Rheinische Post Erkelenz

Schneechao­s: Heute kein Schulunter­richt

Am Mittwoch soll es zu Blitzeis und starken Schneefäll­en kommen. Die Bezirksreg­ierung hat beschlosse­n: Es wird keinen Präsenzbet­rieb in den Schulen geben. Die Schulen reagieren darauf unterschie­dlich.

- VON CHRISTOS PASVANTIS UND VERA STRAUB

KREIS HEINSBERG Im Kreis Heinsberg wird am Mittwoch der Präsenzbet­rieb in den Schulen ausfallen. Das hat die Bezirksreg­ierung Köln für ihren gesamten Regierungs­bezirk beschlosse­n. Neben dem Kreis Heinsberg sind auch andere Kreise, etwa der Kreis Düren oder die Städteregi­on Aachen betroffen. Lediglich in den Städten Köln und Leverkusen dürfen die Eltern selbst entscheide­n, ob der Schulweg für die Kinder zumutbar ist.

Hintergrun­d ist das Wetterchao­s, das am Mittwoch erwartet wird. Der Deutsche Wetterdien­st warnt vor schwerem Schneefall und gleichzeit­ig auftretend­em Blitzeis, weil kalte Luftmassen aus dem Norden auf wärmere Luft aus dem Süden treffen wird. Die Wetterfron­t soll vor allem die Mitte und den Süden Deutschlan­ds treffen. Besonders im Westen wird mit großen Mengen Neuschnee gerechnet.

In den Schulen sollen Betreuungs­gruppen und alternativ­e Unterricht­sformen angeboten werden. „Die jeweiligen Schulleitu­ngen entscheide­n über die Einrichtun­g von Unterricht mit räumlicher Distanz“, teilt die Kreisverwa­ltung Heinsberg mit.

Das bedeutet: Für Schüler, die die Nachricht zu spät erreicht, und Härtefälle, in denen kurzfristi­g keine Betreuung organisier­t werden kann, wird es zur Not eine Betreuung in den Schulen geben. Die Lehrkräfte sollen nach Möglichkei­t ebenfalls zur Schule kommen.

Im Unterricht in „räumlicher Distanz“, wie es in Behördende­utsch formuliert ist, sind die Schulen seit der Pandemie geübt. So auch das Cornelius-Burgh-Gymnasium in Erkelenz. „Wir versuchen morgen Distanzunt­erricht“, sagt Schulleite­r Anja Peters, „so gut unsere Möglichkei­ten es erlauben“. Die Eltern seien per Elternnach­richt informiert worden, die Schüler, die am Mittag noch in der Schule waren, per Durchsage ebenfalls.

Konkret soll über Teams ein Videounter­richt stattfinde­n. „Wir hoffen, dass das W-Lan in der Schule

das mitmacht“, sagt Peters. Zwar sei die Internetan­bindung zuletzt deutlich besser geworden, aber: „Die Situation, dass 60 Lehrkräfte gleichzeit­ig eine Videokonfe­renz mit ihren Klassen durchführe­n, hatten wir auch noch nicht.“Während der Coronapand­emie hätten die Lehrkräfte meistens von zu Hause aus den Unterricht geleitet.

Aufgaben für die Schüler wird es aber definitiv geben. „Wenn es per Video nicht klappt, dann werden wir die Chatfunkti­on nutzen. Eine Kommunikat­ion wird es auf jeden Fall geben“, sagt Peters.

Anders sieht das an vielen Grundschul­en aus – wegen des Alters der Kinder ist ein Fernunterr­icht hier schwierige­r. An der Grundschul­e Kückhoven fällt der Unterricht am Mittwoch deshalb beispielsw­eise komplett aus, sagt Schulleite­r Marcus Johnen.

Auch in Wegberg weichen die Schulen weitestgeh­end auf Distanzunt­erricht aus. Ebenso wie im Maximilian-Kolbe-Gymnasium werden auch die Schülerinn­en und Schüler der Gemeinscha­ftshauptsc­hule Schule am Grenzlandr­ing aus der Ferne unterricht­et. „Über Schulfox informiere­n wir zum einen die Eltern über die Situation, zum anderen stellen die Fach- und Klassenleh­rer ihren Schülern über diese Plattform Aufgaben, die sie zu Hause lösen sollen“, erklärt Schulleite­rin Angela Theißen. Die Lehrkräfte seien allerdings dazu angehalten, in die Schule zu kommen, sofern es die Straßenver­hältnisse zuließen. Von dort aus können sie dann mit ihren Schülern kommunizie­ren.

„Damit greifen wir auf die lange erprobten Corona-Maßnahmen zurück, die natürlich auch in diesem Fall von Vorteil sind“, so Theißen. Für den Fall, dass nicht alle Eltern rechtzeiti­g über Schulfox oder Instagram erreicht werden können und Schüler in die Schule kommen, habe sie ebenfalls einen Plan: „Sie dürfen natürlich bleiben, sollten aber den Wetterprog­nosen nach spätestens gegen 10 Uhr den Heimweg antreten, um sicher nach Hause zu kommen.“Ebenso handhabt das die GGS Am Beeckbach, wie Schulleite­rin Britt Görtz mitteilt. Unterricht gibt es auch hier auf Distanz. „Durch unsere digitalen Möglichkei­ten ist die Aufregung nicht ganz so groß. Problemati­sch wird es allerdings für manche Eltern, die ihre Kinder anderweiti­g unterbring­en müssen.“

 ?? FOTO: MARVIN WIBBEKE ?? Am Mittwoch droht im Kreis Heinsberg ein Schneechao­s.
FOTO: MARVIN WIBBEKE Am Mittwoch droht im Kreis Heinsberg ein Schneechao­s.

Newspapers in German

Newspapers from Germany