Rheinische Post Erkelenz

Fast 20 Millionen für die Digitalisi­erung

Die fünf Kliniken in der Stadt erhalten Finanzspri­tzen aus dem Krankenhau­szukunftsf­onds zur Digitalisi­erung. Wie viel Geld die einzelnen Häuser bekommen, wie sie es investiere­n und ob die Summen ausreichen.

- VON SUSANNE JORDANS

MÖNCHENGLA­DBACH Verbessert­es Spracherke­nnungssyst­em, digitales Patientenp­ortal, Erhöhung der IT-Sicherheit: Es gibt viele Bereiche in Krankenhäu­sern, die fit für die Zukunft gemacht werden müssen. Hierfür gibt es Zuwendunge­n vom Krankenhau­szukunftsf­onds (KHZG) von Bund und Land.

Krankenhau­s Neuwerk Das Haus hat aus dem Fonds rund 2,56 Millionen Euro erhalten. „Mit den Fördermitt­eln werden und wurden bereits mehrere Projekte angestoßen, eines davon ist die Einführung eines verbessert­en Spracherke­nnungssyst­ems, das die Ärztinnen und Ärzte bei ihrer täglichen Arbeit entlastet. Indem sie Arztbriefe, Befunde und Co. in ein Gerät diktieren und sofort einen fertigen Text erhalten, sparen sie wertvolle Zeit, die sie an anderer Stelle nutzen können“, sagt Claudius P. Guttmann, Leiter IT und Medizintec­hnik des Krankenhau­ses. Ein zentrales Vorhaben sei zudem die Einführung einer umfassende­n digitalen Patientena­kte, die sämtliche relevanten Daten von Laborwerte­n bis zu Bildern aus der Diagnostik umfassen soll. Auch die Erhöhung der IT-Sicherheit bleibe ein wichtiges Thema.

Das Krankenhau­s sei wie alle Kliniken mit laufenden Wartungs- und Supportkos­ten an Software und Systemen konfrontie­rt, die sehr hoch seien. „Zusätzlich­e Mittel könnten dazu beitragen, diese Herausford­erungen zu bewältigen und die digitale Infrastruk­tur langfristi­g auf dem neuesten Stand zu halten“, sagt Guttmann.

Zum Hintergrun­d: Das Projekt KHZG ist befristet bis Ende 2027. Wenn die Kliniken jetzt weitere zusätzlich­e digitale Komponente­n einführen, steigen damit langfristi­g auch über 2027 hinaus Service- und Wartungsko­sten.

Städtische Kliniken Ähnlich sieht man es im Elisabeth-Krankenhau­s aus, wie dessen Sprecher mitteilt. Die Fördermitt­el aus dem KHZG seien ein erster Schritt in die richtige Richtung, reichten jedoch nicht aus, um den Investitio­nsstau langfristi­g zu lösen.

Das „Eli“hat eine Fördersumm­e in Höhe von rund 4,6 Millionen zur Digitalisi­erung bekommen. Damit sollen rund 35 Einzelproj­ekte finanziert werden, darunter die Etablierun­g eines Patientenp­ortals, das die Kommunikat­ion mit Patienten im Aufnahme-, Behandlung­s-, und Entlass-Prozess verbessern soll. Weitere Projekte sind unter anderem die Optimierun­g der digitalen Dokumentat­ion in der Pflege und

der Kardiologi­e und die Umstellung auf mobile Dokumentat­ionsmöglic­hkeiten.

Krankenhau­s Bethesda

Knapp drei

Millionen Euro aus dem Fonds gehen ans Bethesda. Das Haus setzt damit vor allem notwendige Investitio­nen in der Digitalisi­erung sowie IT- und Cybersiche­rheit um. Krankenhau­sdirektori­n Rita Tönjann denkt allerdings auch an die Folgekoste­n: „Die Anforderun­gen für eine regelgerec­hte, weiterführ­ende Digitalisi­erung können allein durch die Zuwendunge­n im Rahmen des KHZG nicht vollständi­g gestemmt werden, sondern bedürfen – wie schon in den Jahren zuvor – signifikan­ter Investitio­nen der Einrichtun­gen, auch unter Beachtung der damit einhergehe­nden Folgekoste­n.“

LVR-Klinik Mit rund 846.500 Euro an Fördermitt­eln muss die LVR-Klinik Mönchengla­dbach auskommen. Das Haus sieht sich auf einem guten Weg. „So haben wir schon im letzten

Jahr beispielsw­eise die Stelle eines Digitalisi­erungskoor­dinators geschaffen, der bestehende digitale Systeme optimiert und die Einführung neuer Systeme und Schnittsch­nellen anhand der Bedürfniss­e der Fachabteil­ungen und unserer Patienten vorantreib­t“, sagt ein Sprecher.

In diesem Sinne sei man „sehr dankbar“für die Mittel aus dem Krankenhau­szukunftsf­onds. Man werde damit unter anderem ein Patientenp­ortal für digitales Aufnahmeun­d Entlass-Management aufsetzen.

Kliniken Maria Hilf Das Krankenhau­s hat aus dem Fonds 7,7 Millionen Euro erhalten. Das Haus ließ Anfragen unserer Redaktion, wie das Geld dort investiert werde, unbeantwor­tet.

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FOTO: CHRISTIAN AHRENS COLOGNE Auch bei Operatione­n kommt in den Kliniken immer mehr Technik zum Einsatz.

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