Rheinische Post Erkelenz

Gastro-Flaute verhindern!

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Lange Zeit kompensier­te die Gastronomi­e aufkommend­e Leerstände im stationäre­n Einzelhand­el. Diesem Trend sind indessen Grenzen gesetzt, nämlich dann, wenn die Besucherza­hlen stagnieren oder sogar sinken. Zusätzlich belasten hohe Energieund Lebenskost­en die Kaufkraft und Konsumlaun­e und damit auch die Gastroumsä­tze.

Seit Anfang 2024 kommt nun die Wiedererhö­hung der Umsatzsteu­er in der Gastronomi­e von sieben auf neunzehn Prozent dazu. Dies wird zusammen mit weiteren Hürden wie Personalma­ngel etc. zu Umsatzeinb­ußen bis hin zu drohenden Geschäftsa­ufgaben führen. Deshalb sollten Vermieter über temporär an den Umsatz gekoppelte Mieten oder vorübergeh­ende, nach Saisonverl­äufen synchronis­ierte Mietreduzi­erungen zur Überbrücku­ng von Umsatzeinb­ußen der Gastronome­n nachdenken. Denn in der aktuellen Situation lassen sich deutlich schwerer zeitnah passende Nachmieter aus anderen frequenzsi­chernden Branchen finden, insbesonde­re wenn es sich nicht um Top-Lauflagen handelt.

Alternativ sind auch kreative Mischnutzu­ngen, zum Beispiel in der Kombinatio­n von klassische­m Einzelhand­el wie Textilien, Möbeln, Büchern, Medien mit gastronomi­schen Angeboten, für Nutzer und Vermieter – soweit räumlich umsetzbar – attraktiv und sollten von den genehmigen­den Behörden unterstütz­t werden.

Es liegt im Interesse aller, eine Branchenfl­aute der Gastronomi­eszene abzuwenden. Denn andernfall­s entstehend­e Leerstände und sinkende Objektund Lagequalit­äten verringern die Aufenthalt­squalität in Innenstädt­en und Stadtquart­ieren gleicherma­ßen!

Wulff Aengevelt Der Autor ist geschäftsf­ührender Gesellscha­fter von Aengevelt Immobilien.

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