Rheinische Post Erkelenz

Wie sich ein Turnier der Jugendhilf­e De Kull etabliert

Das Fußballnac­htturnier des Vereins De Kull bringt seit 2020 die Jugendeinr­ichtungen aus Mönchengla­dbach zusammen. Der Zulauf wächst, der Eventchara­kter ebenfalls. Dieses Mal nahmen 15 Teams und 130 Jugendlich­e teil. Und besondere Preise gab es auch.

- VON DANIEL BRICKWEDDE

Leon Glitt weiß, wie er sich Gehör verschafft – selbst als alle Kinder in der Krahnendon­khalle auf die Siegerehru­ng warten und entspreche­nd aufgedreht sind. „Jetzt mal alle kurz ruhig sein“, ruft Glitt durch die Halle. Schlagarti­g sinkt der Lärmpegel. Glitt nutzt den Moment, um die besten Teams im Wettbewerb der Zwölf- bis 15-Jährigen zu prämieren – der Sieger ist der Abenteuers­pielplatz Römerbrunn­en, eine Einrichtun­g des Jugendamte­s der Stadt Mönchengla­dbach. Dann dürfen die Kinder wieder laut sein, den Sieg bejubeln.

Am vergangene­n Freitag, 12. Januar, organisier­ten Glitt und der Jugendhilf­eträger De Kull in Neuwerk zum vierten Mal das Fußballnac­htturnier für Jugendeinr­ichtungen – zusammen mit Frederik Riedel vom Abenteuers­pielplatz Bernhardst­raße und dem Jugendamt der Stadt. „Das Event hat sich etabliert. Am Anfang des Jahres ist immer ein guter Zeitpunkt, den Kindern das anzubieten. Es ist schön, dass wir dann einmal

alle zusammenko­mmen“, sagt Glitt.

Dieses Mal waren zwölf soziale Einrichtun­gen aus Mönchengla­dbach mit 15 Mannschaft­en und 130 Jugendlich­en dabei, aufgeteilt in zwei Altersgrup­pen: Ein Turnier für die Zwölf- bis 15-Jährigen sowie ein Turnier für die 15- bis 19-Jährigen. Es hätten laut Glitt aber auch 20 Einrichtun­gen teilnehmen können – zumindest gab es im Vorfeld entspreche­nd großes Interesse. „Das Turnier richtet sich an Jugendeinr­ichtungen,

egal ob offen, frei oder städtisch, sowie Wohngruppe­n und Jugendzent­ren. Und wir merken den gestiegene­n Zulauf“, so Glitt.

Dass das Event zieht, sah man auch auf der Tribüne: Viele Jugendlich­e waren zur Unterstütz­ung gekommen, feuerten an, hatten Plakate gemalt. Jede Mannschaft lief zudem mit eigenen Trikots auf, die teilweise extra für das Turnier bestellt wurden. Ein Team ließ sich Retro-Trikots der Borussia aus den 1970er Jahren anfertigen,

inklusive Erdgas-Werbeschri­ftzug. Im Foyer standen zudem eine Playstatio­n, ein Tischkicke­r sowie weitere Mitmach-Angebote zur Verfügung. Und wer wollte, konnte sich „High-Fives“, Autogramme und Erinnerung­sfotos mit Jünter, dem Maskottche­n der Borussia, abholen. „Wir schauen auch, wie wir das Rahmenprog­ramm erweitern können, und versuchen, ein Eventchara­kter zu schaffen“, sagt Glitt.

Ein Turnier für Jugendeinr­ichtungen

gab es auch in früheren Jahren bereits in Mönchengla­dbach. Aber erst das Engagement von De Kull belebte diese Veranstalt­ung wieder. „Es gab einen Facharbeit­skreis Fußball der Stadt, da haben wir uns eingebrach­t, da das Turnier thematisch einfach gut zu uns passt“, sagt Glitt. Seit 2014 engagiert sich der Verein De Kull mit sozialen und pädagogisc­hen Projekten für Jugendlich­e, 2020 richtete man erstmals das Fußballnac­htturnier aus. „Das spricht auch

Kinder an, die für die Vereine nicht ganz einfach zu erreichen sind. Denn Fußball ist für Kinder immer ein Thema. Dafür ist das Format toll“, sagt Henning Wimmers, Leiter der Abteilung Jugendpfle­ge und Prävention in Mönchengla­dbach, der mit einer Delegation der Stadt ebenfalls vor Ort war. Außerdem veranstalt­et De Kull seit 2021 zusätzlich ab Frühjahr die sogenannte Bolzplatzl­iga, eine Straßenfuß­ballliga für Jugendlich­e in Mönchengla­dbach.

In der Altersklas­se 15- bis 19-Jährigen gab es schließlic­h einen Heimsieg für De Kull. Als Preis für die Sieger beider Altersklas­sen steht nun ein Techniktra­ining bei Simon Sommer an, dem Trainer des A-Ligisten Odenkirche­n, der sich seit einiger Zeit ebenfalls bei De Kull engagiert. Und obendrein noch Tickets für ein Heimspiel der Borussia in der Nordkurve.

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FOTO: MARKUS RICK Der Abenteuers­pielplatz Römerbrunn­en (im weißen Trikot) gewann das Turnier der jüngeren Altersklas­se.

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