polizisten zu ihrer letzten Tour aufbrechen. Vom Selfkant aus soll es nach Eisenach zur Wartburg gehen. In den vergangenen Jahren radelten sie bereits bis zum östlichsten Zipfel nach Görlitz, zum nördlichesten Zipfel auf Sylt und auch nach Oberstdorf. Auch wenn alle Teammitglieder geübte und regelmäßige Radfahrer sind, so eine lange Tour ist für sie auch etwas Besonderes.