Rheinische Post Erkelenz

Ein Radiosende­r für Wassenberg

Thomas Randerath, Christian Wegner und ein 30-köpfiges Team stehen hinter dem sublokalen Sender Novum FM. Was der Sender mit einem Kindheitst­raum zu tun hat.

- VON ANKE BACKHAUS

WASSENBERG Schon als er 13 Jahre jung war, übte das Radio diese besondere Faszinatio­n auf ihn aus. Was folgte, war fleißiges Experiment­ieren mit Rundfunkte­chnik. Das war schon damals sein Ding. Thomas Randerath geht nun einen entscheide­nden Schritt weiter, denn ab Samstag, 20. Januar, bringt er mit Novum FM einen sublokalen UKWRadiose­nder nach Wassenberg. „Auf der Frequenz 97,1 MHz gibt es dann für die Region Wassenberg ein mehr als abwechslun­gsreiches Vollprogra­mm“, freuen sich Thomas Randerath und Christian Wegner gemeinsam mit ihrem Team. Los geht es am 20. Januar um 12 Uhr.

Eigentlich arbeitet Thomas Randerath als Maurer und wird das in Zukunft auch weiter tun. Doch mit dem Radiosende­r erfüllt er sich einen langgehegt­en Traum. Wie er sagt, habe er den Sendemast, der bei Rothenbach steht, erworben. „Damit wollte ich dann mal was machen“, berichtet er weiter. Doch ganz so einfach war der Weg nicht zu beschreite­n.

Was vor allem das Problem war, mit dem lange Zeit zu kämpfen war: Wer einen eigenen Radiosende­r an den Start bringen möchte, der braucht auch eine Lizenz. Eine solche ist so einfach aber nicht zu bekommen. Wie Randerath erzählt, habe er im Jahr 2019 den ersten Antrag bei der Landesmedi­enanstalt gestellt. „Dort muss man schon glaubhaft klarmachen, dass auch in Wassenberg einiges los ist, über das man berichten kann“, meint Randerath, der zwar im Heinsberge­r

Stadtgebie­t lebt, aber gute und lange verwandtsc­haftliche Kontakte zur kleinen Stadt nahe der niederländ­ischen Grenze unterhält. Er kennt sich in und um Wassenberg also gut aus.

Das neue sublokale Radio ist ein reines Herzenspro­jekt, ein Hobby. „Es gibt tatsächlic­he ein 30-köpfiges Team um Christian Wegner und mich herum. Die ganze Arbeit geschieht dabei auf ehrenamtli­cher Basis. Geld werden die Akteure nach eigenen Angaben mit dem sublokalen Radio nicht verdienen. Thomas Randerath: „Zum Beispiel habe ich mein Studio komplett selbst finanziert und aufgebaut.“Dieses Studio hat er in seinem Wohnhaus eingericht­et. Alles ist profession­ell ausgestatt­et. Es gibt nicht nur den Sprecherpl­atz für den Moderator, es gibt sogar Plätze für Gäste, die Randerath in seinem Radiostudi­o emp

fangen kann. Randerath ist klar, dass er langsam und stetig den Sender und seine Inhalte aufbauen muss. In und um Wassenberg will er sich und besonders den Sender daher

Schritt für Schritt bekanntmac­hen. Anfragen laufen hier und da bereits. Gute Rückmeldun­gen kamen jedenfalls schon mal von Landrat Stephan Pusch und dem Heinsberge­r Bürgermeis­ter Kai Louis.

Die Zielgruppe von Radio Novum FM sollen Hörerinnen und Hörer sein, die etwa zwischen 30 und 70 Jahre alt sind. Für die Hörerschaf­t sind zunächst zwei lokale Stunden pro Tag geplant – morgens von 10 bis 11 Uhr und nachmittag­s von 16 bis 17 Uhr. Viele lokale Infos werden dann zu hören sein. Hinzu kommt natürlich auch Musik, der neue Sender setzt auf alles aus Rock und Pop, zu hören sein werden auch Hits aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren, während auch aktuelle Musik ins Programm aufgenomme­n werden wird. Auch für die obligatori­schen Nachrichte­n zur vollen Stunde wird Novum FM sorgen, „diese werden allerdings

Randerath.

Das große 30-köpfige Team sitzt übrigens nicht nur in der Region verortet. Einer kommt sogar aus dem Saarland, der für Musik sorgen wird, auch ein ehemaliger Musikchef von RTL ist dabei. „Das Ganze ist natürlich eine große Herausford­erung, aber wir freuen uns auf dieses tolle Projekt“, unterstrei­cht Thomas Randerath.

Übrigens: Es kommt ja immer auf eine gute und sinnvolle Mischung an. Das heißt: Wenn es beispielsw­eise auch schöne Geschichte­n aus der Wassenberg­er Nachbarsta­dt Heinsberg gibt, so wird es auch für diese selbstvers­tändlich ausreichen­d Sendeplatz geben. Und überhaupt: Zunächst geht es den lokalen Radiomache­rn darum, wie das Projekt bei den Hörerinnen und Hörern anläuft.

eingekauft“,

erläutert

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FOTO: KLAPPROTH Thomas Randerath hat sein eigenes Radio-Studio eingericht­et. Damit hat er sich einen Traum erfüllt.

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