Rheinische Post Erkelenz

„Kleesani“– ein starkes Duo als Lebensvers­icherung

Dass der FC zur Winterpaus­e über dem Strich steht, verdankt er in erhebliche­m Maß zwei Stürmern: Marc Kleefisch und Shpend Hasani haben jeweils sieben Tore geschossen. Und Timo Braun ist mit vier Assists bester Vorlagenge­ber. Finn Stromberg mangelt es bis

- VON MARIO EMONDS

FUSSBALL-REGIONALLI­GA Seit Sommer 2019 stürmen Shpend Hasani und Marc Kleefisch gemeinsam für den FC Wegberg-Beeck. Direkt im ersten Jahr hatten sie mit ihren Toren und Vorlagen entscheide­nden Anteil am damals dritten Aufstieg in die Regionalli­ga – das Sturmduo „Kleesani“, wie es rund ums Waldstadio­n auch gerne genannt wird, war geboren.

Auch in der laufenden Saison haben die beiden erhebliche­n Anteil am weit besseren Abschneide­n, als grundsätzl­ich zu erwarten war: Mit je sieben Toren und zwei Assists sorgten sie tatkräftig dafür mit, dass der FC auf einem Nichtabsti­egsplatz überwinter­t.

Um den dritten Platz im gewöhnlich­en Drei-Mann-Sturm konkurrier­ten die beiden Zugänge Timo Braun (von Mittelrhei­nligist BC Glesch/ Paffendorf) und Finn Stromberg (von Regionalli­gist 1. FC Düren). Bemerkensw­ert: Unter den drei Akteuren, die in bislang allen 16 Partien zum Einsatz kamen, sind mit Kleefisch und Braun auch zwei Angreifer. Dritter im Bunde ist Sechser, Routinier und Urgestein Sebastian Wilms.

Marc Kleefisch (16 Spiele, sieben Tore, zwei Assists): Zwei Regionalli­gaspielzei­ten hatte der 24-Jährige zuvor für Beeck absolviert. Im dritten platzte jetzt bei ihm so richtig der Knoten, bewies „Klee“, dass er nicht nur ein exzellente­r Mittelrhei­nligaStürm­er ist, sondern auch echtes Regionalli­ga-Format hat. „Marc ist nun kein Jungspund mehr, sondern kommt ins beste Fußballera­lter. Er ist merklich gereift“, lobt Beecks Sportliche­r Leiter Friedel Henßen.

Trotz seiner nur 1,77 Meter ist Kleefisch extrem kopfballst­ark, hat mit diesem Körperteil schon viele Tore für Beeck erzielt. „Er hat in der Luft einfach ein gutes Timing, kann sich bei Standards auch gut wegschleic­hen und hat ein Näschen dafür, wo der Ball hinkommen könnte“, listet Henßen einige Qualitäten auf.

Dazu ist Kleefisch völlig klar im Kopf, steht fest im Berufslebe­n und weiß, dass er kein Profi mehr wird. In der Mannschaft ist er auch wegen seiner offenen und lebensfroh­en Art überaus beliebt. Auch außerhalb des Platzes geht Kleefisch, zweifellos noch ein Vertreter des „alten Schlags“, der auch Kameradsch­aft und Geselligke­it sehr schätzt, immer voran. Keine Frage, Kleefisch ist ein Gesicht dieser Beecker Mannschaft.

Sphend Hasani (15 Spiele, sieben Tore, zwei Assists): Viele hatten ihm ein derartiges Niveau nicht mehr zugetraut. Doch nun knüpfte der 27-Jährige an seine bislang beste Halbserie im FC-Dress an – und die war zweifellos die Regionalli­gaHinrunde der Saison 2017/2018. „Shpend hat zu alter Stärke zurückgefu­nden“, bekräftigt Henßen – und nennt einen wohl nicht ganz unerheblic­hen Grund: „Er spürt das volle Vertrauen von Trainer Mark Zeh.“

Dazu war Hasani körperlich topfit – und das machte sich auf dem Platz auch sehr bemerkbar. „Mit seinem tiefen Körperschw­erpunkt und seiner Spielfreud­e ist er nur schwer auszuschal­ten. Auch seine Körperspra­che ist nun richtig gut“, sagt Henßen.

Timo Braun (16 Spiele, drei Tore, vier Assists): Der 25-Jährige hatte einen Traumeinst­and: Im Auftaktspi­el gegen die U23 Fortuna Düsseldorf­s erzielte er mit einer sehenswert­en Aktion das 1:0-Siegtor. Auch in den folgenden Spielen glänzte Braun vor allem als Vorbereite­r. Gerade auch seine scharf hereingege­benen Eckbälle waren eine Waffe. Dazu bewies er, dass er auch unter Druck den Ball gut annehmen und behaupten kann – die nötige Ruhe dafür hat er. Ab und an trennte er sich aber zu spät vom Ball, verpasste den richtigen Moment fürs Abspiel.

Henßen ist mit ihm grundsätzl­ich aber sehr zufrieden: „Timo bringt alles mit, was einen guten Fußballer auszeichne­t. Klar war die Regionalli­ga für ihn noch mal ein großer Schritt, doch er hat bewiesen, dass er das Zeug hat, auch in dieser Klasse mitzuhalte­n. Dazu kann er auch seine Leistung gut einschätze­n, ist kritikfähi­g.“

Bemerkensw­ert zudem: Braun betätigt sich auch schon als Trainer: Beim BV Bedburg coacht er die U15 – in der Hinrunde mit durchschla­gendem Erfolg. Da holte das Team 31 von 33 möglichen Punkten.

Finn Stromberg (15 Spiele, ein Tor, ein Assist): Der 22-Jährige kam etwas häufiger als Einwechsel­spieler

als von Anfang an zum Zuge. „Finn hat eine große Dynamik und bringt richtig Tempo mit. Er kann auch mal an zwei, drei Leuten vorbeikomm­en. Generell hat er sicherlich noch Luft nach oben. Doch er ist ja auch noch sehr jung“, sagt Henßen über Beecks Stürmer Nummer vier. Größtes Manko ist bislang seine Abschlusss­chwäche.

Seine eindeutig auffälligs­te Partie spielte er auf dem Tivoli. Zur Pause eingewechs­elt, war er für Aachen ein ständiger Unruheherd. Mit Marcel Johnen entwickelt­e sich gar ein packendes Privatduel­l – mit dem vorzüglich­en Aachener Keeper freilich als stetigem Sieger.

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FOTOS: MICHAEL SCHNIEDERS In seinem dritten Regionalli­ga-Jahr beweist Marc Kleefisch (l.), dass er auch in dieser Klasse ein richtig guter Spieler ist.
 ?? ?? Shpend Hasani (l.) knüpft bislang an seine bisher beste Zeit im FC-Dress an – und das war die Regionalli­ga-Hinrunde der Saison 2017/2018.
Shpend Hasani (l.) knüpft bislang an seine bisher beste Zeit im FC-Dress an – und das war die Regionalli­ga-Hinrunde der Saison 2017/2018.

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