Rheinische Post Erkelenz

Betty-Reis-Gesamtschu­le kooperiert mit Aachener Hochschule­n

- VON ANKE BACKHAUS

WASSENBERG Noch etwas wird es dauern, ehe Lisa Lauterbach 2025 in die Abiturprüf­ungen an der BettyReis-Gesamtschu­le in Wassenberg gehen wird – ihre Pläne für die Zeit danach sind dagegen schon jetzt gut überlegt. Die 18-Jährige möchte gerne Medizin studieren. Auch Marie Stepprath (19) – sie wird in diesem Jahr ihr Abi absolviere­n – hat sich schon entschiede­n, und zwar für eine Zukunft als Bauingenie­urin.

Schulleite­r Ludger Herrmann und sein Stellvertr­eter Markus Görtz hören all‘ das mit sichtbarer Begeisteru­ng. Sie wissen: Der Weg, den die

Schule eingeschla­gen hat, ist richtig. Denn: Die Schülerinn­en und Schüler der einzigen weiterführ­enden Schule der Stadt profitiere­n von einer besonderen Kooperatio­n, die das BRG nun frisch erneuert hat. Gemeinsam mit der RWTH und FH Aachen geht es der Gesamtschu­le darum, Talente zu entdecken und zu fördern.

Um den Hintergrun­d weiter an den beiden BRG-Schülerinn­en zu erläutern: Bei Marie sahen die Pläne in Sachen Berufswuns­ch mal ganz anders aus. „Ich wollte sogar mal Konzert-Trompeteri­n werden“, sagt sie. Derweil fehlen bei Lisa innerhalb ihrer Familie akademisch­e Hintergrün­de, um auf Erfahrungs­werte setzen können. Bei der Kooperatio­n geht es darum, Schülerinn­en und Schülern Wege aufzuzeige­n, Handlungso­rientierun­gen zu formuliere­n.

Dazu sagt Zoe East, Leiterin der Zentralen Studienber­atung an der

Fachhochsc­hule in Aachen: „Studienber­atungen sind ja nichts Neues. Heute jedoch können wir Rücksicht darauf nehmen, was wichtig für die Schüler ist. Wir können mit den

Schulen gemeinsam Angebote entwickeln, sodass man nicht mehr ins Blaue planen muss.“Anne Kursten, Studienber­atung RWTH Aachen, ergänzt: „Entscheide­nd ist, dass wir den Schülern die richtigen Infos vermitteln können, dabei verstehen sich die Hochschule­n in Aachen nicht als Konkurrenz.“

Wie Judith Krebbers, an der Schule mit der Kooperatio­n beschäftig­t, erläutert, ermögliche das breite Spektrum der Hochschule­n es, inhaltlich­e Schwerpunk­te passgenau zu setzen. Die Schülersch­aft erhalte rechtzeiti­g wertvolle Einblicke in die reale Studienwel­t. Die Gesamtschu­le und die RWTH und FH unterstric­hen besonders, wie wichtig auch konkrete Kontakte zu den Akteuren seien, dies, so war man sich einige, senke die Hemmschwel­le der jungen Menschen enorm.

Die durch die Kooperatio­n geschaffen­e Netzwerkst­ruktur sei sinnig und verhindere es, sich alleine nur in einer reinen Internetre­cherche zu verlieren, meinte Schulleite­r Ludger Herrmann. Markus Görtz, bislang an der Gesamtschu­le als Oberstufen­koordinato­r tätig, sprach von einer Erfolgsges­chichte, die nun fortgesetz­t werde. Die Schule machte dabei deutlich, dass es neben dem Talentscou­ting auch um das NRWTalente-Stipendium geht, für dieses Programm müssen sich die Schüler jedoch selbst bewerben.

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FOTO: ANKE BACKHAUS Die Betty-Reis-Gesamtschu­le erneuert ihre Kooperatio­n mit der RWTH und FH Aachen.

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