14, 17, 70 – Borussias Zahlen der Hinrunde
Gladbach hat Einiges liegengelassen in der ersten Saisonhälfte. Das unterstreichen auch die Zahlen der Vorrunde – in einem Punkt ist den Borussen allerdings etwas höchst Seltenes gelungen.
Der in den Januar gerückte letzte Hinrundenspieltag macht es möglich, dass nach einem Spiel im neuen Jahr schon wieder Bilanz gezogen werden darf. Denn erst mit dem 3:1-Erfolg der Borussen gegen den VfB Stuttgart ist die erste Halbserie der Gladbacher unter Trainer Gerardo Seoane wirklich komplett. Wir haben geschaut, welche Zahlen und Fakten besonders auffällig an der Ausbeute der Gladbacher sind.
10. Platz Die Einstelligkeit zur Saison-Halbzeit verspielte Borussia kurz vor Weihnachten, mit dem Sieg gegen den VfB ging es aber immerhin noch hoch vom zwölften auf den zehnten Rang. Damit endet zum dritten Mal seit der Relegationsrettung 2011 eine Hinserie in der Zweistelligkeit. Sowohl 2016/17 als auch 2021/22 hatte Gladbach die Vorrunde auf dem 14. Rang beendet. Im ersten Fall ging es bis zum Saisonende noch hoch auf Platz neun, im zweiten wurden die Borussen Zehnter.
20 Punkte 1,18 Zähler pro Spiel – das ist der Punkteschnitt von Trainer Gerardo Seoane mit seiner Mannschaft an den ersten 17 Spieltagen – das ist ausbaufähig. Unter Daniel Farke holte Gladbach im Vorjahr zwei Punkte mehr, unter Adi Hütter in der Saison zuvor einen weniger. Unter 20 Zählern blieb Borussia ansonsten seit der Relegation 2011 nur in der Spielzeit 2016/17 (17 Punkte). Seoanes Team sollte sich für die kommenden Monate die Ausbeute des zweiten Halbjahres unter Hütter zum Ziel nehmen: Damals kam Gladbach letztmals in einer Halbserie auf mehr als 25 Zähler (26).
17 Zähler verspielt Um diese Zahl kommt Borussia nicht herum, auch wenn sie in den vergangenen Wochen schon oft thematisiert worden ist. Viel zu viel ließen die Gladbacher liegen nach Führungen, da sind sie klar Ligaspitze vor dem VfL Wolfsburg, der 13 Zähler verspielte. Das einzig positive daran ist, dass Gladbach in zwölf der 17 Hinrundenspiele zeitweise in Führung lag, diesen Wert toppen nur noch Leverkusen, Bayern (je 14) und Stuttgart (13). In zwölf Partien lag Borussia auch zurück, daraus holte sie noch fünf Punkte – damit liegt sie auf dem achten Rang ligaweit.
34 Tore Erfreulich ist die Offensivstärke – vor allem angesichts des Aderlasses im Sommer, als die besten vier Torschützen (Marcus Thuram, Jonas Hofmann, Lars Stindl und Ramy Bensebaini) den Klub verließen. Jetzt stellt Gladbach die fünftbeste Offensive der Liga, nur zweimal trafen die Borussen in ihren vergangenen 25 Bundesligaspielzeiten häufiger in einer Hinrunde: 2013/14 (35) und 2018/19 (36). Ganz wichtig dabei: Nur zweimal blieb Seoanes Mannschaft ohne Tore – gegen die Topteams Leverkusen (0:3) und Leipzig (0:1), in den vergangenen zwölf Spielen traf Gladbach aber immer.
36 Gegentore
Auf der anderen Seite steht die schwache Defensivbilanz,
die nur noch vom Tabellenletzten Darmstadt unterboten wird (44 Gegentreffer). Überhaupt hat Gladbach in seiner Bundesligahistorie nur zweimal mehr Tore in einer Hinserie kassiert: In der Saison der Relegationsrettung 2010/11 waren es 47, und im ersten Abstiegsjahr 1998/99 kamen 43 Tore zusammen. Ein paar „Zu null“-Spiele würden den Gladbachern in der Rückserie guttun. Im ersten Saisonteil gab es nur eines, beim 4:0 gegen den VfL Wolfsburg.
70 Tore Die beiden zuvor besprochenen Werte bedeuten aber auch: Borussia bot ihren Fans insgesamt viel Spektakel, 70 Treffern in den Spielen mit Gladbacher Beteiligung machen 4,18 Treffer pro Partie. Da können in der Hinrunde nur die Bayern mithalten – 67 Tore in 16 Partien (4,19 im Schnitt). In Gladbach gab es bislang nur vier Hinrunden
mit mehr Toren: 1984/85 (76), 1967/68 (74) und 1973/74 sowie 2010/11 (je 73). Dass Borussia aber im Schnitt sowohl mindestens zwei Tore schießt als auch kassiert, hat es zuvor nur einmal gegeben – 1972/73, der letzten Saison mit Günter Netzer – stand das Torverhältnis nach der Hinrunde bei 35:35.
14 Torschützen Die 34 Gladbacher Tore sind zudem gut verteilt – 14 verschiedene Schützen haben bislang sonst nur die Leipziger zu bieten. Borussia hat derweil schon die Torschützen-Anzahl der gesamten vergangenen Saison erreicht. Zum Vereinsrekord (17 verschiedene Schützen) fehlen noch drei – infrage kommen unter anderem noch Marvin Friedrich, Luca Netz, Christoph Kramer, Patrick Herrmann, GrantLeon Ranos – oder das neue Kadermitglied Shio Fukuda.