Rheinische Post Erkelenz

Zwei waren noch schneller als Hack

Robin Hack traf gegen den VfB Stuttgart bereits nach 21 Sekunden. Damit belegt er im Ranking der schnellste­n Bundesliga­tore Borussias aber nur den dritten Platz.

- VON THOMAS GRULKE

Robin Hack hat mit seinem 1:0 nach 21 Sekunden gegen den VfB Stuttgart für Borussia ausgeglich­en. Was sich zunächst einmal schräg liest, ist schnell erklärt. Der „Ausgleich“bezieht sich auf die Gladbacher Blitztore-Historie in der Bundesliga: Am Sonntag erzielten die Borussen zum 14. Mal ein Tor in der ersten Minute einer Bundesliga­partie – genauso viele Gegentore haben sie bislang innerhalb der ersten 60 Sekunden im Fußball-Oberhaus kassiert. Und auch ansonsten ist damit jetzt vieles ausgeglich­en, denn zum zehnten Mal gelang ein derart schnelles 1:0 zu Hause, genauso oft gab es den 0:1-Rückstand auswärts.

Hack hat es damit in die Geschichts­bücher geschafft, seine Vorgänger in diesem speziellen Kapitel heißen Jupp Heynckes (dreimal), Günter Netzer (zweimal), Rainer Bonhof, Uwe Rahn, Frank Mill, Hans-Jörg Criens, Martin Dahlin, Markus Hausweiler, Oscar Wendt und Alassane Plea. An die Spitze der schnellste­n Borussen-Tore ging es für Hack allerdings nicht.

Da steht immer noch Dahlin – der Schwede traf am 22. März 1997 bereits nach 16 Sekunden zum 1:0 bei Borussia Dortmund und leitete damit ebenfalls einen 3:1-Sieg ein. Auch das zweitschne­llste Tor der Gladbacher fiel gegen die Namenscous­ine: Heynckes benötigte am 29. April 1978 nur 20 Sekunden, um das erste seiner fünf Tore an jenem Tag zu schießen – das Spiel endete mit dem Rekorderge­bnis von 12:0.

Die Dortmunder waren noch ein drittes Mal Leidtragen­de eines

Gladbacher Blitzstart­s: Am 11. April 2015 traf Wendt beim 3:1-Heimerfolg nach 28 Sekunden. Stuttgart ist nun nach dem Karlsruher SC und dem Hamburger SV der dritte Klub, der zum zweiten Mal gegen Gladbach ein Tor in der ersten Minute kassierte. Beim ersten Mal, am letzten Spieltag der Saison 1972/73, drehte der VfB jedoch noch das Spiel und gewann 4:3. Das war damals kein Einzelfall: Drei der 14 Spiele mit einem Blitztor gingen verloren, nun gegen Stuttgart gelang immerhin der zehnte Sieg.

Das bislang letzte Tor in der ersten Minute hatte der Vorlagenge­ber des zweiten Hack-Tores gegen Stuttgart erzielt. Plea benötigte am 16. Mai 2020 bei Eintracht Frankfurt 36 Sekunden für das Führungsto­r. Die Treffer der beiden Teamkolleg­en verbindet noch mehr als das Blitztor. Zum einen endeten beide Spiele mit einem 3:1-Sieg – so wie sechs der zehn Spiele, die Gladbach nach einem so schnellen Führungsto­r gewann. Zum anderen war auch Pleas Blitz-1:0 der perfekte Start bei einem Wiederbegi­nn.

Damals war es das erste Spiel nach dem ersten Corona-Lockdown, der die Bundesliga zu einer rund zweimonati­gen Pause gezwungen hatte. Nun traf Hack gleich nach dem Ende der Winterpaus­e. Dies war auch schon Criens am 20. Februar 1993 gelungen, als er zum Rückrunden­start nach rund einer halben Minute am Bökelberg zum 1:0 gegen den Karlsruher SC traf – natürlich gewann Gladbach 3:1.

Borussias letztes Gegentor in der ersten Minute liegt derweil schon mehr als fünf Jahre zurück: Am 25. November 2018 kassierte sie daheim gegen Hannover 96 nach 22 Sekunden das 0:1 – damals hatte sie bis zum Gegentor kein einziges Mal den Ball berührt. Dieses Detail ersparte sie dem VfB Stuttgart immerhin. Dafür gewann Gladbach einst noch gegen Hannover – allerdings nicht 3:1, sondern 4:1.

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FOTO: DPA Torjubel in der ersten Spielminut­e: Torschütze Robin Hack (r.) und Franck Honorat.

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