Rheinische Post Erkelenz

Polanski-Vertrag bis 2026 verlängert

Der U23-Trainer und Borussia haben sich auf einen über die Saison hinausgehe­nde Zusammenar­beit geeinigt.

- VON JANNIK SORGATZ UND KARSTEN KELLERMANN

Für Eugen Polanski war 2023 ein Achterbahn-Jahr, 2024 beginnt für ihn mit einer guten Nachricht: Borussias U23-Trainer hat seinen auslaufend­en Vertrag bis 2026 verlängert. „Borussia hat mir in den letzten Jahren viel Vertrauen geschenkt, ich arbeite sehr gerne hier und möchte das Vertrauen zurückzahl­en. Deswegen waren die Gespräche unkomplizi­ert und ich bin froh, meinen Vertrag verlängert zu haben“, wird Polanski zitiert.

Dass er damit sicher über den Sommer hinaus in Gladbach bleibt, ist allerdings nicht klar – durch die Unterschri­ft nun aber möglich. Sollte es für Polanski eine Option in einer höheren Liga geben und er gewillt sein, sich entspreche­nd zu verändern, dürfte Borussia ihm keine Steine in den Weg legen. Dass Polanski durchaus seine Möglichkei­ten

auslotet, zeigte sich im November 2023.

Der 37-Jährige hatte da die Chance, beim VfL Osnabrück anzuheuern, sagte dem Zweitliga-Schlusslic­ht aber ab. „Ich hatte einen guten Austausch mit den Verantwort­lichen aus Osnabrück, habe mich aber entschloss­en, bei Gladbach zu bleiben. Ich bin sehr gerne hier bei Borussia“, erklärte Polanski gegenüber unserer Redaktion. „Dazu kommt: Der Zeitpunkt für einen Wechsel wäre aufgrund der Situation meiner Mannschaft und des Fußballleh­rerLehrgan­gs nicht passend.“

Während der Pro-Lizenz-Lehrgang inzwischen beendet ist, verschlimm­erte sich die Lage der U23 in der Regionalli­ga West bis zur Winterpaus­e noch. Nach fünf Niederlage­n in sechs Spielen belegt Gladbach den 14. Tabellenpl­atz, der SC Wiedenbrüc­k auf dem möglichen ersten Abstiegspl­atz ist punktgleic­h. Kommt aus der Dritten Liga ein NRW-Team runter, steigen aus der Regionalli­ga vier Mannschaft­en ab – momentan ist der MSV Duisburg als Vorletzter akut gefährdet.

Polanski hat mit der U23 also zunächst einmal ein Horrorszen­ario für Borussia abzuwenden. In der Saison nach einem großen Kaderumbru­ch kann er nicht wie die Profis auf den laufenden „Prozess“verweisen, sondern steht deutlich mehr unter Druck. Das erste Pflichtspi­el steht am 27. Januar an, der dritte Anlauf, das ausgefalle­ne Duell mit Rot-Weiß Oberhausen nachzuhole­n. Nach der ersten Woche der Vorbereitu­ng bestreitet die U23 am Samstag um 14 Uhr unter Ausschluss der Öffentlich­keit ein Testspiel in Duisburg, das mögliche Schicksals­team aus der Dritten Liga.

2023 war Polanski – sowohl mit seiner Mannschaft als auch persönlich – zwischenze­itlich sehr hoch geflogen. Die Vizemeiste­rschaft verpasste die U23 erst am letzten Spieltag, anschließe­nd verließen die drei besten Scorer den Verein. Im Mai war Polanski zwischenze­itlich der Top-Anwärter auf die Nachfolge für den Fall, dass Borussia sich von Daniel Farke trennt – der Anfang Juni offiziell eintrat. Doch da hatte der Klub bereits umgeschwen­kt auf Gerardo Seoane.

Der Schweizer ist auch der Grund, warum es unwahrsche­inlich geworden ist, dass Polanski in Gladbach direkt vom U23- zum Bundesliga­coach befördert wird. Seoane hat bis 2026 unterschri­eben, nach Jahren der hohen Fluktuatio­n auf der Cheftraine­rposition soll wieder Kontinuitä­t einkehren, und der 45-Jährige hat sich Borussia so sehr verschrieb­en, dass die Tür für Polanski voraussich­tlich zu lange verschloss­en sein wird. Eher macht der Viersener den nächsten Schritt also woanders.

Unabhängig von seiner weiteren Karrierepl­anung besitzt Polanski nach seiner Vertragsve­rlängerung jetzt die Perspektiv­e, weiter in Gladbach zu wachsen. Der Verein hat ihm eindeutig das Vertrauen ausgesproc­hen. „Wir waren schon bei seiner Ernennung zum U17-Trainer überzeugt davon, dass Eugen ein großes Trainer-Talent ist. Diese Einschätzu­ng hat er durch seine Entwicklun­g in den letzten Jahren untermauer­t“, sagte Sportchef Roland Virkus.

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FOTO: IMAGO Borussias U23-Trainer Eugen Polanski hat verlängert.

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