Schneechaos: Heute kein Schulunterricht
Am Mittwoch soll es zu Blitzeis und starken Schneefällen kommen. Die Bezirksregierung hat beschlossen: Es wird keinen Präsenzbetrieb in den Schulen geben. Die Schulen reagieren darauf unterschiedlich.
KREIS HEINSBERG Im Kreis Heinsberg wird am Mittwoch der Präsenzbetrieb in den Schulen ausfallen. Das hat die Bezirksregierung Köln für ihren gesamten Regierungsbezirk beschlossen. Neben dem Kreis Heinsberg sind auch andere Kreise, etwa der Kreis Düren oder die Städteregion Aachen betroffen. Lediglich in den Städten Köln und Leverkusen dürfen die Eltern selbst entscheiden, ob der Schulweg für die Kinder zumutbar ist.
Hintergrund ist das Wetterchaos, das am Mittwoch erwartet wird. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor schwerem Schneefall und gleichzeitig auftretendem Blitzeis, weil kalte Luftmassen aus dem Norden auf wärmere Luft aus dem Süden treffen wird. Die Wetterfront soll vor allem die Mitte und den Süden Deutschlands treffen. Besonders im Westen wird mit großen Mengen Neuschnee gerechnet.
In den Schulen sollen Betreuungsgruppen und alternative Unterrichtsformen angeboten werden. „Die jeweiligen Schulleitungen entscheiden über die Einrichtung von Unterricht mit räumlicher Distanz“, teilt die Kreisverwaltung Heinsberg mit.
Das bedeutet: Für Schüler, die die Nachricht zu spät erreicht, und Härtefälle, in denen kurzfristig keine Betreuung organisiert werden kann, wird es zur Not eine Betreuung in den Schulen geben. Die Lehrkräfte sollen nach Möglichkeit ebenfalls zur Schule kommen.
Im Unterricht in „räumlicher Distanz“, wie es in Behördendeutsch formuliert ist, sind die Schulen seit der Pandemie geübt. So auch das Cornelius-Burgh-Gymnasium in Erkelenz. „Wir versuchen morgen Distanzunterricht“, sagt Schulleiter Anja Peters, „so gut unsere Möglichkeiten es erlauben“. Die Eltern seien per Elternnachricht informiert worden, die Schüler, die am Mittag noch in der Schule waren, per Durchsage ebenfalls.
Konkret soll über Teams ein Videounterricht stattfinden. „Wir hoffen, dass das W-Lan in der Schule
das mitmacht“, sagt Peters. Zwar sei die Internetanbindung zuletzt deutlich besser geworden, aber: „Die Situation, dass 60 Lehrkräfte gleichzeitig eine Videokonferenz mit ihren Klassen durchführen, hatten wir auch noch nicht.“Während der Coronapandemie hätten die Lehrkräfte meistens von zu Hause aus den Unterricht geleitet.
Aufgaben für die Schüler wird es aber definitiv geben. „Wenn es per Video nicht klappt, dann werden wir die Chatfunktion nutzen. Eine Kommunikation wird es auf jeden Fall geben“, sagt Peters.
Anders sieht das an vielen Grundschulen aus – wegen des Alters der Kinder ist ein Fernunterricht hier schwieriger. An der Grundschule Kückhoven fällt der Unterricht am Mittwoch deshalb beispielsweise komplett aus, sagt Schulleiter Marcus Johnen.
Auch in Wegberg weichen die Schulen weitestgehend auf Distanzunterricht aus. Ebenso wie im Maximilian-Kolbe-Gymnasium werden auch die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftshauptschule Schule am Grenzlandring aus der Ferne unterrichtet. „Über Schulfox informieren wir zum einen die Eltern über die Situation, zum anderen stellen die Fach- und Klassenlehrer ihren Schülern über diese Plattform Aufgaben, die sie zu Hause lösen sollen“, erklärt Schulleiterin Angela Theißen. Die Lehrkräfte seien allerdings dazu angehalten, in die Schule zu kommen, sofern es die Straßenverhältnisse zuließen. Von dort aus können sie dann mit ihren Schülern kommunizieren.
„Damit greifen wir auf die lange erprobten Corona-Maßnahmen zurück, die natürlich auch in diesem Fall von Vorteil sind“, so Theißen. Für den Fall, dass nicht alle Eltern rechtzeitig über Schulfox oder Instagram erreicht werden können und Schüler in die Schule kommen, habe sie ebenfalls einen Plan: „Sie dürfen natürlich bleiben, sollten aber den Wetterprognosen nach spätestens gegen 10 Uhr den Heimweg antreten, um sicher nach Hause zu kommen.“Ebenso handhabt das die GGS Am Beeckbach, wie Schulleiterin Britt Görtz mitteilt. Unterricht gibt es auch hier auf Distanz. „Durch unsere digitalen Möglichkeiten ist die Aufregung nicht ganz so groß. Problematisch wird es allerdings für manche Eltern, die ihre Kinder anderweitig unterbringen müssen.“