Viele Gruppen der Stadtgesellschaft bei Demo gegen rechts
Am Donnerstag sind eine Mahnwache auf dem Sonnenhausplatz und ein Protestzug durch die Stadt geplant. Immer mehr Menschen wollen teilnehmen.
GLADBACH (cwe) Das Interesse ist groß: Seit das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“zu einer Demonstration gegen Faschismus und Fremdenfeindlichkeit am Donnerstag, 25. Januar, aufgerufen hat, werden immer mehr Stimmen in der Mönchengladbacher Stadtgesellschaft laut. Inzwischen steht fest, dass nicht nur eine Mahnwache, sondern auch ein Protestzug durch die Stadt geplant ist: Die Demo soll nach aktuellem Stand um 18 Uhr am Sonnenhausplatz starten und dann über die Hindenburgstraße bis zum Alten Markt führen. Von dort aus geht es weiter über die Aachener Straße, die Viersener Straße, die Steinmetz- und die Albertusstraße sowie über die Hindenburgstraße zurück zum Sonnenhausplatz. Das teilte ein Polizeisprecher mit. Zuerst waren für die Demonstration 350 Teilnehmer angemeldet, laut des Polizeisprechers wurde die Zahl inzwischen auf mehr als 1000 Menschen nach oben korrigiert.
Den Anstoß für die Kundgebung gab ein Artikel von Correctiv. Das Recherchenetzwerk hatte Mitte Januar von einem geheimen Treffen von AfD-Funktionären, Neonazis und Unternehmern berichtet. Sie sollen unter anderem die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland geplant haben.
In den vergangenen Tagen gingen deswegen deutschlandweit Hunderttausende auf die Straße. „Es ist jetzt Zeit, tätig zu werden. Unsere Demokratie ist in Gefahr“, sagt Josephine Gauselmann (SPD), die die Demonstration des Bündnisses „Mönchengladbach stellt sich quer“angemeldet hat. „Wir müssen für unsere Werte kämpfen“, betont sie.
Das sehen auch zahlreiche Organisationen, Vereine und Einzelpersonen in der Stadt so. So macht zum Beispiel der Mönchengladbacher Karnevalsverband deutlich: „Karneval steht wie kein anderer Brauch für Freiheit und Toleranz. Für uns Jecke spielt es keine Rolle, woher jemand kommt, wie er aussieht oder wen er liebt.“Und für Borussias Stadionsprecher Torsten Knippertz ist mit Blick auf die Demo klar: „Da gehe ich selbstverständlich auch hin.“
Das Theater Krefeld und Mönchengladbach lädt dazu ein, möglichst viele Freunde und Familienmitglieder zur Kundgebung mitzubringen. „Wir werden laut und friedlich sein – für eine Zukunft, in der alle Menschen respektiert und geschätzt werden“, heißt es. Die Sozial-Holding wird ebenfalls mit dabei sein, kündigt deren Geschäftsführer Helmut Wallrafen an. „Knapp 100 Kollegen und Kolleginnen aus 27 Nationen unterstützen unsere insgesamt 900 Beschäftigten. Auf allen Hierarchie-Ebenen leisten sie einen wichtigen Beitrag bei uns und im gesamten Pflegesystem“, stellt er klar. Die Theo-Hespers-Gesamtschule will Eltern, Kinder und Lehrer mobilisieren.
Und das sind nur einige Beispiele für Aufrufe und Solidaritätsbekundungen, die Mönchengladbacher in den Sozialen Netzwerken geteilt haben.