Psychotherapeuten-Sitze für den Kreis Heinsberg
(RP) Einen Platz für eine psychotherapeutische Behandlung zu bekommen, wird immer schwieriger. Monatelange Wartezeiten sind auch im Kreis Heinsberg nichts ungewöhnliches. Das Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kassenärztliche Vereinigung und die Landesausschüsse der Ärzte und Krankenkassen wollen nun zusätzliche Plätze für ländliche und strukturschwache Regionen schaffen. Dazu zählt auch der Kreis Heinsberg: zwei zusätzliche Sitze für Psychotherapeuten soll es demnach geben. Insgesamt werden in NRW 24,5 neue Sitze geschaffen. Die Zahl der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die sich in bestimmten Regionen niederlassen können, ist nach bundesgesetzlichen Regelungen begrenzt. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass eine gleichmäßige und bedarfsgerechte Versorgung in allen Regionen gewährleistet wird. NRW ist neben Schleswig-Holstein das erste Bundesland, das von einer Regelung zur Schaffung zusätzlicher Sitze Gebrauch
macht. „In Nordrhein-Westfalen müssen Menschen zu oft und zu lange auf einen freien ambulanten Therapieplatz warten. Dies zeigt, dass die Anzahl der ambulant tätigen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Nordrhein-Westfalen nicht ausreicht, um den Bedarf an Untersuchungen und Behandlungen zu decken“, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). „Dabei ist es bei psychischen Erkrankungen besonders wichtig, früh mit der Behandlung zu beginnen.“
Zusätzliche Sitze erhalten neben Heinsberg auch der Kreis Düren (3), der Kreis Paderborn (8,5), der Kreis Borken (3), Gelsenkirchen (5) und der Märkische Kreis (3). Aufgrund der aufwendigen Bedarfsanalysen, die vor Schaffung der Sitze notwendig waren, hat das Ministerium zunächst die Gebiete mit den niedrigsten Versorgungsgraden in den Blick genommen. Weitere Analysen und Anträge zur Schaffung zusätzlicher Sitze in anderen ländlichen bzw. strukturschwachen Gebieten sollen folgen. In Nordrhein-Westfalen gibt es landesweit rund 5500 Sitze.