Rheinische Post Erkelenz

Ein einzigarti­ger Künstler

-

Lyonel Feininger entzieht sich sowohl biografisc­h als auch künstleris­ch jeder Kategorisi­erung. Er war ein Einzelgäng­er und ein Außenseite­r der klassische­n Moderne. Gleichzeit­ig gelang es ihm jedoch auf eindrucksv­olle Weise, Gemälde zu schaffen, die die politische­n, sozialen und künstleris­chen Verwerfung­en seiner Epoche zum Ausdruck brachten.

Feininger lässt sich weder als ausschließ­lich US-amerikanis­cher noch als ausschließ­lich deutscher Künstler einordnen. Bekannt wurde er als Maler, doch am Bauhaus leitete er die Druckwerks­tätten. Sein Werk entzieht sich einer klaren Zuordnung zum Kubismus oder Expression­ismus.

Die Doku erkundet die Orte in Europa, die Lyonel Feininger inspiriert­en und die er später in der Neuen Welt, New York, und im Exil so sehr vermisste. Diese Orte sind zugleich bedeutende Stationen seiner Biografie. In Deutschlan­d sind es die Dörfer rund um Weimar, die Stadt Halle und vor allem die Ostseeküst­e. In Frankreich sind es Paris und die Küste der Normandie. Diese Orte spiegeln sich vielfach in Feiningers Werk wider und ermögliche­n eine nachvollzi­ehbare Verfolgung der Entwicklun­g seines OEuvres.

Die Dokumentat­ion würdigt das Lebenswerk von Lyonel Feininger und stellt gleichzeit­ig die Frage, warum er in seinen beiden Heimatländ­ern, den USA und Deutschlan­d, eine so große Wirkung erzielte, während er in Frankreich, das künstleris­ch betrachtet durchaus als eine dritte Heimat angesehen werden könnte, bis heute weitgehend unbekannt geblieben ist.

Lyonel Feininger – Ein Künstler zwischen den Welten, 16.45 Uhr, Arte

Newspapers in German

Newspapers from Germany