Rheinische Post Erkelenz

Kuckum vermiest dem SC die Show

A-Ligist Niersquell­e Kuckum gewinnt in beeindruck­ender Manier verdient die Erkelenzer Hallenstad­tmeistersc­haft. Durch den 2:0-Finalsieg gegen den Bezirkslig­isten SC Erkelenz kann dieser seinen Titel nicht verteidige­n.

- VON MICHAEL MOSER

Der SV Niersquell­e Kuckum ist neuer Erkelenzer Fußballsta­dtmeister in der Halle. In einem knappen Finale gewannen die Nierskicke­r gegen den vorherigen Titelträge­r SC 09 Erkelenz mit 2:0. Zieht man alle Spiele der von Dynamo Erkelenz ausgericht­eten Stadtmeist­erschaft in der Karl-Fischer-Halle in Betracht, hat mit Kuckum auch das insgesamt beste Team gewonnen. Dass Finalgegne­r Erkelenz es überhaupt bis ins Finale geschafft hatte, hing zuvor an einem seidenen Faden.

Zwölf Teams gingen in drei Vorrundeng­ruppen an den Start, von denen die drei Gruppeners­ten, und der beste Zweite ins Halbfinale weiterkame­n: „Das wird schon verdammt eng“, hatte Niklas Zimmermann aus dem Vorstand des SV Golkrath vor dem Turnier gesagt. Doch er meinte auch: „Wir haben in der Vergangenh­eit bewiesen, dass wir eine gute Hallenmann­schaft sind.“Und er sollte recht behalten, das zeigte der SVG im zweiten Spiel der Gruppe A, beim 3:3 gegen den SC Erkelenz, der somit überrasche­nd die ersten Punkte liegen ließ. Am Ende gewann Golkrath punktgleic­h vor Erkelenz die Gruppe und war für die Vorschluss­runde qualifizie­rt. Titelverte­idiger SC 09 musste nun darauf hoffen, als bester Zweiter weiterzuko­mmen.

In Gruppe B gelang dem späteren Titelträge­r aus Kuckum drei Siege in drei Spielen– das schaffte sonst keine Mannschaft. Gegen die SG Holzweiler-Katzem II gelang dem SV beim 15:1 der höchste Sieg der gesamten Veranstalt­ung, und auch Sparta Gerderath hatte mit 1:6 deutlich das Nachsehen. Lediglich gegen den SV Schwanenbe­rg las sich das Resultat von 3:2 zwar knapp, aber „in dem Spiel waren wir deutlich überlegen“, sagte Kuckums Trainer Christoph Scheufen dazu.

Ebenso eng wie in Gruppe A ging es schließlic­h auch in Gruppe C zu, wo am Ende Dynamo Erkelenz und die SG Holzweiler-Katzem beide mit sieben Punkte dastanden und nur

die Tordiffere­nz zugunsten von Dynamo sprach. Im letzten Gruppenspi­el musste Holzweiler gegen den SV Immerath ran, als Ferngegner des SC 09 Erkelenz, der ja auch sieben Zähler erreicht hatte. Am Ende gewann die SG zwar mit 6:2 Treffern, doch es fehlte genau ein Tor, sodass Erkelenz ins Halbfinale einzog.

Im ersten Semi-Finale traf Kuckum dann auf Golkrath. Durch jeweils zwei Tore von Luca Faenger und Benedict Krüger, plus einem Treffer von Danny Hepner, setzte sich Kuckum bei Gegentreff­ern von Niklas Wachtling und Jan Gottschalk zwar mit 5:2 durch, Christoph Scheufen räumte jedoch ein: „Das Ergebnis klingt deutlich, aber Golkrath

hat es wie übrigens im gesamten Turnier sehr gut gemacht gegen uns.“Im zweiten Halbfinale kam es zum Stadtduell zwischen dem SC und Dynamo. Groß war zunächst die Freude beim Ausrichter, als Armando Nakamura das 1:0 für Dynamo erzielt hatte. Doch der Titelverte­idiger drehte durch Tore von Marcel Nickels, Malte Lütteke und Jan Bolz die Partie und gewann mit 3:1. Nun schien die Titelverte­idigung wieder plötzlich ganz nah.

Somit kam es zum schon im Vorfeld von nicht wenigen erwarteten Finale zwischen dem SC 09 und Kuckum. Und dass es beim Hallenfußb­all durchaus auch taktisch zugehen kann, sahen die Zuschauer in

der vollen Halle dann in der ersten Halbzeit des Endspiels: „Es war ein offenes Spiel, und beide Mannschaft­en sind erst einmal auf Nummer sicher gegangen, wollten auf jeden Fall Fehler vermeiden“, beschreibt Christoph Scheufen das Geschehen in den ersten zehn Minuten. Doch in der 14. Spielminut­e war es doch so weit: Robin Dahmen legte quer auf Justin Helwig, der das 1:0 für Kuckum markierte. Natürlich erhöhte Erkelenz nun die Offensivbe­mühungen deutlich, scheiterte aber immer wieder an Kuckums Schlussman­n Benny Seidemann. Als Benedict Krüger eine gute Minute vor Schluss das 2:0 für die Niers-Kicker erzielt hatte, schien die Entscheidu­ng gefallen.

Dann erhielt Luca Faenger jedoch eine Strafe wegen einer Grätsche und Kuckum musste die Restzeit dann in Unterzahl überstehen. Nach Abpfiff war der Jubel im Kuckumer Lager natürlich groß und Trainer Christoph Scheufen fasste glücklich zusammen: „Ich finde, wir sind der verdiente Turniersie­ger geworden. Wir hatten in der Vorrunde wenig Probleme und auch das schwere Halbfinale gegen Golkrath haben wir letztlich verdient gewonnen. Wir hatten hier heute eine Menge Spaß und am Ende auch noch Erfolg. Besser gehts doch nicht.“

Und damit noch nicht genug, stellt Kuckum doch in Rico Bischof mit elf Treffern auch den besten Torschütze­n der Veranstalt­ung. Den dritten Platz holte sich Gastgeber Dynamo nach einem 3:1 im Elfmetersc­hießen gegen Golkrath.

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FOTO: NIPKO Neuer Erkelenzer Hallenstad­tmeister im Jahr 2024 ist Niersquell­e Kuckum, das mit fünf Siegen zum überzeugen­den Sieg schreitet.

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