Narren aus Stadtmitte feiern 174 Jahre rheinischen Frohsinn
Drei Jubiläen standen auf dem Programm: Außer den Karnevalisten der KG Stadtmitte freuten sich auch die Funken- und die Kindergarde.
GLADBACH 88 Jahre KG Stadtmitte, 75 Jahre Funkengarde, elf Jahre Kindergarde: Zum seltenen Dreifach-Jubiläum empfingen die Karnevalisten der blau-gelben Traditionsgesellschaft zahlreiche befreundete Vereinsdelegationen, verdiente Ehrenmitglieder, langjährige Weggefährten sowie Vertreter der Politik. Beim großen Geburtstagsempfang im Gemeindezentrum Das Westend erinnerte der Vorsitzende und Präsident Jürgen Ponto an die Gründung, die anno 1936 von der damaligen Theaterabteilung des Kolpingvereins in die Wege geleitet worden war. „Das sind zusammen 174 Jahre rheinischer Frohsinn“, erklärte er augenzwinkernd mit Hinweis auf die drei Jubiläen.
Sie kam allein auf die Bühne: Weil Nachwuchs-Tollität Niklas Quade zurzeit das Krankenbett hüten muss, trat das Mönchengladbacher Kinderprinzesschen Hanna Brüggen ohne ihn auf. Und verriet: „Ich werde heute nicht singen, sondern lieber mit der Kinderprinzengarde tanzen.“Mit den kleinen Tänzerinnen und Tänzern setzte Hanna dann an zum Stiepeföttche-Rock‘n‘Roll.
Für seine 44-jährige Mitgliedschaft wurde Leo Beyers von Oberbürgermeister Felix Heinrichs ausgezeichnet, Vize-Präsident Sebastian Dietschi erhielt den begehrten Orden des Mönchengladbacher Stadtoberhaupts für seine besonderen Verdienste. Die Vereinsgründung sei, so der Rathaus-Chef, „ein mutiger Schritt in einer dunklen Zeit“gewesen. „Es folgten Terror und Verfolgung“, sagte Heinrichs.
Für Seine Tollität Jost und Niersia Elke (Ehepaar Fünfstück), das Prinzenpaar der Stadt Mönchengladbach, wurde es dann zu knapp. Beim Empfang in der Sparkasse kamen die Narrenregenten der Vitusstadt nicht mehr rechtzeitig weg; sie hatten danach noch einen Auftritt beim Heimspiel der Borussia im Stadion. Die Folge: eine kurzfristige Absage bei der Jubiläumsgesellschaft, die Verständnis für die Termin-Schwierigkeiten zeigte. Landtagsabgeordneter Jochen Klenner zeigte sich von seiner musikalischen Seite. Der Politiker hatte seine Gitarre mitgebracht, stimmte zusammen mit Töchterchen Lina „In unserm Veedel“an.
Als „Ne Jung us em Veedel“machte der Kölner Büttenredner Marco Ages Station bei der KG Stadtmitte. Er berichtete vom neuen Hörgerät seiner Nachbarin, das bereits zur dreimaligen Änderung ihres Testaments geführt hatte. Als frischgebackener Vater hatte der Kölner ebenfalls einiges zu erzählen. Die KG Blau-Weiß Solingen hatte ihr Tanz-Duo Kim Ohliger und Fabienne Jansen mitgebracht. Der Orden des Karnevalsverbands Linker Niederrhein (KLN) wurde Volker Lüpertz ans Revers geheftet, die JugendAusfertigung erhielt Chiara Dietschi. Zu den Gratulanten zählte auch die Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel.