Fast 20 Millionen für die Digitalisierung
Die fünf Kliniken in der Stadt erhalten Finanzspritzen aus dem Krankenhauszukunftsfonds zur Digitalisierung. Wie viel Geld die einzelnen Häuser bekommen, wie sie es investieren und ob die Summen ausreichen.
MÖNCHENGLADBACH Verbessertes Spracherkennungssystem, digitales Patientenportal, Erhöhung der IT-Sicherheit: Es gibt viele Bereiche in Krankenhäusern, die fit für die Zukunft gemacht werden müssen. Hierfür gibt es Zuwendungen vom Krankenhauszukunftsfonds (KHZG) von Bund und Land.
Krankenhaus Neuwerk Das Haus hat aus dem Fonds rund 2,56 Millionen Euro erhalten. „Mit den Fördermitteln werden und wurden bereits mehrere Projekte angestoßen, eines davon ist die Einführung eines verbesserten Spracherkennungssystems, das die Ärztinnen und Ärzte bei ihrer täglichen Arbeit entlastet. Indem sie Arztbriefe, Befunde und Co. in ein Gerät diktieren und sofort einen fertigen Text erhalten, sparen sie wertvolle Zeit, die sie an anderer Stelle nutzen können“, sagt Claudius P. Guttmann, Leiter IT und Medizintechnik des Krankenhauses. Ein zentrales Vorhaben sei zudem die Einführung einer umfassenden digitalen Patientenakte, die sämtliche relevanten Daten von Laborwerten bis zu Bildern aus der Diagnostik umfassen soll. Auch die Erhöhung der IT-Sicherheit bleibe ein wichtiges Thema.
Das Krankenhaus sei wie alle Kliniken mit laufenden Wartungs- und Supportkosten an Software und Systemen konfrontiert, die sehr hoch seien. „Zusätzliche Mittel könnten dazu beitragen, diese Herausforderungen zu bewältigen und die digitale Infrastruktur langfristig auf dem neuesten Stand zu halten“, sagt Guttmann.
Zum Hintergrund: Das Projekt KHZG ist befristet bis Ende 2027. Wenn die Kliniken jetzt weitere zusätzliche digitale Komponenten einführen, steigen damit langfristig auch über 2027 hinaus Service- und Wartungskosten.
Städtische Kliniken Ähnlich sieht man es im Elisabeth-Krankenhaus aus, wie dessen Sprecher mitteilt. Die Fördermittel aus dem KHZG seien ein erster Schritt in die richtige Richtung, reichten jedoch nicht aus, um den Investitionsstau langfristig zu lösen.
Das „Eli“hat eine Fördersumme in Höhe von rund 4,6 Millionen zur Digitalisierung bekommen. Damit sollen rund 35 Einzelprojekte finanziert werden, darunter die Etablierung eines Patientenportals, das die Kommunikation mit Patienten im Aufnahme-, Behandlungs-, und Entlass-Prozess verbessern soll. Weitere Projekte sind unter anderem die Optimierung der digitalen Dokumentation in der Pflege und
der Kardiologie und die Umstellung auf mobile Dokumentationsmöglichkeiten.
Krankenhaus Bethesda
Knapp drei
Millionen Euro aus dem Fonds gehen ans Bethesda. Das Haus setzt damit vor allem notwendige Investitionen in der Digitalisierung sowie IT- und Cybersicherheit um. Krankenhausdirektorin Rita Tönjann denkt allerdings auch an die Folgekosten: „Die Anforderungen für eine regelgerechte, weiterführende Digitalisierung können allein durch die Zuwendungen im Rahmen des KHZG nicht vollständig gestemmt werden, sondern bedürfen – wie schon in den Jahren zuvor – signifikanter Investitionen der Einrichtungen, auch unter Beachtung der damit einhergehenden Folgekosten.“
LVR-Klinik Mit rund 846.500 Euro an Fördermitteln muss die LVR-Klinik Mönchengladbach auskommen. Das Haus sieht sich auf einem guten Weg. „So haben wir schon im letzten
Jahr beispielsweise die Stelle eines Digitalisierungskoordinators geschaffen, der bestehende digitale Systeme optimiert und die Einführung neuer Systeme und Schnittschnellen anhand der Bedürfnisse der Fachabteilungen und unserer Patienten vorantreibt“, sagt ein Sprecher.
In diesem Sinne sei man „sehr dankbar“für die Mittel aus dem Krankenhauszukunftsfonds. Man werde damit unter anderem ein Patientenportal für digitales Aufnahmeund Entlass-Management aufsetzen.
Kliniken Maria Hilf Das Krankenhaus hat aus dem Fonds 7,7 Millionen Euro erhalten. Das Haus ließ Anfragen unserer Redaktion, wie das Geld dort investiert werde, unbeantwortet.