Ohne Stotterstart aus der Winterpause
Die Handballerinnen vom Rheydter TV und TV Lobberich schauen auf eine wechselhafte Hinrunde. Der RTV belohnt sich zu selten, dem TVL fehlt es an Nachwuchs.
Mit 9:19 Punkten und einer schwachen Offensive belegt der Rheydter TV im neuen Jahr den zwölften Tabellenplatz und ist momentan akut abstiegsgefährdet. „Uns fehlen noch ein paar Punkte“, so der Rheydter Trainer Jörg Heilmann. „In vielen Spielen waren wir nicht immer das schlechtere Team. Häufig waren wir sehr nah dran, haben uns für die Mühen allerdings viel zu selten belohnt“, findet er.
Die Defizite in der Abwehr haben zumindest einen Grund, denn am dritten Spieltag zog sich die etatmäßige Torhüterin Leonie Krampe einen Kreuzbandriss zu und wird diese Saison wohl kaum noch einmal die Handballschuhe schnüren. „Diesen Ausfall konnten wir natürlich nicht so einfach kompensieren“, sagt Heilmann, Nachholbedarf gibt es allerdings auch im Angriff, wobei es hier die Trefferquote ist, die Sorgen bereitet.
Dennoch macht sich bem RTV keine Verzweiflung breit. Die Mannschaft ist gewillt, stets die bestmögliche Leistung abzurufen und in den letzten Wochen ist es auch schon deutlich besser geworden, auch wenn die Resultate bei zuletzt 2:8-Punkten eine andere Sprache sprechen. „Die Mannschaft ist ein echtes Team und sehr viele Spielerinnen sind untereinander auch befreundet. Wichtig für uns war auch, dass Ricarda Reitz nach ihrem Abstecher
nach Aldekerk wieder bei uns gelandet ist“, betont Heilmann.
Am Sonntagnachmittag geht es dann zur HSG Hiesfeld/Aldenrade, gegen die das Hinspiel noch mit 31:28 gewonnen werden konnte. „Dieses Spiel war ein gutes Beispiel dafür, dass, wenn es im Angriff läuft, wir auch in der Lage sind fast jeden Gegner in der Liga zu schlagen“, glaubt Heilmann, der alle Spielerinnen an Bord hat. Und er fügt an: „Natürlich ist es nicht unsere Zeit, an der wir gerne Handball spielen, aber wir versuchen, den Erfolg aus dem Hinspiel zu wiederholen.“
Beim TV Lobberich lief es dagegen schon viel besser, auch wenn das Team einen Stotterstart hinlegte. Nunmehr findet man sich mit 14:14-Punkten auf dem siebten Tabellenplatz wieder und konnte immerhin die letzten vier Begegnungen für sich entscheiden. „Als ich das Team übernommen habe, war es schon spät in der Vorbereitung“, betont der Lobbericher Trainer Duc Bui. „Das hatte ich nicht geplant, zumal ich davor ein paar Jahre im Männerbereich tätig war, aber von der ersten Sekunde an habe ich mich auf diese Herausforderung gefreut“, sagt er. Mittlerweile trainiere man sehr gut miteinander, habe sich weiterentwickelt und auch zueinander gefunden: „ Wir sprechen immer häufiger eine identische HandballSprache. So bin ich mittlerweile im Großen und Ganzen mit der bisherigen Saison zufrieden“, sagt Bui.
Bui sieht aber auch Missstände, es seien zwar drei Teams im Frauenbereich gemeldet, doch im Bereich der weiblichen Jugend sähe es im Verein überhaupt nicht gut aus. „Wir müssen die Jugendarbeit wieder viel stärker intensivieren“, sagt der Trainer. Für die nächste Saison gebe es keine Spielerin, die aus dem Jugendbereich zu den Senioren wechselt. „Da ist zwar noch die eine oder andere Spielerin aus der zweiten Mannschaft, die den Sprung schaffen könnte. Aber wenn sich Spielerinnen aus der ersten Mannschaft verabschieden sollten, müssen wir versuchen, anderen Talenten aus der Umgebung aus tieferklassigen Vereinen die Oberliga schmackhaft zu machen“, weiß Bui. Das erste Spiel 2024 findet für den TVL beim SSV Gartenstadt statt, wo das erste Aufeinandertreffen mit 45:20 gewonnen wurde. „An diesem Tag funktionierte bei uns alles und Gartenstadt war völlig neben der Spur. Wir dürfen nicht glauben, dass sich das so schnell wiederholen lässt, denn der SSV ist eigentlich deutlich stärker und zu Hause auch eine Macht. Außerdem werden wir wohl auf Spielerinnen verzichten müssen, die arbeiten müssen“, analysiert der Coach.
„Wir müssen die Jugendarbeit wieder viel stärker intensivieren“Duc Bui Trainer TV Lobberich