Sie können sich nur selbst aufhalten
Die Hinrunde läuft für den A-Liga-Dominatoren SpVg Odenkirchen mit der beinahe maximalen Punkteausbeute nach Maß. Erst am Ende kehrte etwas der Schlendrian ein. Dennoch können sich die 05/07er im Aufstiegskampf nur selbst schlagen.
FUSSBALL-KREISLIGA A Wer mit einer Punkteausbeute von 48 von möglichen 51 Punkten in die Winterpause geht, dem kann man schon mal zu einer tollen Saison gratulieren, auch 13 Spieltage vor Ende. Doch so einfach ist das nicht, weiß Damian Schriefers, Vorsitzender und sportliche Leiter der Sportvereinigung Odenkirchen. Die Zwischenbilanz.
So lief die Hinrunde
Bei nur einer Niederlage kann man keinen Hehl draus machen, dass „wir in erster Linie sehr glücklich sind. Die Punkteausbeute ist bemerkenswert“, staunt auch Schriefers. Bis zum 14. Spieltag und der 0:1-Niederlage gegen SV Lürrip behielt man in der Liga eine weiße Weste. Damit hätten die Verantwortlichen nicht gerechnet, so Schriefers. Wenn man als Tabellenführer schon 15 Punkte Vorsprung auf Platz drei hat, sollte doch der Aufstieg nur noch Formsache sein, oder? Doch in dieser Komfortsituation befinden sich die 05/07er nicht. Denn der ärgste Verfolger Lürrip sitzt den Jungs von der Beller Mühle nur zwei Punkte dahinter im Nacken. „Der absolute Aufstiegsfavorit sind wir nicht. Unterschätzt die Konkurrenz nicht“, blickt Schriefers mit Respekt nach Norden, weiß aber: „Wir haben es in der eigenen Hand.“Einige hochklassige Neuzugänge mit Erfahrung aus höheren Ligen, wie Semir Purisevic und Marcel Kalski schlugen in der Hinrunde auf Anhieb ein, die Schwarz-Gelben sind bei der Konkurrenz gefürchtet.
Das lief gut
Zufrieden ist Schriefers in erster Linie mit der Kaderzusammenstellung, die kurzfristig vor Saisonbeginn erst finalisiert wurde. „Sportlich gehen die Spieler an ihr Maximum. Aber auch menschlich harmoniert es“, betont er. Das gute Kontakte-Netzwerk von ihm oder Cheftrainer Simon Sommer hat vor der Saison dafür gesorgt, dass Neuzugänge den Kader so stark gemacht hätten. „Da hatten wir ein glückliches Händchen. Wir haben eine Mischung aus erfahrenen Spielern, die hoch gespielt haben und jüngeren, die nur bei uns gespielt haben“, sagt Schriefers. Diese könnten von der Achse der Erfahrenen wie Robin Wolf, Marcel Schulz, Philipp Bäger, Thomas Tümmers sowie Purisevic und Kalski profitieren.
Die Ergebnisse stimmten in der Saison, gegen Holt, Kleinenbroich, Venn oder Giesenkirchen gab es klare Kantersiege und auch die unangenehmen Spiele wie gegen Wickrathhahn (2:1) oder gegen Neersbroich (4:3) konnte man knapp gewinnen. 83 Tore sprechen eine klare Sprache.
Das muss besser werden
„Das ist Jammern auf hohem Niveau, aber das einzige, was man bemängeln kann, ist die Niederlage gegen Lürrip. Da waren wir von Ausfällen gehandicapt, auch wenn das als Ausrede nicht gilt“, sagt Schriefers. Nach jedem Sieg steige die Wahrscheinlichkeit, dass auch mal eines verloren gehe, gegen Konkurrent Lürrip sei das „natürlich doppelt und dreifach ärgerlich“. Doch auch eine Woche zuvor beim Arbeitssieg gegen Neersbroich sei abzusehen gewesen, dass die Leichtigkeit aus der Frühphase der Saison abhandengekommen war. „Hier mal zwei, da mal drei Gegentore“, sagt Schriefers und gibt ein Beispiel: „Wir lassen Neersbroich nach 3:0-Führung bis zur 90. Minute noch auf 3:3 zurückkommen und gewinnen erst in der Nachspielzeit noch. Wir müssen das ganze Spiel kontinuierlich auftreten.“
Wie geht es weiter
Der Kader ist immer noch gut besetzt und weitgehend fit. Mamadou Barry ist am Knie verletzt und wird noch ein paar Wochen ausfallen. Einige Abgänge sind auch zu verzeichnen. Magnus Lambertz ist zum Rheydter SV gewechselt, Osama Abdeslami und Ilias Kayhani gehen zu Türkiyemspor. Sie seien nicht immer erste Wahl gewesen, aber talentiert und menschlich „absolut top“, sagt der Sportdirektor. Dafür ist Tom
Salentin nach Gastspiel bei Union Nettetal wieder zurück, ein starker Mann für die Außenseiten. Dazu ein Ur-Odenkirchener: „Lukas Lüpges wollte unbedingt zurück, er hat einen starken linken Fuß und einen aggressiven Spielstil. Schon an der Grenze, aber das hat uns manchmal gefehlt“, findet Schriefers. Und vom ASV Süchteln kommt Ehsan Amani dazu, ein „agiler Spieler, den ich im Zentrum sehe“, so der Kaderplaner, der noch nach der einen oder anderen Verstärkung sucht: „Das wird ein brutaler Konkurrenzkampf, ich bin gespannt, wer ihn annimmt.“Auch bei der Suche nach einem neuen Trainer gibt es noch keinen Vollzug, Gespräche laufen. Unabhängig davon haben einige Spieler schon ihren Verbleib für die kommende Saison zugesagt, das sind Tobias Krämer, Tobias Kamper, Robin Wolf und Marcel Schulz. „Das ist eine Wertschätzung für den Verein und ein großer Vertrauensvorschuss“, sagt Schriefers begeistert.
Die Vorbereitung startet zeitnah, im Februar sind noch Testspiele geplant, unter anderem gegen Türkiyemspor und Novesia Neuss. Am 2. März wartet das nächste Pflichtspiel gegen Süchteln II, es folgen Teutonia Kleinenbroich und DJK Hehn. „Mit Hehn und Süchteln haben wir zwei Teams, die man nicht unterschätzen sollte, da müssen wir voll reingehen, aber die Mannschaft ist dafür erfahren genug“, schätzt Schriefers.