Wie sich ein Turnier der Jugendhilfe De Kull etabliert
Das Fußballnachtturnier des Vereins De Kull bringt seit 2020 die Jugendeinrichtungen aus Mönchengladbach zusammen. Der Zulauf wächst, der Eventcharakter ebenfalls. Dieses Mal nahmen 15 Teams und 130 Jugendliche teil. Und besondere Preise gab es auch.
Leon Glitt weiß, wie er sich Gehör verschafft – selbst als alle Kinder in der Krahnendonkhalle auf die Siegerehrung warten und entsprechend aufgedreht sind. „Jetzt mal alle kurz ruhig sein“, ruft Glitt durch die Halle. Schlagartig sinkt der Lärmpegel. Glitt nutzt den Moment, um die besten Teams im Wettbewerb der Zwölf- bis 15-Jährigen zu prämieren – der Sieger ist der Abenteuerspielplatz Römerbrunnen, eine Einrichtung des Jugendamtes der Stadt Mönchengladbach. Dann dürfen die Kinder wieder laut sein, den Sieg bejubeln.
Am vergangenen Freitag, 12. Januar, organisierten Glitt und der Jugendhilfeträger De Kull in Neuwerk zum vierten Mal das Fußballnachtturnier für Jugendeinrichtungen – zusammen mit Frederik Riedel vom Abenteuerspielplatz Bernhardstraße und dem Jugendamt der Stadt. „Das Event hat sich etabliert. Am Anfang des Jahres ist immer ein guter Zeitpunkt, den Kindern das anzubieten. Es ist schön, dass wir dann einmal
alle zusammenkommen“, sagt Glitt.
Dieses Mal waren zwölf soziale Einrichtungen aus Mönchengladbach mit 15 Mannschaften und 130 Jugendlichen dabei, aufgeteilt in zwei Altersgruppen: Ein Turnier für die Zwölf- bis 15-Jährigen sowie ein Turnier für die 15- bis 19-Jährigen. Es hätten laut Glitt aber auch 20 Einrichtungen teilnehmen können – zumindest gab es im Vorfeld entsprechend großes Interesse. „Das Turnier richtet sich an Jugendeinrichtungen,
egal ob offen, frei oder städtisch, sowie Wohngruppen und Jugendzentren. Und wir merken den gestiegenen Zulauf“, so Glitt.
Dass das Event zieht, sah man auch auf der Tribüne: Viele Jugendliche waren zur Unterstützung gekommen, feuerten an, hatten Plakate gemalt. Jede Mannschaft lief zudem mit eigenen Trikots auf, die teilweise extra für das Turnier bestellt wurden. Ein Team ließ sich Retro-Trikots der Borussia aus den 1970er Jahren anfertigen,
inklusive Erdgas-Werbeschriftzug. Im Foyer standen zudem eine Playstation, ein Tischkicker sowie weitere Mitmach-Angebote zur Verfügung. Und wer wollte, konnte sich „High-Fives“, Autogramme und Erinnerungsfotos mit Jünter, dem Maskottchen der Borussia, abholen. „Wir schauen auch, wie wir das Rahmenprogramm erweitern können, und versuchen, ein Eventcharakter zu schaffen“, sagt Glitt.
Ein Turnier für Jugendeinrichtungen
gab es auch in früheren Jahren bereits in Mönchengladbach. Aber erst das Engagement von De Kull belebte diese Veranstaltung wieder. „Es gab einen Facharbeitskreis Fußball der Stadt, da haben wir uns eingebracht, da das Turnier thematisch einfach gut zu uns passt“, sagt Glitt. Seit 2014 engagiert sich der Verein De Kull mit sozialen und pädagogischen Projekten für Jugendliche, 2020 richtete man erstmals das Fußballnachtturnier aus. „Das spricht auch
Kinder an, die für die Vereine nicht ganz einfach zu erreichen sind. Denn Fußball ist für Kinder immer ein Thema. Dafür ist das Format toll“, sagt Henning Wimmers, Leiter der Abteilung Jugendpflege und Prävention in Mönchengladbach, der mit einer Delegation der Stadt ebenfalls vor Ort war. Außerdem veranstaltet De Kull seit 2021 zusätzlich ab Frühjahr die sogenannte Bolzplatzliga, eine Straßenfußballliga für Jugendliche in Mönchengladbach.
In der Altersklasse 15- bis 19-Jährigen gab es schließlich einen Heimsieg für De Kull. Als Preis für die Sieger beider Altersklassen steht nun ein Techniktraining bei Simon Sommer an, dem Trainer des A-Ligisten Odenkirchen, der sich seit einiger Zeit ebenfalls bei De Kull engagiert. Und obendrein noch Tickets für ein Heimspiel der Borussia in der Nordkurve.