Zuspruch für Grevenbroicher Wasser
Der Wickrather Heimatverein hatte zum Neujahrsempfang geladen. Es gab Lob und Kritik.
Gefühlsausbrüche gab es nur wenige. Aber einer machte ziemlich deutlich, wie die Wickrather zu dem Plan der NEW stehen auch die ehemals eigenständige Gemeinde mit Trinkwasser zu beliefern. Bisher übernehmen diese Aufgabe die Kreiswerke Grevenbroich. „Wir sind mit der Qualität und dem Preis zufrieden und wollen keine Änderung“, sagte Ulrich Mones (SPD) und erntete Applaus, der nur als bezeichnend beschrieben werden kann.
Die, die dem Bezirksvorsteher da zustimmten, waren Politiker, Vertreter von Polizei und Feuerwehr, vom Winterbrauchtum, Mitglieder aus Vereinen und Institutionen Wickraths. Sie alle hatten sich auf Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins im Nassauer Stall zum Neujahrsempfang versammelt. Und sie lauschten Mones, am Rednerpult in seiner Rolle des Bezirksvorstehers, wie er über die positiven und negativen Entwicklungen
sprach: Noch immer gebe es keine Sanierungspläne für das Rathaus und das Vogelkundliche Museum, die aber dringend nötig seien. Auf die Entscheidung im Trinkwasser-Streit warte er gespannt. Die Ertüchtigung des Spielplatzes an der Hochstadenstraße hebt Mones positiv hervor. Beim neuen Wohngebiet im Westen hoffe er, „dass sich junge Familien die Häuser auch leisten können“. Die aufgeschobene Lärmsanierung an Bahnstrecken ärgern ihn, den viel diskutierten Radwegeausbau identifiziert er als Streitthema. Und in dem geplanten „Quartiersbudget“sieht der Bezirksvorsteher eine große Chance. Dank richtet Mones an die Ehrenamtler, deren Arbeit unbezahlbar sei.
Professor Knut Jacobi, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, blickte zurück auf erfolgreiche (Musikwoche, Heimatausstellung, Fest am See) und weniger erfolgreiche Veranstaltungen (Kinderfest, Adventsfest) des
Vereins – wobei letztgenannte vor allem „ins Wasser gefallen“seien. Jacobi lobte die Wickrather, die dennoch kamen und sich engagierten. Und er hob die Kooperation der Vereine hervor: „Was ein Verein nicht schaffen kann, ermöglichen wir gemeinsam.“Auf dem Programm für 2024 steht Bekanntes – darunter das „JazzPicknick“(20. Mai), das „Fest am See“(27./28. Juli) oder der „Advent auf dem Lindenplatz“(7. Dezember) –, aber auch Abgewandeltes. So war die Musikwoche 2023 so erfolgreich, dass für dieses Jahr sechs Termine angesetzt sind (vom 21. bis 28. April).
Kooperationspartner des Empfangs war die Herman-van-VeenSchule, deren Leiterin Melanie Schneider, das Konzept vorstellte. Und Stefan Schmitz, Vorsitzender der KG „Die Kreuzherren“, warb für die gemeinschaftliche Arbeit der Vereine. Kritisch mahnte er die fehlenden Veranstaltungsflächen und die immer weiter steigenden Kosten bei Events an.