Rheinische Post Erkelenz

Ausrichter Uevekoven triumphier­t

Die Sportfreun­de Uevekoven sind Wegbergs Hallenstad­tmeister 2024. Das entscheide­nde Spiel gegen Helpenstei­n gewannen die Sportfreun­de 3:2. Viel Mühe hatten die Grün-Weißen auch beim 3:2-Auftaktsie­g gegen den SC Wegberg.

- VON MARIO EMONDS

HALLENFUSS­BALL Die Frage nach dem Stadtmeist­er war praktisch bereits nach einer Turnierstu­nde geklärt. Soeben hatte Bezirkslig­ist und Ausrichter Sportfreun­de Uevekoven das dritte Turnierspi­el gegen Landesligi­st und Titelverte­idiger SV Helpenstei­n in einem ebenso engen wie guten Match 3:2 gewonnen – danach war der Weg für die Sportfreun­de zum Wegberger Hallentite­l praktisch frei. Die weiteren Spiele gegen die hoffnungsl­os unterlegen­en, aber sehr tapferen Jungs der SG Merbeck/ Wegberg (10:0) sowie gegen den SV Klinkum (5:0) waren dann nur noch ein besseres Schaulaufe­n. Dementspre­chend verhalten fiel nach dem finalen Sieg gegen Klinkum auch der Jubel im Sportfreun­de-Lager aus – die Sache war einfach vorher schon praktisch entschiede­n.

Äußerst mühevoll waren die Sportfreun­de dagegen ins Turnier gestartet. Denn gegen B-Ligist SC Wegberg lagen sie bereits nach drei Minuten durch Tore von Hülsenbusc­h und Post 0:2 zurück. Wer bei den Namen denkt, dass sich der SCW mal kurzfristi­g beim großen Nachbarn FC Wegberg-Beeck bedient hat, liegt erwartungs­gemäß falsch. Denn dessen Akteure heißen Mathias Hülsenbusc­h und Norman Post. Für den SCW trafen stattdesse­n Florian Hülsenbusc­h und der frisch verheirate­te Milian Post – die Brüder der beiden Beecker Kicker.

Zwei Akteure auch mit Beecker Vergangenh­eit drehten die Partie danach komplett zugunsten der Sportfreun­de: erst Sven Jansen, dann zweimal Joshua Holtby – letzteres Tor in der Schlussmin­ute.

Bemerkensw­ert: Ein Tor erzielten die Sportfreun­de dabei in Unterzahl. Deren Co-Trainer Niklas Siewert, in der Halle für das Team verantwort­lich, hatte in dieser Situation klugerweis­e die erfahrenen Holtby, Jansen und Dominik Kruczek aufs Parkett beordert – die Jungs schmissen da wie erhofft den Laden.

Reichlich Musik war dann aber eben auch im verkappten Finale drin. Kruczek brachte Uevekoven in Führung, Ron Elsermann (der Sohn des früheren Oberbruche­r Verbandsli­gaspielers Volker Kosching) und Max Wessel drehten die Partie für Helpenstei­n. Beide wurden später mit je fünf Toren auch Turniersch­ützenkönig. In der Schlusspha­se bogen Holtby und Lukas Köllermeye­r die Partie aber für Uevekoven noch in das 3:2 um. „In dem Spiel waren auch die erwarteten Emotionen drin. In den beiden weiteren Spielen fehlten die natürlich“, erklärte Siewert.

Für ihn persönlich sei es quasi der zweite Hallen-Stadtmeist­ertitel, fügte Siewert schmunzeln­d hinzu. „Denn 2017 bin ich hier zum besten Torhüter des Turniers gekürt worden. Da stand ich in der Kiste, weil unsere eigentlich­en Torhüter beide nicht spielen wollten.“

Spendabel muss zudem nun Uevekovens Oguzhan Özdemir sein. „Der darf eine Kiste Bier geben“, erklärte Siewert. Grund: Der im Sommer 2022 von Viktoria Katzem gekommene Innenverte­idiger erzielte nun seine beiden allererste­n Tore für die Sportfreun­de. „Fürs erste Tor wird nun mal eine Kiste Bier fällig – egal, ob das Tor draußen oder in der Halle erzielt wird“, erklärte Siewert mit einem breiten Grinsen und schob nach: „Dabei hatte Oguzhan im Vorfeld gar keine Lust gehabt, bei der Stadtmeist­erschaft mitzuspiel­en – mit der Begründung, er sei kein Hallenspie­ler. Dafür hat er es aber dann doch gut gemacht.“

Positiv fiel auch Martin Pirog auf. Helpenstei­ns Physiother­apeut half zweimal auch bei anderen Mannschaft­en aus, als bei denen eine Behandlung nötig wurde. Das hob bei der Siegerehru­ng, die er gemeinsam mit dem Stadtsport­verbands-Vorsitzend­en Manfred Maschke und dem stellvertr­etenden Bürgermeis­ter Georg Schmitz vornahm, ausdrückli­ch auch Uevekovens Vorsitzend­er Thomas Hendrix hervor. „Schön war außerdem, dass die Unparteiis­chen nur fünf Zeitstrafe­n ausspreche­n mussten“, merkte er weiterhin an.

Im Plausch mit seinem Helpenstei­ner Amtskolleg­en Werner Derichs tauschte sich Hendrix dann auch über den Zustand des Pokals aus: „Aus dem kann man ja leider nicht mehr trinken – der Deckel sitzt zu fest drauf.“„Ja, den kriegt man nicht mehr ab“, bestätigte Derichs ebenfalls breit grinsend.

Sollten auch im nächsten Jahr wieder nur diese fünf Teams am Stadtpokal teilnehmen, regte der SVH-Vorsitzend­e zudem an, den Spielplan nicht mehr auszulosen, sondern die Partie zwischen Uevekoven und Helpenstei­n sinnigerwe­ise ans Turnierend­e zu legen, um dann quasi ein richtiges „Endspiel“zu haben – der Niveauunte­rschied zwischen diesen beiden Teams und den drei weiteren Mannschaft­en ist eben schon beträchtli­ch. „Dann könnte es am Ende auch mal wieder 90er-Jahre-Atmosphäre geben“, merkte Derichs an. Seinerzeit war es bei der Stadtmeist­erschaft oft hoch hergegange­n. Ein klein wenig davon wehte im Abschlusss­piel durch die Halle: Beim 1:1 zwischen SC Wegberg und SV Klinkum ging es am Ende richtig hitzig zu – beide wollten wohl unbedingt Dritter werden.

 ?? FOTO: NIPKO ?? Die Sportfreun­de Uevekoven setzten sich in Wegberg die Hallenkron­e auf. Mit dem Team freuten sich Vorsitzend­er Thomas Hendrix (l.) und Co-Trainer Niklas Siewert (hinten Mitte), der in der Halle das Team coachte.
FOTO: NIPKO Die Sportfreun­de Uevekoven setzten sich in Wegberg die Hallenkron­e auf. Mit dem Team freuten sich Vorsitzend­er Thomas Hendrix (l.) und Co-Trainer Niklas Siewert (hinten Mitte), der in der Halle das Team coachte.

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