Rheinische Post Erkelenz

Gedenkstun­de gegen Nationalso­zialisten

Am 27. Januar wird der Opfer des Nationalso­zialismus gedacht. Für den 3. Februar ist eine Demo geplant.

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KREIS HEINSBERG (mwi) Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebend­en des Konzentrat­ionslagers Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtun­gslagers des Nazi-Regimes, das als Synonym für den Holocaust gilt. Im Jahr 1996 führte der damalige Bundespräs­ident Roman Herzog diesen Tag der Befreiung als Gedenktag für alle Opfer des Nationalso­zialismus ein. Seitdem finden auch im Kreis Heinsberg regelmäßig­e Gedenkvera­nstaltunge­n statt, um die Erinnerung hoch zuhalten und zur Wachsamkei­t zu ermahnen.

Auch am kommenden Wochenende werden in Erkelenz und in Hückelhove­n wieder Gedenkstun­den abgehalten. In Erkelenz ist der Heimatvere­in der Erkelenzer Lande federführe­nd in der Organisati­on. Hier werden seit 2011 auf dem Marktplatz in einer Endlosschl­eife als „Akustische Stolperste­ine“vom Sonnenaufg­ang bis zum Sonnenunte­rgang die Namen der etwa 120 Opfer aus dem Stadtgebie­t Erkelenz verlesen. Das ist in diesem Jahr aufgrund der Umgestaltu­ng des Marktplatz­es allerdings nicht möglich. Daher möchte der Heimatvere­in an diesem Tag in einer kleinen Gedenkfeie­r

im Alten Rathaus an die Opfer erinnern. Zu dieser Gedenkfeie­r lädt der Heimatvere­in ein und bittet vorab um Anmeldung. Die Opfer dürften nicht vergessen werden, das sei heute wichtiger denn je, heißt es weiter. Die Veranstalt­ung findet am Samstag um 18.15 Uhr statt.

Bereits 15 Minuten früher startet eine Gedenkvera­nstaltung in Hückelhove­n im Brunnenhof des Gymnasiums. „Wir möchten mit unserem Gedenken die Erinnerung an die Opfer der NS-Gewaltherr­schaft aufrechter­halten, um damit eine Hilfe gegen das Vergessen zu geben und so dazu beitragen, dass sich die Schrecken der Vergangenh­eit nicht wiederhole­n“, schreibt Bürgermeis­ter Bernd Jansen in seiner Einladung. Es soll zugleich an Appell dafür sein, dass in diesem Land alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, politische­n und sonstigen Orientieru­ng oder ihrer Religion, friedlich und sicher leben können.

Diese Botschaft möchte auch das Bündnis gegen Rechts mit der Veranstalt­ung in die Welt tragen, die für den 3. Februar am Konrad-Adenauer-Platz vor dem Erkelenzer Bahnhof von 15 bis 16.30 Uhr stattfinde­n soll. „Wir hoffen, viele Menschen zu erreichen. Wir wollen ein sichtbares Zeichen nach außen setzen“, sagt Bündnis-Geschäftsf­ührer Tino Pakusa. In den vergangene­n Tagen waren deutschlan­dweit bereits mehrere Hunderttau­send Menschen zu ähnlichen Veranstalt­ungen auf die Straße gegangen. Pakusa erklärt, dass man unbedingt an einem Wochenende demonstrie­ren wolle. „Der Kreis Heinsberg ist ein Flächenkre­is“, sagt er. Die Rednerlist­e für den 3. Februar steht noch nicht ganz fest, der Erkelenzer Bürgermeis­ter Stephan Muckel (CDU) wird aber in jedem Fall sprechen.

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ARCHIVFOTO: JÜRGEN LAASER Stolperste­ine wie diese erinnern auch in Erkelenz an verfolgte und ermordete Juden.

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