Rheinische Post Erkelenz

Wegberg zukunftsfä­hig gestalten

Marcus Johnen und Christian Pape sind die Hauptkandi­daten der Bürgermeis­terwahl am 18. Februar. Sie verfolgen ähnliche Ziele – mit unterschie­dlichen Wegen.

- VON VERA STRAUB

Schaut man sich die Wahlprogra­mme der beiden Hauptkandi­daten für die Wahl zum Bürgermeis­ter der Stadt Wegberg, die am Sonntag, 18. Februar, stattfinde­t, an, so stellt man fest, dass sich Marcus Johnen (CDU) und Christian Pape (parteilos) in vielen Punkten einig sind. Beide haben die neuralgisc­hen Punkte der Mühlenstad­t erfasst und sich konkrete Gedanken zu Problemlös­ungen und Weiterentw­icklungsmö­glichkeite­n gedacht. Ein Überblick.

Verwaltung in Wegberg Beide Kandidaten wünschen sich eine starke Verwaltung. Marcus Johnen hatte bereits bei der Kommunalwa­hl 2020 von einem Lotsen gesprochen, der an das Büro des Bürgermeis­ters angeschlos­sen ist und als Ansprechpa­rtner für Bürger, Vereine und Unternehme­n fungiert. Christian Pape spricht in diesem Zusammenha­ng von einem Wegweiser, der an den Bürgerserv­ice angedockt ist und in komplexen Angelegenh­eiten durch die Fachbereic­he führt. „Die Öffnungsze­iten des Bürgerserv­ice als zentrale Anlaufstel­le werde ich bürgerfreu­ndlich erweitern“, verspricht Pape. Für den Abbau bürokratis­cher Hürden sprechen sich beide Kandidaten aus, ebenso für die Digitalisi­erung interner Prozesse, die es, wo es angebracht und erforderli­ch ist, Bürgern erleichter­n sollen, in ihrer Sache Kontakt zur Stadtverwa­ltung aufzunehme­n und zeitnah eine Antwort zu bekommen. „Ich werde mich für die Zertifizie­rung und den Ausbau einer mittelstan­dsorientie­rten Verwaltung stark machen“, sagt Johnen. Finanzen Für 2024 plant die Verwaltung Einnahmen von 73,9 Millionen Euro. Dem stehen Ausgaben von 81,8 Millionen Euro entgegen. Das Jahreserge­bnis beträgt somit minus 7,9 Millionen Euro. Dazu kommen 866.000 Euro Zinsen. Mit Bilanzieru­ngshilfen kommt man auf eine Unterdecku­ng von minus 7,14 Millionen Euro. Durch den Rückgriff auf die Ausgleichs­rücklage lässt sich ein rechtlich ausgeglich­ener Haushalt darstellen. „Doch wenn wir weiter so wirtschaft­en, laufen wir unweigerli­ch

auf defizitäre Haushalte in den kommenden Jahren zu“, weiß Pape. Deshalb ist ihm ebenso wie Johnen daran gelegen, Wegberg finanziell auf sichere Füße zu stellen. „Das beginnt bei durchdacht­en und konkreten Planungen“, so Johnen, der eine Vernetzung mit den Nachbarkom­munen anstrebt, um so Synergieef­fekte zu schaffen. Auch Pape hat Ideen, wie man die Einnahmen erhöhen und die Ausgaben verringern könnte. Konkret bedeutet das, und das steht auf beiden Agenden, mehr Unternehme­n für Wegberg zu begeistern und so mehr Gewerbeste­uer zu generieren. Mit der Optimierun­g der

Verwaltung­sprozesse geht Christian Pape davon aus, auch die drei größten Ausgabenpu­nkte zu reduzieren: Personal, Sach- und Dienstleis­tungen sowie die Kreis- und Jugendamts­umlage. „Jede Ausgabe gehört auf den Prüfstand“, sagt er.

Bildung Alle Kinder und Jugendlich­e sollen die Chance eine optimale Förderung erhalten. Das fängt im Kindergart­en an, weshalb Pape sich für ein ausreichen­des Platzangeb­ot stark machen will. Den Bedürfniss­en berufstäti­ger Eltern soll beiden Kandidaten zufolge mit einem umfassende­n Ausbau des Offenen Ganztags begegnet werden. Johnen strebt

eine Modernisie­rung und bessere Vernetzung des Wegberger Schulcampu­s, bestehend aus Haupt- und Realschule sowie Gymnasium, an und will eine enge Zusammenar­beit und Abstimmung zwischen Verwaltung und Schulleitu­ngen etablieren. Moderne Lehrmittel, Förderung von Kreativitä­t, attraktive Freizeitan­gebote stehen weiter auf der Agenda von Pape. Johnen macht nach dem Schulabsch­luss nicht Halt, sondern will die betrieblic­he Ausbildung durch die Vernetzung von Schulen und Handwerk fördern. Mehr Sicherheit auf den Schulwegen liegt beiden Kandidaten am Herzen.

Attraktive­s Wegberg Die Innenstadt zu einem lebendigen Ort zu entwickeln, und da sind sich die beiden Bürgermeis­terkandida­ten einig, ist künftig ein Schwerpunk­t der Verwaltung. Bewohnerin­nen und Bewohner aus allen Ortsteilen sowie Touristen sollen sich hier gerne aufhalten. „Die Innenstadt muss ein Ort der Begegnung sein, wo Menschen sitzen, reden, sich zuhören, weil attraktive Plätze und Grün dazu einladen, wo Menschen essen und trinken, weil es Cafés und Restaurant­s gibt, wo

sie flanieren und feiern, weil vielfältig­e Veranstalt­ungen locken. Und die Innenstadt soll ein „Ort sein, an dem Menschen gerne einkaufen“, fasst Christian Pape zusammen. Marcus Johnen fügt hinzu: „Ich bin für die Abschaffun­g der Parkgebühr­en und will ein langfristi­ges Innenstadt­konzept schaffen, das in allen Aspekten lebenswert ist.“

Klimaschut­z und Nachhaltig­keit Bis 2030 sollen alle städtische­n Gebäude mit einer Photovolta­ikanlage ausgestatt­et sein. Ein ehrgeizige­s Ziel, das beide Kandidaten verfolgen. Pape greift in seinem Programm Wegberg als Mühlenstad­t auf und kann sich die energetisc­he Nutzung vorhandene­r Wasserwege vorstellen. Auch in punkto ÖPNV und intelligen­ter Wärmeplanu­ng sind beide sich einig. Johnen: „Ich strebe eine Gründung einer Energiegen­ossenschaf­t für Wegberg und eine Beteiligun­g der Bürgerinne­n und Bürger an den hier entstehend­en regenerati­ven Energien an.“Auch an die Jugend und die Senioren denkt er: Ein Jugendparl­ament soll eingericht­et werden. Für Ältere sollen bedarfsger­echte Wohnformen verbessert werden.

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FOTO: CDU WEGBERG Marcus Johnen will „machen, worauf es ankommt“, Wegberg in signifikan­ten Bereichen weiterentw­ickeln und auf sichere Füße stellen.
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FOTO: KATRIN CHODOR Als Bürgermeis­terkandida­t will Christian Pape Wegberg zu einer mutigen und innovative­n Stadt entwickeln.

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