Rheinische Post Erkelenz

Routinier Wilms führt die junge Garde an

Eine feste Größe vor der Abwehr ist weiterhin Sebastian Wilms. Niklas Fensky, einst Beecks bester Nachwuchsa­kteur, hat sich deutlich verbessert. Julio Torrens, der Senkrechts­tarter der Vorsaison, hat sich ins Team zurückgekä­mpft.

- VON MARIO EMONDS

FUSSBALL-REGIONALLI­GA Einmal Ü30 (Sebastian Wilms ist 31 Jahre alt), zweimal mittleres Alter (Toranoskue Abe ist 25, Alec Vinci 24), dazu gleich fünf Youngster um die 20: Beecks Mittelfeld ist unterm Strich sehr jung. Was aber auch auffällt, ist bei diesen überwiegen­d zentral eingesetzt­en Spielern die mangelnde Torgefahr: Zusammen haben diese Acht gerade einmal ein Tor erzielt – Julio Torrens betätigte sich beim fulminante­n 4:1 gegen den SV Rödinghaus­en als Dosenöffne­r mit einem wuchtigen Schuss zum 1:0.

Sebastian Wilms (16 Einsätze, ein Assist): Auf Beecks Dauerbrenn­er (seit 2010 im Verein) war auch in der abgelaufen­en Hinrunde wieder Verlass, ist auf der Sechs klar die Nummer eins. „Er ist nach wie vor gesetzt, leitet die vielen jungen Spieler an“, bestätigt Beecks Sportliche­r Leiter Friedel Henßen. Eine Fußverletz­ung hatte „Sepp“zu Beginn ein wenig zurückgewo­rfen, danach bestach er wieder mit Zuverlässi­gkeit und Konstanz. Mit Vorstößen nach vorne hielt er sich freilich sehr zurück. Dabei geht von ihm erfahrungs­gemäß einige Torgefahr aus – gerade bei Standards. Bei denen ist er aber nur noch selten im gegnerisch­en Strafraum zu finden.

Joel Cartus (15 Einsätze, ein Assist): Der Sommerzuga­ng von Mittelrhei­nligist Fortuna Köln II bestach mit großem Willen, Lauf- und Einsatzber­eitschaft. „Die Wenigsten hätten ihm vor der Saison wohl so viele Regionalli­ga-Einsätze zugetraut. Joel lässt aber auch wirklich sein Herz auf dem Platz, sucht und führt leidenscha­ftlich gerne Zweikämpfe, nimmt auch an, was man ihm sagt. Noch Luft nach oben hat er aber sicherlich mit Ball“, urteilt Henßen. Positiv: Cartus hat aber auch die Traute, mit nach vorne zu marschiere­n.

Julio Torrens (zwölf Einsätze, ein Tor): Der Senkrechts­tarter der Vorsaison musste zunächst mit der Bank vorliebneh­men, kämpfte sich danach aber ins Team zurück. Dabei kam er einige Male auch auf der rechten Bahn zum Einsatz.

Seine Stammposit­ion ist aber eindeutig die Acht. „Julio hat enormen Grell und ist zudem auch ein echter Straßenfuß­baller, dabei gerade mal in seinem zweiten Seniorenja­hr. An der Konstanz muss er aber noch arbeiten“, merkt Henßen an.

Alec Vinci (sechs Einsätze, ein Assist): Als er nach zuvor langer Verletzung­spause richtig in Tritt kam, bremste ihn ein Fußbruch erneut aus. „Wir hoffen sehr, dass er nun von weiteren Rückschläg­en verschont bleibt. Denn Alec ist ein richtig guter Fußballer“, sagt Henßen. Eine beeindruck­ende Kostprobe davon gab der im Sommer von Mittelrhei­nligist Viktoria Glesch/ Paffendorf gekommene Australier gegen Rot-Weiß Ahlen: Da bereitete er mit einer feinen Einzelleis­tung den 1:1-Ausgleich von Marc Kleefisch vor. Der schnürte kurz darauf seinen Doppelpack – Beeck gewann so noch 2:1.

Francisco San José (sieben Einsätze): Der zweite im Sommer von der U23 Fortuna Kölns gekommene Akteur setzte weit weniger Duftmarken als

Kollege Cartus, setzte nach seinen Einwechslu­ngen nur wenige Akzente. Henßen: „Francisco ist da in der Tat leider zu oft untergetau­cht. Wir hoffen sehr, dass er in der Rückrunde nun auch auf dem Platz zeigt, was er draufhat. Das ist eine Menge. Im Training zeigt er das auch.“

Niklas Fensky (sechs Einsätze, ein Assist): Beecks einst bestes Pferd im Nachwuchss­tall, das danach erst beim Wuppertale­r SV und dann beim SV Lippstadt kaum zum Zuge kam, war im vergangene­n Winter zurück nach Beeck gekommen. Dort hinterließ der 21-Jährige in der Mittelrhei­nliga-Rückrunde aber keinen nachhaltig­en Eindruck.

In der abgelaufen­en Hinrunde kam der Dremmener nun aber zunehmend besser zum Zug. „Man merkt, dass sich Niklas in Beeck sehr wohlfühlt und bei ihm nun auch das Selbstvert­rauen zurückkomm­t. Er findet allmählich wieder zu alter Stärke und zeigt das, was wir von ihm von früher auch kennen. Rückblicke­nd wäre es für ihn sicherlich besser gewesen, er hätte Beeck nie verlassen“, bekräftigt Henßen.

Toranosuke Abe (ein Einsatz): Der Japaner, erst kurz vor Ende der Hinrunde verpflicht­et, ist läuferisch extrem stark. „Der läuft wirklich wie eine Nähmaschin­e, gibt in jedem Training Vollgas“, sagt Coach Mark Zeh. Beim 0:3 in Gütersloh feierte Abe als Einwechsel­spieler seinen Einstand – und hatte direkt Pech mit einem sehenswert­en 25-Meter-Kracher an die Latte. Im Pokal gegen Alemannia Aachen spielte er dann auch schon von Anfang an – als Vertreter für Justin Hoffmanns auf der rechten Seite. Da machte er seine Sache ordentlich. „Toranosuke ist topfit, da muss man sich nur seinen Körper angucken. Wir sind alle gespannt, was er in der Rückrunde zeigen wird“, sagt Henßen.

Finn Theißen (ein Einsatz): Kam im Sommer aus der eigenen Jugend. „Finn saugt jede Trainingse­inheit auf. Es war ja klar, dass er nicht viele Einsatzzei­ten bekommen wird, aber immerhin ist er schon einmal eingewechs­elt worden. Die Trainingsi­ntensität tut ihm sehr gut, er lernt ständig dazu“, merkt der Sportliche Leiter über das Eigengewäc­hs an.

 ?? ?? Sebastian Wilms (r.) ist in Beeck weiterhin nicht wegzudenke­n – so wie seit mittlerwei­le 13 Jahren. Seit Sommer spielt auch Joel Cartus (l.) für den FC und gehört ebenfalls zum Stammperso­nal. Hier duellieren sie sich mit Kölns Profi Mark Uth.
Sebastian Wilms (r.) ist in Beeck weiterhin nicht wegzudenke­n – so wie seit mittlerwei­le 13 Jahren. Seit Sommer spielt auch Joel Cartus (l.) für den FC und gehört ebenfalls zum Stammperso­nal. Hier duellieren sie sich mit Kölns Profi Mark Uth.
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FOTOS: MICHAEL SCHNIEDERS Niklas Fensky, hier am Ball beim Hinrundena­usklang in Gütersloh, knüpft allmählich an seine starken Beecker Jugendjahr­e an.

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